Bauhofer

Bauhofer
Megola Sportmodell
DKW-F1-Rennwagen von 1932

Anton „Toni“ Bauhofer (* 25. Januar 1892 in München; † 1968) war ein deutscher Motorradrennfahrer.

Bauhofer gilt als Pionier des deutschen Motorrad-Rennsports und war einer der ersten deutschen Spitzenrennfahrer überhaupt. Imn seiner Karriere gewann er viermal die Deutschen Motorrad-Straßenmeisterschaft.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Der gebürtige Münchner Toni Bauhofer arbeitete nach seiner Mechanikerlehre bei Vomag in Plauen und später bei Maffei und den Rapp-Motorenwerken in seiner Heimatstadt. Im Ersten Weltkrieg war er als Kriegsfreiwilliger zuerst Aufklärungs- und später Jagdflieger. Nach Kriegsende arbeitete Bauhofer als Pilot bei der Süddeutschen Flugbild GmbH. Später war der Münchner an der Entwicklung der Megola, einer Maschine mit 640-cm³-Fünfzylinder-Sternmotor im Vorderrad, beteiligt. Auf der Rennversion dieses Motorrads bestritt Toni Bauhofer zwischen 1921 und 1924, zusammen mit seinen Teamkollegen Josef Stelzer und Albin Tommasi sehr erfolgreich Motorradrennen. 1924 sicherte sich der Münchner auf der Megola durch einen Sieg beim Schleizer Dreiecksrennen den Titel in der 1000-cm³-Klasse der erstmals ausgetragenen Deutschen Motorrad-Straßenmeisterschaft[1].

Nach dem Aus der Deutsche-Megola-Werke G.m.b.H. wechselte Toni Bauhofer am 1. Januar 1925 zu den Bayrischen Motorenwerken, wo er bis 1929 Werksfahrer war. 1927 siegte er beim Eifelrennen für Motorräder in der 500-cm³-Klasse auf dem neu eröffneten Nürburgring[2]. Im Jahr 1928 gewann der Münchner erneut den Titel in der Deutschen 1000-cm³-Straßenmeisterschaft und fuhr u. a. Siege auf der Hannoveraner Eilenriede, dem Marienberger und dem Schleizer Dreieck ein.

Von 1929 bis 1935 war Toni Bauhofer, der als fairer Sportsmann, hervorragender Techniker und großes Fahrtalent bekannt war[3], Werksfahrer beim Zschopauer Hersteller DKW. 1930 und 1932 sicherte er sich den Titel in der 500-cm³-Klasse der deutschen Meisterschaft. Zwischen 1931 und 1934 pilotierte er außerdem den DKW-F1-Monoposto. Am Ende der Saison 1935 zog sich Bauhofer bei einem schweren Unfall im Training zum Feldbergrennen im Taunus einen Oberschenkelbruch zu und entschloss sich daraufhin, vom aktiven Rennsport zurückzutreten. Danach leitete zwei Jahre lang die Rennabteilung von DKW.

Ab 1937 betrieb Bauhofer in seiner Heimatstadt eine Motorradvertretung und -werkstatt. 1961 wurde der Münchner, der in seiner Laufbahn etwa 250 Siege im In- und Ausland einfuhr, mit dem ADAC-Sportabzeichen mit Brillianten ausgezeichnet,

Erfolge

  • 1924 – Deutscher 1000-cm³-Meister auf Megola
  • 1928 – Deutscher 1000-cm³-Meister auf BMW
  • 1930 – Deutscher 500-cm³-Meister auf DKW
  • 1932 – Deutscher 500-cm³-Meister auf DKW

Literatur

  • Gerhard Herber: Der Grillenburger Sachsenring 1927–1933. Die Geschichte einer vergessenen Rennstrecke. 1. Auflage. Lotos Druck GmbH, Reichstädt 2005, ISBN 3-00-015943-6, S. 90. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürgen Müller: Die Geschichte des Schleizer Dreieckrennens. www.pro-schleizer-dreieck.de. Abgerufen am 14. April 2009.
  2. Vincent Glon: Eifelrundfahrt & Eifelrennen - Nürburgring (Allemagne). racingmemo.free.fr. Abgerufen am 14. April 2009. (französisch)
  3. Internationale Motorsport-Chronik, 10. Jahrgang, Nr. 3, S. 4

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