- Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH
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Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH Unternehmensform GmbH Gründung 1948 Unternehmenssitz Stuttgart Unternehmensleitung - Stefan von Holtzbrinck, Vorsitzender der Geschäftsführung
- Jochen Gutbrod, Stellvertretender Vorsitzender
Mitarbeiter 17.000 (2008) Umsatz 2,56 Mrd. Euro (2008) Branche Medien Website Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH besteht als Holding seit dem Jahr 1971. Sie ist eines der großen Medienunternehmen Deutschlands mit globaler Präsenz. Gesellschafter der Verlagsgruppe sind die Geschwister Stefan von Holtzbrinck und Monika Schoeller.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Grundstein der Verlagsgruppe war die Stuttgarter Hausbücherei, gegründet 1948 von Georg von Holtzbrinck. Sie firmierte ab ca. 1959 unter Deutscher Bücherbund.
In den 1960er-Jahren folgten der S. Fischer Verlag und Beteiligungen an Rowohlt, Droemer Knaur und Kindler Verlag sowie der Einstieg bei der Saarbrücker Zeitung und beim Handelsblatt – was Anlass zur Gründung der Holding gab.
Mitte der 1980er-Jahre begann die Ausdehnung in das englischsprachige Ausland, zunächst in die USA (mit der Übernahme der Verlage Scientific American und Henry Holt), des Erwerbs der restlichen 33 % an dem Rowohlt Verlag von der New York Times Inc. 1984 und seit Mitte der 1990er Jahre durch die Großakquisition Macmillan Publishers (mit der bekannten Zeitschrift Nature) in die Länder des Commonwealth sowie in die Märkte Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Der Deutsche Bücherbund wurde verkauft, um stärker in elektronische Medien investieren zu können.
2002 strebte die Verlagsgruppe eine Fusion mit Berliner Medien an, welche aber 2003 untersagt wurde. Im Oktober 2005 beschloss das Unternehmen den Verkauf der Anteile am Berliner Verlag (Verlag der Berliner Zeitung).
Der Konzern kaufte am 3. Januar 2007 die StudiVZ Ltd.. Ein Pressesprecher erklärte, der Preis liege „über 50 Millionen Euro, aber deutlich unter 100 Millionen“, was von zahlreichen Medien bezweifelt wurde. Laut Der Spiegel wurden „rund 100 Millionen Euro“[1] bezahlt. Laut Focus habe der Axel-Springer-Verlag in letzter Minute selbst noch 120 Millionen Euro geboten.[2]
Im Juli 2007 kaufte die Internettochter des Verlags, die Holtzbrinck eLAB GmbH, die beiden Internetportale Netdoktor.de und Golem.de der Netzeitung-Gruppe von der BV Deutsche Zeitungsholding. Zuvor war bereits Helpster.de erworben worden.
Mit Wirkung zum 1. Juni 2009 wird die von Dieter von Holtzbrinck neu gegründete Dieter von Holtzbrinck Medien GmbH (DvH Medien) die wichtigsten Teile der bisher von seinem Halbbruder Stefan von Holtzbrinck kontrollierten Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck übernehmen, nämlich 50 % am Verlag der Wochenzeitung Die Zeit, dessen operative Führung die DvH übernimmt sowie alle Anteile an der Tagesspiegel-Gruppe und der Verlagsgruppe Handelsblatt (mit Ausnahme dreier kleiner Verlage des Handelsblatt-Fachverlages, die keine Zeitungen produzieren; die ebenfalls im Handelsblatt-Fachverlag erscheinenden Magazine Absatzwirtschaft und Der Betrieb gehen jedoch an die DvH Medien.[3] ).[4]
Unternehmensbereiche
Die Verlagsgruppe gliedert sich in vier Bereiche. Wichtige Beteiligungen sind:
- Publikumsverlage: S. Fischer Verlag, Rowohlt Verlag, Kiepenheuer & Witsch, Droemer-Knaur, Argon Verlag, Scherz Verlag
- Bildung und Wissenschaft: Spektrum der Wissenschaft und Scientific American, New York; J.B. Metzler, Stuttgart (Lexika), mit dem Imprint Hermann Böhlaus Nachfolger[5]; Bedford, Freeman & Worth, New York (u. a. Textbooks); Wissenschafts-Journal Nature, Macmillan Heinemann („Englisch als Fremdsprache“), die Schulbuchverlage Schroedel (Hannover) und Diesterweg (Frankfurt)
- Zeitungen und Wirtschaftsinformationen:
- Überregionale Zeitungen:Die Zeit, Hamburg (seit 1996); Der Tagesspiegel, Berlin. Im Zeit-Verlag erschien ab Nr. 161 (Sommer 2005) bis zur ihrer Einstellung im Juni 2008 (Nr. 169) auch die Zeitschrift Kursbuch.
- Regionalzeitung und Druck: Potsdamer Neueste Nachrichten, Potsdam; Lausitzer Rundschau, Cottbus; Main-Post, Würzburg; NEWS Frankfurt (September 2004 bis Mai 2006); Saarbrücker Zeitung, Saarbrücken; Südkurier, Konstanz; Trierischer Volksfreund, Trier; manus presse, Stuttgart
- Wirtschaftsinformationen: Verlagsgruppe Handelsblatt, Düsseldorf/ Frankfurt am Main (produziert u. a. die Wirtschafts- und Finanzzeitung Handelsblatt, Wirtschaftswoche sowie das Job- und Wirtschaftsmagazin karriere (Magazin); weiters gehören dazu der Tochterverlag Der Fachverlag, der Werbevermarkter GWP media-marketing, das Schweizer Wirtschaftsforschungs und -beratungsunternehmen Prognos AG und andere Beteiligungen), BusinessNews (2006 bis 2007)
- Elektronische Medien und Services: Handelsblatt Online, Holtzbrinck eLab, über Holtzbrinck Ventures (Holtzbrinck Networks GmbH): Abacho, Audible, AVE Gesellschaft für Fernsehproduktion mbH, buecher.de, bol.com, dawanda.de [6], Direct Relation GmbH, Experteer, e-fellows.net, GameDuell, lovelybooks.de, myphotobook GmbH[7], kyte.tv, Panfu.de, Parship, Platinnetz, StudiVZ, Golem.de, Helpster.de, jogmap.de, Booming GmbH, erento, WatchBerlin, Zoomer (Anfang 2009 eingestellt), Groops, Jobmensa und Tutoria.[8] 2003 gründete die Verlagsgruppe Holtzbrinck gemeinsam mit der WAZ-Mediengruppe und der Ippen Verlagsgruppe die ISA GmbH & Co. KG. Dieses Unternehmen ist auf Anzeigenportale im Internet spezialisiert und betreibt unter anderem die Portale immowelt.de, stellenanzeigen.de, markt.de, motoso.de und trauer.de. Die ISA GmbH & Co. KG firmiert seit Mai 2008 als markt.gruppe GmbH & Co. KG.
Dem Bereich Elektronische Medien und Services lassen sich die Holtzbrinck eLAB GmbH, die Holtzbrinck Ventures GmbH und die Holtzbrinck Networks GmbH zurechnen. Hierbei ist die Holtzbrinck eLAB GmbH von der Holtzbrinck Networks GmbH und der Holtzbrinck Ventures GmbH abzugrenzen. Die Holtzbrinck Networks GmbH ist im Rahmen der Internetbeteiligungsstrategie der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck für die Akquisition neuer Internetunternehmen und die Betreuung von Beteiligungen verantwortlich. Dem gegenüber ist die Holtzbrinck Ventures GmbH als exitorientierter Investor auf Zeit zu verstehen. Die Holtzbrinck eLAB GmbH ist hingegen als Inkubator neuer Geschäftsmodelle zu verstehen. Hierbei entwickelt dieses Unternehmen zusammen mit so genannten E-Ventures Produkte im Bereich nutzerzentrierter Internet- und Mobilanwendungen.
Weblinks
- Offizielle Website der Georg von Holtzbrinck GmbH
- Konzernportrait auf mediadb.eu
- Beteiligungen der Georg von Holtzbrinck GmbH & Co. KG auf der Website der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich
Einzelnachweise
- ↑ Spiegel Online: "Community-Millionendeal: Holtzbrinck schnappt sich StudiVZ", 3. Januar 2007
- ↑ heise online:"Holtzbrinck schnappt sich StudiVZ", 3. Januar 2007
- ↑ meedia.de: Neue Details zum Holtzbrinck-Deal, 27. März 2009
- ↑ meedia.de: "Machtwechsel in der Familie Holtzbrinck", 26. März 2009
- ↑ Ein Kommen und Gehen: Der Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger verschwindet aus Weimar, Berliner Zeitung, 13. Februar 2 2
- ↑ Exciting Commerce:"Holtzbrinck beteiligt sich an DaWanda", 19. Februar 2007
- ↑ Medienrauschen Blog: Holtzbrinck kauft weiter ein: myphotobook gehört nun zur Verlagsgruppe, 21. Mai 2007
- ↑ Internetseite der Holtzbrinck Ventures GmbH: Link zum aktuellen Portfolio der Holtzbrinck Ventures GmbH, 1. Februar 2009
Verlagsgruppe Georg von HoltzbrinckPublikumsverlage: S. Fischer Verlag | Rowohlt Verlag | Kiepenheuer & Witsch | Droemer Knaur | Argon Verlag | Scherz Verlag
Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft: Spektrum der Wissenschaft | Gehirn&Geist | Astronomie heute | Abenteuer Archäologie | epoc | Sterne und Weltraum
Bildung und Wissenschaft: Scientific American | J.B. Metzler | Nature
Überregionale Zeitungen: Die Zeit | Der Tagesspiegel | Kursbuch
Saarbrücker Zeitung Druckerei und Verlag: Saarbrücker Zeitung | Lausitzer Rundschau | Trierischer Volksfreund
Andere Regionalzeitungen: Potsdamer Neueste Nachrichten | Main-Post | NEWS Frankfurt | Südkurier
Verlagsgruppe Handelsblatt: Handelsblatt | Wirtschaftswoche | karriere | BusinessNews
Elektronische Medien und Services: Audible | buecher.de | bol.com | e-fellows.net | Golem.de | Parship | Platinnetz | studiVZ
Sonstiges: Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten
Die 10 größten deutschen Medienkonzerne (Stand: 18. Dezember 2007)1. Bertelsmann | 2. ARD | 3. Axel Springer AG | 4. Hubert Burda Media | 5. ProSiebenSat.1 Media | 6. Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck | 7. ZDF | 8. Bauer Verlagsgruppe | 9. WAZ-Mediengruppe | 10. Verlagsgruppe Weltbild
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