- Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg
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Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg
Außenansicht des Neubaus des Kronberg-Gymnasiums AschaffenburgSchulform Gymnasium Gründung 1620 Ort Aschaffenburg Land Bayern Staat Deutschland Koordinaten 49° 58′ 43″ N, 9° 9′ 44,7″ O49.9786194444449.1624305555555Koordinaten: 49° 58′ 43″ N, 9° 9′ 44,7″ O Schüler ca. 920 Lehrer ca. 70 Leitung OStD Wolfram Paulus Website www.kronberg-gymnasium.de Das Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg (ehemals Humanistisches Gymnasium Aschaffenburg) ist ein Gymnasium in Aschaffenburg, das 1620 gegründet wurde. Es wird gegenwärtig von etwa 70 Lehrern sowie annähernd 1000 Schülern besucht.
Inhaltsverzeichnis
Bildungsangebot
Am Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg gibt es sowohl einen sprachlichen als auch einen humanistischen Zweig.
Sprachlicher Zweig
- 1. Fremdsprache: Latein oder Englisch (5. Jahrgangsstufe)
- 2. Fremdsprache: Englisch oder Latein (6. Jahrgangsstufe)
- 3. Fremdsprache: Französisch oder Altgriechisch (9. Jahrgangsstufe (bei G8: 8. Jahrgangsstufe))
Humanistischer Zweig
- 1. Fremdsprache: Latein (5. Jahrgangsstufe)
- 2. Fremdsprache: Englisch (7. Jahrgangsstufe)
- 3. Fremdsprache: Alt-Griechisch (9. Jahrgangsstufe (bei G8: 8. Jahrgangsstufe))
Zudem gibt es ab dem Schuljahr 2009/10 Einführungsklassen für Realschul-Absolventen. Dieses Testprojekt des bayerischen Kultusministeriums soll einen besseren Übergang von der Realschule auf das Gymnasium ermöglichen.
Schülermitverantwortung
Die Schülermitverantwortung (SMV) bietet den Schülern verschiedene Möglichkeiten zur Mitgestaltung des Schulalltag und bei der Organisation von Schulfesten. Aber sie kann auch für ihre Rechte eintreten und die Schülerschaft vertreten.
Die obersten Vertreter und „Chefs“ der SMV sind die drei Schülersprecher: Sie werden am Anfang des Jahres von den Klassensprechern gewählt und sind die Verbindung der Schüler zum Schulleiter.
In der SMV des KGA gibt es verschiedene Veranstaltungen wie zum Beispiel das Rockkonzert, den Fasching, das Maifest, das Schulfest und den Bayerischen Abend. Das sind Feste, die von verschiedenen Arbeitskreisen organisiert und durchgeführt werden.
Die Unterstufler bilden in der SMV eine Abteilung: die SMV Minis. Hier können sich die jüngeren Schüler engagieren und Veranstaltungen wie das Weihnachtsbasteln, die Videonacht und das Sommergrillen durchführen.
Sehr wichtig ist auch das Tutorensystem: Für jede fünfte Klasse gibt es drei bis vier Tutoren, die die Schüler dann in die Schule einführen, ihnen die Schule zeigen und für sie kleine Veranstaltungen zum besseren Kennenlernen organisieren.
Wahlunterricht
Im KGA gibt es ein sehr vielfältiges Wahlunterrichtsangebot. (zum Beispiel: Orchester, Chor, Big Band, Lernen lernen, Radsport, Basketball, Informatik, Judo, Bewegungskünste, Schauspielgruppe, Schülerzeitung, Sanitätsgruppe, einen Roboterprogrammierkurs, einen Fotokurs und einen Astronomiekurs).
Besondere Attraktion des Kronberg-Gymnasiums ist die im Untergeschoss aufgebaute große Modelleisenbahn. 12 Schüler und ein Lehrer treffen sich dort jeden zweiten Freitag zum Aus- und Weiterbau.
Außerdem gibt es am KGA ein so genanntes „Technik-Team“ mit großer veranstaltungstechnischer Ausrüstung, das bei Veranstaltungen der Schule, aber auch darüber hinaus eingesetzt wird. Die Ausstattung reicht von Mischpult über Boxenanlagen und Lichtcomputer bis zu einer reichhaltigen Scheinwerfersammlung für Veranstaltungen von Theater bis Rockkonzert. Das „Technik-Team“ ist eine Schülergruppe, die zusammen mit der Schülermitverwaltung (SMV) die Schulveranstaltungen plant und durchführt.
Feste
Jährlich finden viele reichlich besuchte Feste im Kronberg statt:
Eines der berühmtesten ist der Bayerische Abend am Ende des Schuljahres. Bei diesem Fest soll eine „bayerische Stimmung“ entstehen durch beispielsweise die Musik der Bigband und das bayerische Essen. Das Fest wird von der SMV organisiert.
Auch sehr beliebt ist das KGA-Rockkonzert, in dem immer Newcomer-Bands aus der Schule oder der Region die Möglichkeit bekommen, aufzutreten. Ab dem Schuljahr 2009/10 wird das Rockkonzert in das JuKuZ Aschaffenburg verlegt und unter dem Titel "Hip-Hop Rocks the House" neu vermarktet. Mit der Namens- und Locationsänderung geht auch ein Wechsel des Musikstils einher. Hier wird - wie schon im Titel ersichtlich - Hip-Hop, Rock und House gespielt. Somit kann das Fest eine größere Zielgruppe erschließen.
Eine weitere, eher kulturell orientierte Veranstaltung ist das Frühjahrskonzert im Stadttheater. Zu diesem Anlass spielt meist das Orchester, vielleicht einzelne kleine Ensembles und die Big Band. Oft findet am Ende noch eine Vorstellung der AG Bewegungskünste statt. Der Eintritt ist kostenlos.
Außerdem gibt es noch weitere kleine Feste, wie Fasching, Maifest, Jazznight, Herbstfest und eine Theateraufführung in der Halle.
Geschichte
Wappen von Erzbischof Johann Schweikhard von Kronberg an der Außenmauer des von ihm gegründeten Kronberg-GymnasiumsDas Kronberg-Gymnasium existiert seit 1620, allerdings nicht im heutigen Schulgebäude, da das frühere Gebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
1620: Zu Beginn des Jahres (das zweite Jahr nach dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges) wird das Gymnasium von Jesuiten, die der Mainzer Kurfürst Johann Schweikhard von Kronberg schon 1612 nach Aschaffenburg gerufen hatte, gegründet.
Am 14. Juni, dem Tristinas-Fest, bestätigt der Mainzer Kurfürst die Lateinschule. Der aus Kirche, Schulräumen, Wohnräumen und Wirtschaftsgebäuden bestehende Jesuitenkomplex liegt in der Nachbarschaft des Aschaffenburger Schlosses zwischen Pfaffengasse und Landingstraße und beherbergt heute die Staatliche Fachoberschule und Berufsoberschule.
1631: Im Herbst fallen die Schweden in Aschaffenburg ein. Es gibt zum ersten Mal unerwartet schulfrei, denn die Jesuiten fliehen und die Räume des Kollegs werden beschlagnahmt. Sehr wahrscheinlich bestand jedoch in irgendeiner Form ein Notlehrbetrieb weiter. Dieser Zustand dauert bis 1634, dann ziehen die Schweden ab.
1635: Die Pest sucht Aschaffenburg heim, die Jesuiten eröffnen das Gymnasium wieder, allerdings sterben in den Herbstferien einige Schüler und zwei Lehrer an der Pest.
1637: Die Schweden überfallen im April wieder die Stadt, wobei Pater J. Liebst, der Rektor der Schule, tödlich verwundet wird. Erneut fliehen die Jesuiten, können aber Anfang 1638 wieder zurückkehren. An diese erste Zeit des Gymnasiums erinnert noch heute die Jesuitenkirche, die bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg der Schule als Studienkirche diente.
1773: Mit der Aufhebung des Jesuitenordens wurde die Leitung des Gymnasiums Weltgeistlichen übertragen.
1944: Das alte Gymnasiumgebäude in der Pfaffengasse überstand die Bombennächte im November des Jahres nicht. Übrig geblieben ist nur ein Portal mit dem Wappen des Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn. Bis 1968 musste die Schule nun in Provisorien und im Gebäude des Dalberg-Gymnasiums hospitieren.
11. September 1965: An diesem Tag fand die Grundsteinlegung für den Neubau in der Aschaffenburger Fasanerie statt. Vorausgegangen war ein Streit zwischen der Stadt Aschaffenburg und dem Land Bayern: Die Stadt wollte die Schule jenseits des Mains im Schulzentrum, München jedoch gemäß den Abmachungen in der Fasanerie errichten.
18. September 1968: Das Kronberg-Gymnasium zieht in das neue Schulgebäude im Fasanerie-Park ein. An der Einweihungsfeier nahm auch der Bayerische Ministerpräsident Alfons Goppel teil.
1995: Unter dem Namen Kronberg-Gymnasium, womit an den Gründer erinnert wird, feiert die Schule ihr 375-jähriges Bestehen.
2007: Das Kronberg-Gymnasium zählt, basierend auf den Ergebnissen der bayernweit in den 5., 7. und 10. Klassen stattfindenden Jahrgangsstufentests zu den 25 besten (von insgesamt 400 staatlichen) Gymnasien in Bayern. Kein anderes der vier Aschaffenburger Gymnasien wurde entsprechend ausgezeichnet.
Schulleiter
- OStD Hans Lipp (5. Mai 1946 bis 31. Dezember 1958)
- OStD Georg Zillober (1. Januar 1959 bis 1. September 1971)
- OStD Josef Burdich (1. September 1971 bis 1986)
- OStD Helmut Schmitt (1986–1992)
- OStD Dr. Klaus Junk (1992–2005)
- OStD Wolfram Paulus (seit 2005)
Bekannte ehemalige Schüler
- Alois Alzheimer, Psychiater und Entdecker der Alzheimer-Krankheit
- Winfried Bausback, Hochschullehrer und Politiker, Landtagsabgeordneter
- Jörg-Peter Becker, Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof (BGH), Leiter des 3. Strafsenats (Abitur in Haßfurt)
- Franz Bopp, Sprachwissenschaftler, Sanskritforscher, Begründer der historisch-vergleichenden sowie der indogermanischen Sprachwissenschaft
- Norbert Geis, Politiker, CSU, Mitglied des Deutschen Bundestags
- Alfons Maria Jakob, Neurologe, Mitentdecker der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
- Johannes Löwer, Biochemiker, Arzt, Professor für Medizinische Virologie, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (2001-2009)
- Holger Paetz, Kabarettist
- Urban Priol, Kabarettist (Abitur 1980)
- Hanns Seidel, Bayerischer Ministerpräsident
- Eberhard Sinner, Staatskanzleileiter der CSU (legte sein Abitur jedoch auf einer anderen Anstalt ab)
- Gustav Trockenbrodt, Jurist und Aschaffenburger Heimatdichter
- Stephan Alexander Würdtwein, Theologe und Mainzer Geschichtsforscher
Weblinks
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