- Waldeisenbahn Muskau
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Waldeisenbahn Muskau Spurweite: 600 mm (Schmalspur) LegendePapierfabrik Muskau nach Krauschwitz Bad Muskau Lippertweiche Feuerturmteich Krauschwitz/Baierweiche Goraweiche nach Köbeln Gablenz/Gora Krauschwitz West Grüne Fichte Weißwasser Ost nach Tzschelln/Ruhlmühle Ausweiche Brikettfabrik Museumsbf Anlage Mitte Weißwasser Teichstraße Bbf Ziegelei Kromlau Bahnstrecke Weißwasser–Forst Halbendorfer Wechsel Grube Frieden Bahnstrecke Berlin–Görlitz Wasserstelle Trebendorf Tongrube Mühlrose Weißwasser–Ruhlmühle Legendevon Muskau nach Ziegelei Weißwasser Bahnstrecke Berlin–Görlitz Tiergarten Ost Jagdschloss Ladegleis Tzschelln Ruhlmühle Die Waldeisenbahn Muskau (WEM) ist eine im Freistaat Sachsen gelegene Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 600 mm.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anfangszeit
Der Muskauer Standesherr Graf Hermann von Arnim ließ 1895 zur Erschließung der Wälder und Rohstoffvorkommen im Umfeld von Muskau und Weißwasser eine Pferdebahn mit einer Spurweite von 600 mm anlegen. Außerdem sollten damit die entstandenen Industriebetriebe (Braunkohlegruben, Ziegeleien, Sägewerke, Papierfabriken und Glashütten) an das Bahnnetz angeschlossen werden. Schon 1895 wurden die ersten beiden Dampfloks angeschafft. Bis zur Jahrhundertwende wuchs das Gleisnetz auf etwa 50 km.
Nach dem Ersten Weltkrieg konnte man aus Beständen der deutschen Heeresfeldbahn Lokomotiven und Wagenmaterial übernehmen. Die Fahrzeuge bildeten bis zur Betriebseinstellung der Bahn das Rückgrat. Etliche Lokomotiven sind noch bis heute erhalten geblieben und fahren inzwischen auch auf anderen Museumsfeldbahnen. Die Wagen wurden in der Betriebswerkstatt umgebaut, z. B. zu Kohle- und Tonwagen. 1939 verzeichnete die WEM einen Bestand von 11 Dampf- und mehreren Dieselloks, sowie über 550 Wagen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Sehr schwierig gestaltete sich die erste Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg durch Schäden an Gleisen, Fahrzeugen und umliegenden Betrieben, sowie Reparationsleistungen. Durch das Fehlen von Nutzfahrzeugen war die WEM zum Wiederaufbau der Industrie im Kreis Weißwasser jedoch unersetzbar. So übernahm 1951 die Deutsche Reichsbahn der DDR Anlagen und Betriebsführung.
Wirtschaftlichkeitsanalysen zu Beginn der 1970er Jahre stellten die Wirtschaftlichkeit der Bahn in Frage, aber noch 1966 ging der Streckenneubau zur Tongrube Mühlrose in Betrieb. Danach wurde der Betrieb bis Ende der 1970er Jahre von der Deutschen Reichsbahn abschnittsweise eingestellt. Ein 12 km langes Reststück zwischen der Tongrube und der Ziegelei Weißwasser wurde weiterhin mit Dieselloks des Typs Typ V10 C betrieben.
Ab 1984 begann ein Verein Zeugnisse der einstigen Waldbahn zu erhalten. Man begann auch Sonderfahrten auf der Tonbahn durchzuführen. Nach der Stilllegung der Ziegelei 1990 übernahm im gleichen Jahr der neugegründete Verein Waldeisenbahn Muskau e. V. die Strecke. Mit Hilfe des Landratsamtes Weißwasser wurde die Bahn als Touristenattraktion wieder aufgebaut. 1992 ging die Strecke Weißwasser–Kromlau wieder in Betrieb, 1995 folgte die Strecke Weißwasser–Bad Muskau.
Heute ist die Museumsbahn die größte in 600-mm-Spur in Deutschland.
Ausblick
Etwa 2012 wird die im Vorfeld des Tagebaues Nochten gelegene Strecke von der Trebendorfer Wasserstelle zur Tongrube Mühlrose stillgelegt und abgebaut. Geplant ist eine Ausweichstrecke zum neu errichteten Kommunikations- und Naturschutzzentrum Weißwasser am Schweren Berg. Auch eine Verlängerung vom Halbendorfer Wechsel in Richtung der Badestrände des Halbendorfer Sees wurde angeregt.
Fahrzeuge
Die erste Dampflokomotive, die dreiachsige Tenderlokomotive GRAF ARNIM, wurde 1895 bei Krauss in München gebaut. In den 1930er Jahren erhielt diese Lokomotive einen Schlepptender um die Reichweite der Maschine zu erhöhen. Zwei baugleiche Maschinen wurden in den Jahren danach beschafft. Diese Fahrzeuge wurden vor 1945 ausgemustert, während GRAF ARNIM, zuletzt als 99.3301 bis 1966 auf dem Inselnetz im Süden von Weißwasser eingesetzt wurde.
1912 wurde eine vierachsige Tenderlokomotive beschafft, die den Namen DIANA trug. Sie war ein von Borsig an verschiedene Bahnen gelieferter Typ.
Eine 1919 bei Krauss beschaffte dreiachsige Lok mit Nachlaufachse, die den Namen ELEFANT trug, blieb bis 1945 im Einsatz und ging dann als Reparation an die UdSSR.
Ab 1921 wurden vierachsige Brigadeloks der Heeresfeldbahnen beschafft, die den größten Teil des Verkehrs übernahmen. Fünf davon kamen zur DR, die wiederum drei weitere dieser Loks von anderen Bahnen dazu erwarb.
Die heutige Waldeisenbahn Muskau GmbH besitzt aktuell auch noch weitere Dampfloks, sowie Dieselloks unter anderem der Typen Ns1, Ns2 und Ns3, sowie des Typs V10 C.
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