- Ludwigshöhe
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Wappen Deutschlandkarte 49.8166666666678.343333333333386Koordinaten: 49° 49′ N, 8° 21′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Mainz-Bingen Verbandsgemeinde: Guntersblum Höhe: 86 m ü. NN Fläche: 2,99 km² Einwohner: 539 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 180 Einwohner je km² Postleitzahl: 55278 Vorwahl: 06249 Kfz-Kennzeichen: MZ Gemeindeschlüssel: 07 3 39 035 Adresse der Verbandsverwaltung: Alsheimer Straße 29
67583 GuntersblumWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Bodo Lamberth Lage der Ortsgemeinde Ludwigshöhe im Landkreis Mainz-Bingen Ludwigshöhe ist eine Ortsgemeinde im rheinhessischen Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Guntersblum an.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Ludwigshöhe liegt in der Oberrheinischen Tiefebene wenig westlich des Rheins an der alten Handelsstraße Mainz - Worms, der heutigen Bundesstraße 9, fast genau in der Mitte zwischen der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz und der Nibelungenstadt Worms.
Geschichte
Ludwigshöhe ist ein vergleichsweise junger Ort, geht aber auf das merowingische Rudelsheim zurück. Ein Dammbruch im Jahr 1819 veranlasste die Bewohner Rudelsheims auf einen nahegelegenen Hügel umzusiedeln.
Rudelsheim wurde erstmalig am 21. März 766 in einer Schenkungsurkunde [2] des Klosters Lorsch, im Regierungsjahr Pippin der Jüngere, erwähnt. Damals schenkte Franco zu seinem Seelenheil einen Weinberg in Rudolfesheim. Der Ortsname mit der Endung -heim deutet auf eine Gründung in der Zeit der Merowinger im 5. oder 6. Jahrhundert von den Franken hin. Namensgeber für den Ort war Rudolf, der am 2. oder 3. April 767 dem Kloster Lorsch einen Weinberg schenkte.[3]. Der kleine Ort ist mit 13 Urkunden im Lorscher Codex genannt.
Nachdem bereits die Römer den Weinbau in die Gegend gebracht hatten, wurde diese Agrarform durch die Franken übernommen. Vor allem die Klöster führten die Rebenkultivierung weiter und vervollkommneten sie.
Rudelsheim lag im Mittelalter nahe bis unmittelbar am Rhein, der – damals noch nicht begradigt – mit jedem Hochwasser seinen Lauf ändern konnte und dabei immer wieder erhebliche Schäden im Dorf anrichtete.
Von vielen rheinhessischen Ortsnamen sind meist jüdische Familiennamen abgeleitet, z. B. Oppenheimer, Niersteiner, Dexheimer, von Dienheim, Alsheimer, Mettenheimer und auch: Rudelsheimer, die seit Ende des 17. Jahrhunderts in Amsterdam bekannt sind.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden von dem pfälzischen Kurfürsten Karl I. Ludwig (Pfalz) Wirtschafts- und Glaubensflüchtlinge aus der Schweiz in der Kurpfalz angesiedelt. Um 1700 sind drei mennonitische Familien in Rudelsheim bekannt:
- Jacob Müller mit vier Kindern[4]
- Hanns/Johannes Meyer ∞ Anna Baumann [5]
- Hans Jacob Hagmann/Hackmann ∞ Maria Brubacher [6]
Ein verheerender Dammbruch im Dezember 1819 führte zur Verlegung des Ortes auf einen weiter westlich gelegenen Hügel. Die Grundsteinlegung fand am 25. August 1822 statt, dem Namenstag des damaligen Landesherrn, Großherzog Ludwig I. von Hessen-Darmstadt, zu dessen Ehren das neue Dorf „Ludwigshöhe“ genannt wurde. Abbruch und Umsiedlung des alten Rudelsheim erfolgten bis 1830, die Kirche als einziges erhaltenes Gebäude fiel 1837 einem Brand zum Opfer.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ludwigshöhe besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[7]
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: „In einem silbernen Schildfuß ein blauer, von roten Flammen umgebener Kessel mit der Aufschrift St.VITUS, der auf das Patrozinium der katholischen Kirchengemeinde hinweist, darüber in Blau einen steigenden, achtmal in Rot und Silber geteilten goldenen, gekrönten bunten Löwen mit goldenem Schwert in der rechten Vorderpranke“.
Wirtschaft
Das VDP Weingut Brüder Dr. Becker produziert seine Weine in Ludwigshöhe.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Jacob Becker (1864–1949), Arzt und Reichstagsabgeordneter
- Johann Becker (1869–1951) deutscher Politiker (DVP), MdR, Reichswirtschaftsminister
Siehe auch
- Schloss Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben in der Pfalz
- Liste der Kulturdenkmäler in Ludwigshöhe
Literatur
- Karl Josef Minst: Lorscher Codex, Deutsch, Lorsch 1970, Urkunden Nrn.: 1628, 1672, 1733, 1851–1860.
- Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart, Gießen 1905, S. 268–270.
- Henning Kaufmann: Rheinhessische Ortsnamen, München 1976, S. 136–137.
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Urkunden-Nr. 1856
- ↑ Urkunde Nr. 1857
- ↑ Richard Warren Davis, Karen Miller: Die Schweizer Mennoniten Miller
- ↑ Hans Meyer Family Genealogy, Kent Hiestand
- ↑ Family Tree Maker Online: Nachkommen von Hockman
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
Weblinks
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