Suhm (Adelsgeschlecht)

Suhm (Adelsgeschlecht)
Wappen derer von Suhm (Mahlow-Trochendorf)

Suhm, historisch auch Zuhm oder Zuhmen, ist der Name einer alten, heute erloschenen rügischen Adelsfamilie die sich über Holstein, Sachsen und Dänemark-Norwegen ausbreiten konnte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In den Jahren 1237 und 1242 erschienen erstmals die Brüder Sumkeke und Martin als Urkundenzeugen im Gefolge des Fürsten Wizlaw I. von Rügen, Ihnen wurde die Gründung der Orte Zimkendorf (Sumekendorf) und Martensdorf, ca. 10 km westl. von Stralsund auf dem festländischen Teil des Fürstentums zugeschrieben.

Die Familie teilte sich dann im 14. Jahrhundert in die nach rügischen Halbinseln benannten zwei Stämme Wittow mit den Gütern Gudderitz, Varnkevitz, Grabow und Üselitz († 1736)[1] und Jasmund mit den Gütern Mahlow und Trochendorf († 1798)[2]. Ein dritter Stamm Kaiseritz-Kluptow[3] ist nach 1461[4] nicht mehr feststellbar.

Mit Valentin von Suhm (1537-1613) aus Mahlow-Trochendorf, Ratsverwandter und schließlich Bürgermeister in Kiel begründet sich der dänisch-norwegisch-sächsische Zweig der Familie. Sein Enkel, Valentin Suhm begab sich nach Kopenhagen und wurde dort königlicher Notar. Dessen älterer Sohn Michael Valentin Suhm (1632-1686) begab sich nach Norwegen und wurde Ratsverwandter der Stadt Skien. Dort und in Kristiansand blühte seine Familie über fünf Generationen, als Kaufleute und Schiffer, stellte aber auch Offiziere. Der jüngere Sohn Valentins, Heinrich von Suhm erhielt 1683 vom dänischen König Christian V. ein Adels-Diplom, welches mit einer Anerkennung der rügischen Herkunft der Familie sowie mit einer Wappenbesserung verbunden war. Seine Nachkommen blühten in Dänemark und Kursachsen.

Angehörige der Familie dienten nicht nur in ihren Heimländern Pommern, Dänemark und Sachsen in Verwaltung und Militär, sondern standen auch in königlich-preußischen Diensten. Aus der Linie Mahlow-Trochendorf können an dieser Stelle genannt werden: der Kapitän und Kriegsrat Ernst Ulrich Peter von Suhm (1723-1785)[5] oder Burchard Siegfried Carl von Suhm (1728-1783) welcher als Major im Wedellschen Gardebataillon stand. Weiterhin dienten aus dieser Linie Heinrich Suhm († 1734) als Kapitän in kaiserlich-russischen Diensten, sowie Christian von Suhm (1675-1697), der als Kapitän in königlich-französischen Diensten vor Barcelona blieb. Aus der Linie Üselitz war Erich von Zuhm (1593-1644) schwedischer Rittmeister sowie Ludwig Ernst von Zuhm († 1736) holländischer Kapitän zur See und Mitglied der Admiralität in Amsterdam.

Petra Friderica Christiane Suhm (1799-1823), Tochter des Peter Frederik Suhm (1728–1798), war die letzte Ihres Geschlechts und trug nach Heirat am 18. November 1815 Namen und Wappen Ihrem Ehemann Morten Willemoes (1787-1865) auf, der sich mit Patent vom 21. November 1821 Willemoes-Suhm nannte. Auch diese Familie ist jedoch 1947 erloschen.[6]

Wappen

Stammwappen: Schild: in Gold nach rechts aufsteigender, Feuer speiender, schwarzer Panther Helm: mit schwarz-goldenen Decken, der Panter wachsend.

Die Linie Mahlow-Trochendorf führte anstelle des Panthers ein schwarzes aufsteigendes Pferd im Schild und auf dem Helm.

1683: Schild geviert mit Mittelschilde, darin das Wappen Mahlow-Trochendorf; 1 und 4 in Blau ein aus Wasser emporsteigender Löwe mit oben drei nebeneinander angeordneten goldenen Sternen; 2 und 3 in Silber ein Palmbaum.

Angehörige

Literatur

Weblinks

 Commons: Suhm family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Sedina Archiv, Familiengeschichtliche Mitteilungen Pommerns. Vereinigung für Stamm- und Wappenkunde, N.F. Bd. 12, Jg. 53, 2007, S. 35-36.
  2. Danmarks Adels Aarbog 45 (1928), Afsnit 2, S. 119-128
  3. Otto Fock: Rügensch-Pommersche Geschichten aus sieben Jahrhunderten. Band 4, 1866, S. 107-110
  4. Die Brüder Arndt und Schire Zuhm verkauften Kaiseritz und Kluptow 1431, nach andere Quelle erst 1461, an das Kloster Bergen
  5. Briefe eines preuissichen Feldpredigers verschiedene Charakterzüge Friedrichs des Einzigen betreffend. Potsdam 1791, S. 61-65
  6. Danmarks Adels Aarbog (1938), S. 125 f.
  7. Anmerkung: U.a. die ältere Stammreihe darin hält weder historischen Tatsächlichkeiten noch heutigen wissenschaftlichen Ansprüchen stand.

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