Vereinatunnel

Vereinatunnel
Vereinalinie
Strecke der Vereinatunnel
Fahrplanfeld: 910, 1985
Streckenlänge: 22,54 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Stromsystem: 11 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 40 
Legende
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von Landquart
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32,44 Klosters 1191 m ü. M.
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Landquart Klosters (71 m)
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nach Davos Platz
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Zugwald (2172 m)
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34,95 Klosters Selfranga (nur Autoverlad) 1281 m ü. M.
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Vereinatunnel (19.042 m)
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37,20 Klosters Selfranga Süd 1312 m ü. M.
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43,55 Vereina Nord
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45,65 Vereina Süd
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47,70 Scheitelpunkt 1463 m ü. M.
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52,17 Sagliains Nord
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53,72 Sasslatsch Nord 1434 m ü. M.
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Abzweig Tunnel Sasslatsch II Richtung Susch
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54,53 Sagliains (Autoverlad) 1432 m ü. M.
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54,17 Sasslatsch II 1432 m ü.M.
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nach Scuol-Tarasp
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nach Bever

Der 19.042 Meter lange Vereinatunnel ist das Kernstück der meterspurigen Vereinalinie, auch Vereinastrecke oder Vereinabahn genannt, der Rhätischen Bahn (RhB). Diese verbindet Klosters im Prättigau mit Sagliains im Engadin und ist damit Bindeglied zwischen den RhB-Strecken in Landquart–Davos Platz und Pontresina–Scuol-Tarasp. Darüber hinaus schafft sie mittels Autoverlad auch eine schnelle und wintersichere Anbindung des Unterengadins an die Hauptstrasse 28 (Prättigauerstrasse) und somit an das schweizerische Nationalstrassennetz.

Der Vereinatunnel ist der weltweit längste Meterspur-Eisenbahntunnel.[Anmerkung 1][1]

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Da die Strassenverbindung von Davos nach Susch über den 2383 Meter hohen Flüelapass starker Lawinengefahr ausgesetzt ist, stand seit längerem die Schaffung einer wintersicheren Strassenverbindung zwischen Nordbünden und dem Unterengadin zur Debatte. Dabei kam entweder ein (unter den gegebenen Umständen relativ aufwändiger) Ausbau der Flüela-Passstrasse oder aber eine Lösung mit Eisenbahntunnel und Autoverlad zwischen Klosters und dem Raum Susch/Lavin in Frage. Am 22. September 1985 fiel in einer kantonalen Volksabstimmung der Entscheid für letztere Lösung. Noch im selben Jahr sagte die Landesregierung eine Kostenbeteiligung von Seiten der Eidgenossenschaft zu, nachdem sich Bundesrat Leon Schlumpf intensiv für das Projekt eingesetzt hatte.[2] Der Bau des Tunnels kostete 812 Millionen Schweizer Franken, 538 Millionen waren 1985 bewilligt worden.[3]

Bau

Nach verschiedenen Einsprachen konnte 1991 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Der Ausbruch des Tunnels erfolgte von Norden mit einer Tunnelbohrmaschine, die zunächst auch den Zugangstunnel von Klosters nach Selfranga erstellte, und von Süden mit der klassischen Sprengmethode. Der Durchschlag erfolgte früher und deutlich weiter nördlich als ursprünglich geplant am 26. März 1997, da die Gebirgsqualität auf der Südseite unerwartet gut war und einen schnelleren Vortrieb ermöglichte. Am 19. November 1999 konnte der Vorsteher des eidgenössischen Verkehrsdepartements, Bundesrat Moritz Leuenberger, die neue Verbindung nach acht Jahren Bauzeit dem Verkehr übergeben. Drei Tage später erfolgte die Aufnahme des regulären Fahrplanbetriebes.

Streckenverlauf

Die Vereinastrecke beginnt in Klosters (1191 m), wo sie vom vorhandenen Stammnetz der Rhätischen Bahn abzweigt und sich im Zugwaldtunnel dem Verladebahnhof Selfranga (1281 m) nähert. Hier, am Nordportal des Vereinatunnels, findet der Autoverlad statt. Der Vereinatunnel ist wie die übrige Strecke eingleisig ausgeführt, jedoch befindet sich etwa in der Mitte eine vollautomatische Ausweichstelle, die Kreuzungsstelle Vereina. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h kann ein Zug den Tunnel technisch in 17 Minuten durchfahren; im Fahrplan wird die Fahrzeit auf 19 Minuten veranschlagt.

Bei der Dienststation Sasslatsch Nord (Tunnelmeter 18'759 ab Selfranga) gabelt sich der Tunnel. Die Hauptröhre führt über weitere 1432 Meter zur Autoverladestation Sagliains, wo auch ein Anschluss an die Bahnstrecke Richtung Scuol-Tarasp besteht. Für Züge nach dem Oberengadin wurde der Tunnelast Sasslatsch II gebaut, der nach einer scharfen, 277 Meter langen Rechtskurve bei der Dienststation „Sasslatsch II“ endet (Gesamtlänge mit Vereinatunnel 19'036 m) und in die Bahnstrecke Richtung Bever mündet.

Betrieb

Pro Stunde und Richtung verkehren auf dem Hauptast ein bis drei Autozüge und ein Reisezug. Die Abzweigung Richtung Oberengadin wird vom fahrplanmässigen Personenverkehr kaum mehr genutzt, nachdem die „Engadin Star“-Verbindungen wegen mangelnder Nachfrage 2002 wieder eingestellt werden mussten. Seit 2009 verkehrt zudem in der Sommersaison der „Engadin Star“ ein Mal täglich je Richtung zwischen Landquart und St. Moritz. Im Güterverkehr sind täglich etwa zwei bis drei Zugpaare zu verzeichnen.[4][5] Seit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2010 verkehren wieder drei Direktzüge von Landquart nach St. Moritz resp. zwei Direktzüge von St. Moritz nach Landquart.

Einzelnachweise

  1. Kandidatur UNESCO-Welterbe «Rhätische Bahn in der Kulturlandschaft Albula/Bernina»: Zur Geschichte der Rhätischen Bahn (S. 268f). Abgerufen am 20. September 2009.
  2. www.ozdoba.net: Rhätische Bahn - die kleine Rote
  3. LITRA 7. Mai 1997
  4. Der längste Meterspurtunnel der Welt (Archivversion vom 31. Mai 2006)
  5. Kein eigenständiger "Engadin-Star" mehr, Rail-Info Schweiz, Nachrichten Ausgabe 4/2002 (Oktober)

Anmerkungen

  1. Der mit Kapspur (1067 mm) ausgerüstete Seikan-Tunnel in Japan ist mit 53,9 Kilometern der längste Schmalspurtunnel der Welt.

Weblinks

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