- Johannes B. Kerner
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Johannes Baptist Kerner (* 9. Dezember 1964 in Bonn) ist ein deutscher Fernsehmoderator.[1] Er war zudem bis September 2009 Mitinhaber/-geschäftsführer der Fernsehproduktionsfirma Fernsehmacher.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kerner wuchs in Hersel in einem katholischen Elternhaus auf und ging auf das Jesuitengymnasium Aloisiuskolleg in Bonn-Bad Godesberg. Nach dem Abitur studierte er Betriebswirtschaftslehre ohne Abschluss. Beim Sender Freies Berlin begann er 1986 als Praktikant seine Fernsehkarriere. Als TV-Sportreporter moderierte er dort die Sendungen Sport 3 und SFB-Sportreport.
Von 1990 bis 1992 war er im Wechsel Moderator beim „Punkt 5 Länderreport“ in der ARD. Von August 1992 bis Ende 1997 moderierte Kerner das Sat.1-Fußball-Magazin ran. 1996 bekam er bei Sat.1 unter dem Titel Kerner seine erste tägliche Talkshow.
Seit seiner Zeit bei Sat.1 verwendet Kerner seinen Namen in der Form ‚Johannes B. Kerner‘.[2]
1996 wechselte Johannes B. Kerner zum ZDF, wo er bis 2006 einer der Moderatoren der Sendung das aktuelle sportstudio war und Fußball-Länderspiele kommentierte. Außerdem moderierte er den ZDF-Jahresrückblick Menschen und die Reihe Unsere Besten. Kerner war kein Angestellter des ZDF, sondern moderierte als freier Mitarbeiter.
Ab Januar 1998 hatte Kerner im ZDF eine eigene, nach ihm benannte Show Johannes B. Kerner, die seit Januar 2002 immer dienstags bis freitags ausgestrahlt wurde. In der Sendung, die von Kerners Produktionsfirma J. B. K. TV-Production gemeinsam mit der Spiegel-TV-Tochter a + i art and information für das ZDF produziert wurde,[3][4] befragte er Prominente zu aktuellen Projekten und zu ihrem Leben.
Kerner gründete 2005 zusammen mit Markus Heidemanns die Fernsehproduktionsfirma Die Fernsehmacher, die unter anderem die Fernsehsendungen Lafer!Lichter!Lecker!, Born to cook und Unsere Besten produziert.[5] 2009 verließ er die Produktionsfirma.[6]
Im April 2009 gab das ZDF bekannt, dass die Zusammenarbeit mit Kerner zum Ende des Jahres 2009 endet, da man sich nicht über die Konditionen für eine Vertragsverlängerung einigen konnte. Kerner gab zugleich seinen Wechsel zurück zu Sat.1 bekannt.[7] Am 2. November 2009 startete am neuen (alten) Sender Sat.1 seine Show Kerner, mit Sendetermin wöchentlich Montagabend. Bereits die erste Sendung hatte weniger Zuschauer als erhofft; danach sank die Einschaltquote von Ausgabe zu Ausgabe weiter. Sat.1 verschob daher die Sendung schon nach einigen Folgen auf den Donnerstagabend. Er gibt diese Sendung zum 15. Dezember in Form eines Jahresrückblickes auf.[8] Ebenfalls auf Sat.1 moderiert er Spiele der UEFA Champions League und Jahresrückblicke, die am 2. Juni 2010 gestartete Event Showreihe Deutschland gegen ... - Das Duell sowie Das große Allgemeinwissensquiz.
Ebenfalls moderiert Kerner seit der Saison 2009/10 Spiele der Fußball-Bundesliga bei LIGA total!, einem Sender der Deutschen Telekom.
Kritik
In der Sendung vom 9. Oktober 2007 wurde Eva Herman der Sendung verwiesen. Zum Teil wird von Kritikern bemängelt, dass Hermans Zitate sinnentstellt und verkürzt wiedergegeben worden seien. Dass der Rauswurf von Herman, unabhängig von ihren Äußerungen in der Sendung, im Vorhinein geplant war, legen unbedachte Äußerungen von Senta Berger sowie Presseveröffentlichungen des ZDF nahe.[9] In der Tageszeitung Die Welt beispielsweise wurde die Sendung als "Die öffentliche Hinrichtung der Eva Herman" bezeichnet, mit der Kerner "sich selber (...) keinen Gefallen getan" habe. [10] Die Zeit kommentierte: "In erster Linie hat der Moderator Johannes B. Kerner eine schlechte Show abgeliefert." [11]
Als Kerner 2008 unter anderem den Börsengang der Fluglinie Air Berlin bewarb, wurde er von vielen Seiten kritisiert,[12] da er zugleich für einen öffentlich-rechtlichen Sender arbeitete. Auch der Deutsche Journalisten-Verband hielt es für problematisch, wenn ein prominenter Moderator wie Kerner sein Gesicht für kommerzielle Kampagnen hergibt.
Kritisiert wurde auch Kerners Sendung Dezember 2010 aus Afghanistan über den dortigen Einsatz der Bundeswehr zusammen mit dem damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und seiner Frau.[13]
Sonstige Aktivitäten
Kerner engagierte sich als Botschafter für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung in Deutschland. Er unterstützt als Botschafter die Initiative Respekt! Kein Platz für Rassismus.[14] 2010 und 2011 warb er als Testimonial für Mischwurst aus Geflügel und Schwein der Marke Gutfried.
Privatleben
Kerner ist mit der ehemaligen Hockeynationalspielerin Britta Becker verheiratet und Vater von vier Kindern. Er lebt derzeit in Hamburg. Auch in seinem Privatleben ist er sportlich tätig, so lief er schon den Berlin-Marathon und den Hamburg-Marathon.
Auszeichnungen
- 1996
- Goldener Löwe des TV Senders RTL
- Sport Bild Award als beliebtester Sport-Moderator
- 1996 bis 1999
- Bravo Otto insg. vier mal (zwei Mal Silber, zwei Mal Bronze)
- 1997
- Sport Bild Award als beliebtester Sport-Moderator
- 2002
- tz-Rose der Münchner Tageszeitung
- Krawattenmann des Jahres
- Preis der beleidigten Zuschauer des Verlegers Augustus Hofmann, für seine mediale Außenwirkung in „JBK- Spezial“ vom 26. April 2002 zum Amoklauf von Erfurt
- 2003
- Goldene Kamera als „Bester Talkshow-Moderator“
- Goldene Feder Medienpreis des Bauerverlags.
- 2004
- Preis der TV-Spielfilm-Leser in der Kategorie Show als Talker des Jahres
- Sparkassenpreis für Sportjournalismus der ZDF-Sportredaktion, zusammen mit Dieter Gruschwitz, Michael Steinbrecher und Eike Schulz u. a.
- 2005
- Bambi in der Kategorie Publikumspreis gemeinsam mit Steffen Seibert für ihre Moderation der ZDF-Sendung „Wir wollen helfen – Ein Herz für Kinder“.
- Herbert-Award (in Gold) als Bester Sport-Livekommentator
- 2006
- Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für sein soziales Engagement und die Unterstützung der Deutschen Sporthilfe
- Sport Bild Preis als bester Berichterstatter der WM 2006, zusammen mit Jürgen Klopp und dem Schiedsrichter Urs Meier
- Deutscher Fernsehpreis – Beste Sportsendung für die Moderation der Sendungen Fußball-WM 2006 im ZDF mit Jürgen Klopp und Urs Meier
- 2007
- Herbert-Award (in Silber) als Bester Sportmoderator
- 2008
- Goldene Romy Preis der Jury
- 2009
- Herbert-Award (in Silber) in der Kategorie Bester TV-Sportmoderator und Sonderpreis für den Sportspruch des Jahres.
Einzelnachweise
- ↑ Die Karriere des ZDF-Moderators im Überblick. 14. Oktober 2006, abgerufen am 5. September 2009.
- ↑ Jürgen Udolph, Sebastian Fitzek: Professor Udolphs Buch der Namen, ISBN 978-3-570-00879-9, S. 160
- ↑ Spiegel Gruppe: a + i art and information (15. August 2006)
- ↑ Spiegel Gruppe: „Johannes B. Kerner“ (15. August 2006)
- ↑ Website des Unternehmens Die Fernsehmacher (abgerufen am 16. April 2008)
- ↑ »Kerner ist kein Fernsehmacher mehr« auf quotenmeter.de (abgerufen am 12. Oktober 2009)
- ↑ sueddeutsche.de: Johannes, der Überläufer. Meldung vom 22. April 2009
- ↑ Spiegel.de: Kerner gibt "Kerner" auf, Bericht vom 18.10.2011
- ↑ vgl. z. B. Fernsehkritik.tv: Eva Herman bei Kerner
- ↑ [1]
- ↑ [2]
- ↑ welt.de 26. Juni 2008: Nebenjob bei Air Berlin macht Kerner wieder Ärger
- ↑ Zeit-Online vom 17. Dezember 2010
- ↑ http://www.respekt.tv/die-interviews/johannes-b-kerner.html
Weblinks
Commons: Johannes B. Kerner – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikiquote: Johannes B. Kerner – Zitate- Literatur von und über Johannes B. Kerner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Johannes B. Kerner in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Webseite Johannes B. Kerner bei Sat1.de
- Johannes B. Kerner Biografie bei Who’s Who
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