- Vereinalinie
-
Vereinalinie Streckenlänge: 22.54 km Spurweite: 1000 mm (Meterspur) Stromsystem: 11 kV 16.7 Hz ~ Maximale Neigung: 40 ‰ Streckenprofil 912: Klosters–Sagliains LegendeLandquart-Davos-Bahn 32.44 Klosters 1191 m ü.M. Landquart Klosters 71 m Bahnstrecke nach Davos–Filisur Zugwald 2172 m 34.95 Klosters Selfranga 1281 m ü.M. 37.20 Klosters Selfranga Süd 1312 m ü.M. 43.55 Vereina Nord 45.65 Vereina Süd 47.70 Scheitelpunkt 1463 m ü.M. Vereinatunnel 19'042 m 52.17 Sagliains Nord 53.72 Sasslatsch Nord 1434 m ü.M. 53.72 Tunnel Sasslatsch II nach Susch Bahnstrecke von Pontresina–Susch 54.53 128.67 Sagliains 1432 m ü.M. 130.10 Lavin 1431 m ü.M. Bahnstrecke Pontresina–Scuol-Tarasp Streckenprofil 913: (Klosters–)Vereina–Susch Vereinatunnel (19'036 m) 52.17 Sagliains Nord 53.72 Sasslatsch Nord 1434 m ü.M. 53.72 Vereinatunnel nach Sagliains Saaslatsch II 277 m Bahnstrecke von Scuol-Tarasp–Sagliains 54.17 127.80 Sasslatsch II 1432 m ü.M. 126.83 Susch 1434 m ü.M. Bahnstrecke Scuol–Pontresina Der 19'042 Meter lange Vereinatunnel ist das Kernstück der meterspurigen Vereinalinie Klosters-Sagliains der Rhätischen Bahn (RhB). Diese bildet nicht nur ein Bindeglied zwischen den RhB-Strecken in Nordbünden und im Engadin, sondern schafft mittels Autoverlad auch eine schnelle und wintersichere Anbindung des Unterengadins an das schweizerische Nationalstrassennetz via Klosters und die Prättigauerstrasse. Der Vereinatunnel gilt als weltweit längster Meterspur-Eisenbahntunnel.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Da die Strassenverbindung Davos-Susch über den 2383 m hohen Flüelapass starker Lawinengefahr ausgesetzt ist, stand seit längerem die Schaffung einer wintersicheren Strassenverbindung zwischen Nordbünden und dem Unterengadin zur Debatte. Dabei kam entweder ein (unter den gegebenen Umständen relativ aufwändiger) Ausbau der Flüela-Passstrasse oder aber eine Lösung mit Eisenbahntunnel und Autoverlad zwischen Klosters und dem Raum Susch/Lavin in Frage. Am 22. September 1985 fiel in einer kantonalen Volksabstimmung der Entscheid für letztere Lösung. Noch im gleichen Jahr sagte die Landesregierung eine Kostenbeteiligung von Seiten der Eidgenossenschaft, nachdem sich Bundesrat Leon Schlumpf intensiv für das Projekt eingesetzt hatte.[1] Der Bau des Tunnels kostete 812 Millionen SFr., 538 Millionen waren 1985 bewilligt worden[2].
Bau
Nach verschiedenen Einsprachen konnte 1991 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Der Ausbruch des Tunnels erfolgte von Norden mit einer Tunnelbohrmaschine und von Süden mit der klassischen Sprengmethode. Der Durchschlag erfolgte am 26. März 1997. Am 19. November 1999 konnte der Vorsteher des eidgenössischen Verkehrsdepartements, Bundesrat Moritz Leuenberger, die neue Verbindung nach acht Jahren Bauzeit dem Verkehr übergeben. Drei Tage später erfolgte die Aufnahme des regulären Fahrplanbetriebes.
Streckenverlauf
Die Vereinastrecke beginnt in Klosters (1191 m), wo sie vom vorhandenen Stammnetz der Rhätischen Bahn abzweigt und sich im Zugwaldtunnel dem Verladebahnhof Selfranga (1281 m) nähert. Hier, am Nordportal des Vereinatunnels, findet der Autoverlad statt. Der Vereinatunnel ist wie die übrige Strecke eingleisig ausgeführt, jedoch befindet sich etwa in der Mitte eine vollautomatische Ausweichstelle (Kreuzungsstelle Vereina). Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h kann ein Zug den Tunnel technisch in 17 Minuten durchfahren; im Fahrplan wird die Fahrzeit auf 19 Minuten veranschlagt.
Bei der Dienststation Sasslatsch Nord (Tunnelmeter 18'759 ab Selfranga) gabelt sich der Tunnel. Die Hauptröhre führt über weitere 1432 Meter zur Autoverladestation Sagliains, wo auch ein Anschluss an die Engadinerlinie nach Lavin–Scuol-Tarasp besteht. Für Züge nach dem Oberengadin wurde der Tunnelast Sasslatsch II gebaut, der nach einer scharfen, 277 Meter langen Rechtskurve bei der Dienststation „Sasslatsch II“ endet (Gesamtlänge mit Vereinatunnel 19'036 m) und in die Engadinerlinie Richtung Bever–Samedan–Pontresina mündet.
Betrieb
Pro Stunde und Richtung verkehren auf dem Hauptast ein bis drei Autozüge und ein Reisezug. Die Abzweigung Richtung Oberengadin wird vom fahrplanmässigen Personenverkehr kaum mehr genutzt, nachdem die „Engadin Star“-Verbindungen wegen mangelnder Nachfrage 2002 wieder eingestellt werden mussten. 2009 verkehrt im Sommer der „Engadin Star“ ein Mal täglich pro Richtung zwischen Landquart und St. Moritz.[Anmerkung 1] Im Güterverkehr sind pro Tag etwa zwei bis drei Zugpaare zu verzeichnen.[3][4]
Einzelnachweise
- ↑ www.ozdoba.net: Rhätische Bahn - die kleine Rote
- ↑ LITRA 7. Mai 1997
- ↑ Dirk Zimmermann: Der längste Meterspurtunnel der Welt
- ↑ Kein eigenständiger "Engadin-Star" mehr, Rail-Info Schweiz, Nachrichten Ausgabe 4/2002 (Oktober)
Anmerkungen
- ↑ Im Fahrplan 2009 verkehrt zudem täglich ein Zug direkt von Klosters nach St. Moritz (R 1377, Klosters ab: 22:32). An Wochenenden und Feiertagen verkehrt zudem ein Direktzug von Landquart nach St. Moritz (RE 1327, Landquart ab: 9:20). In die Gegenrichtung verlässt der R 1312 täglich ausser an Sonn- und Feiertagen St. Moritz um 5:00 nach Klosters. Zudem verkehrt der RE 1362 an den Wochenenden im Sommer jeweils um 17:35 direkt von St. Moritz nach Landquart.
Weblinks
46.8086111111119.9891666666667Koordinaten: 46° 48′ 31″ N, 9° 59′ 21″ O; CH1903: (794642 / 187325)
Wikimedia Foundation.