Ulrich Friedrich von Suhm

Ulrich Friedrich von Suhm

Ulrich Friedrich von Suhm (* 29. April 1691 in Dresden; † 8. November 1740 in Sankt Petersburg) war ein Diplomat und ein Freund Friedrichs des Großen.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Ulrich Friedrich von Suhm entstammte der rügischen Adelsfamilie Familie Suhm und war ein Sohn des königlich polnischen und kursächsächsischen Geheimen Kriegs- und Kammerrat Burchard von Suhm (1666–1720) und der Gesilla von Brüggemann (1672–1711). Er war seit 1721 mit Charlotte von der Lieth (1700–1730) vermählt. Aus der Ehe gingen eine Tochter und fünf Söhne hervor.

Leben

Er studierte in Genf, fand anschließend eine Anstellung in der Kanzlei Jacob Heinrich von Flemmings bzw. im kursächsischen auswärtigen Departement des Geheimen Kabinetts. 1717 wurde er Legationsrat und begleitete 1718 Flemmings Gesandtschaft nach Wien.

In den Jahren 1720–1730 war Suhm kursächsischer Gesandter am Berliner Hof, trat hier mit dem damaligen Kronprinzen Friedrich II. in enge Verbindung und stand mit demselben zeitlebens in einem sehr freundschaftlichen und philosophischem Briefwechsel, der nach dem Tode des Königs unter dem Titel Correspondance familiaire de Frédéric II avec U. F. de S. in zwei Bänden erschien.[1] Spätestens 1722 wurde Suhm auch kursächsischer Geheimer Kriegsrat. Suhm übersetzte 1736/1737 für den preußischen Kronprinzen die Deutsche Metaphysik Christian Wolffs ins Französische.

Von 1730–1736 bezog Suhm eine Pension, wurde jedoch 1736 sächsischer Gesandter in Russland. 1740 dann, mit dem Regierungsantritt Friedrichs II. in Preußen, trat Suhm in preußische Dienste über, konnte diese Stelle jedoch nicht mehr antreten, da er 8. November 1740 in Sankt Petersburg verstarb.[2]

Suhm besaß als Erbherr auch als letzter seiner Familie Marlow und Trockendorf auf Rügen. Erst 1763 wurden diese Güter vom schwedischen König an Julius Christoph von der Lancken verlehnt. Mit ihm endet also die ca. 500jährige Geschichte der Zuhmen auf Rügen, wenn auch noch nicht der Ausgang seines Geschlechts.

Das Suhm zu den Freunden Friedrich II. zählte, zeigte sich auch in der Fürsorge des Königs für Suhms Verwandtschaft nach dessen Ableben.[3]

Anmerkungen

  1. Wieder abgedruckt in: Oeuvres de Frédéric le Grand, Band XVI
  2. Nach Matzke verstarb er auf der Reise von St. Petersburg nach Berlin in Warschau
  3. Briefe eines preuissichen Feldpredigers verschiedene Charakterzüge Friedrichs des Einzigen betreffend. Potsdam 1791, S. 61-65

Literatur

  • Freundschaftlicher Briefwechsel zwischen Friedrich dem Zweyten, König von Preussen, und U. F. von Suhm. In: Allgemeine deutsche Bibliothek, Bände 81-82, 1788 S. 33-43
  • Franz Schnorr von Carolsfeld: Suhm, Ulrich Friedrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 138 f.
  • Judith Matzke: Gesandtschaftswesen und diplomatischer Dienst Sachsens 1694–1763. Dissertation Dresden, 2007 (PDF; 2,93 MB), S. 374

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