- Walter Rothschild
-
Walter Rothschild (* 1954 in Bradford) ist Landesrabbiner für Schleswig-Holstein, Autor und Vorstandsmitglied der Union progressiver Juden in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Rothschild studierte zunächst Theologie und Pädagogik an der University of Cambridge. Nach Lehramtsprüfung und Magister-Abschluss ging er zum Rabbinerstudium an das Leo Baeck College in London. Während seiner Studienzeit koordinierte er die progressiv-jüdischen Jugend- und Studentenorganisationen in England.[1]
Nach einer Tätigkeit als Religionslehrer in London wurde er 1984 ordiniert und war zehn Jahre lang der Rabbiner der Sinai-Synagoge in Leeds und einiger benachbarter Gemeinden. Es folgten Stellen bei der Liberalen Gemeinde in Wien (1995-1997), auf Aruba/Niederländische Antillen (1997-1998) und bei der Jüdischen Gemeinde in Berlin (1998-2000). Seit 2001 betreut Rothschild als freiberuflicher Rabbiner verschiedene liberale jüdische Gemeinden. Für die Münchner Gemeinde Beth Shalom hatte er bis 2006 Verantwortung. Für die Synagogengemeinde in Halle/Saale war er bis 31. Dezember 2009 der zuständige Rabbiner [2]. Gegenwärtig ist er Landesrabbiner für den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein und Rabbiner der Wiener Gemeinde 'Or Chadasch - Bewegung für progressives Judentum'. Betreuender Rabbiner ist er darüber hinaus für die liberalen Gemeinden in Köln und Freiburg im Breisgau. [3]. Im Juli 2011 wurde er in den Vorstand der Union progressiver Juden in Deutschland[4] gewählt.
Rothschild ist im christlich-jüdischen Dialog engagiert und häufiger Gast in gewerkschaftlichen und kirchlichen Bildungseinrichtungen. Für seine Verdienste um den christlich-jüdischen und den jüdisch-polnischen Dialog erhielt er am 26. Januar 2005 das Kavalierkreuz der Republik Polen verliehen. Seine Reisetätigkeit zwischen seinen Gemeinden ergänzt sich mit seiner Leidenschaft für die Eisenbahn: Im Dezember 2007 wurde er am King's College der Universität London mit einer Doktorarbeit über die Palestine Railways promoviert.
Rothschild ist Vater von drei Kindern und lebt in Berlin.
Veröffentlichungen
Neben Artikeln in Manna, Israel Economist, Jewish Telegraph , Allgemeine Jüdische Wochenzeitung und Mir Sajnen Do hat Rothschild mehrere Bücher zum Judentum verfasst, die teilweise auch in deutscher Sprache erschien sind:
- Jewish By Choice, 1994
- Tales of the Chutzper Rebbe, 1996
- 99 Fragen zum Judentum, Gütersloh 2001
- Auf das Leben!, München 2008
- Der Honig und der Stachel. Das Judentum - erklärt für alle, die mehr wissen wollen, München 2009
Rothschild ist ferner Redakteur und Herausgeber von HaRakevet, der Quartalszeitschrift über Eisenbahnen im Nahen Osten.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Biografie auf der Website der Synagogengemeinde zu Halle e.V. eingesehen am 9. Juni 2009
- ↑ vgl. Leserbrief von Rabbiner Rothschild in der Jüdischen Zeitung vom Juni 2011, S. 2
- ↑ a b Biografie auf der Website der Wiener Progressiven Jüdischen Gemeinde Or Chadasch eingesehen am 9. Juni 2009
- ↑ Evangelischer Pressedienst Frau an der Spitze des Dachverbandes liberaler Juden eingesehen am 14. Juli 2011
Weblinks
Wikimedia Foundation.