- Walter Röhrl
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Walter Röhrl (* 7. März 1947 in Regensburg) ist ein deutscher Rallye- und Rennfahrer. Röhrl ist seit 1978 verheiratet und lebt heutzutage in Sankt Englmar im Bayerischen Wald. Zur Zeit arbeitet Röhrl als Repräsentant und Versuchsfahrer für die Firma Porsche und war dort unter anderem auch für die Entwicklung des Supersportwagens Carrera GT mitverantwortlich.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Vor seiner Karriere als Rallye- und Rennsport-Pilot war er Sekretär und Chauffeur eines Oberfinanzdirektors, der als Rechtsvertreter im Dienste der sieben Bischöfe Bayerns stand. Die Medien nannten ihn deswegen später gerne – allerdings fälschlicherweise – den „Privatchauffeur des Bischofs von Regensburg“.
Walter Röhrl, staatlich geprüfter Skilehrer[1], gehört zu den herausragenden Rallyefahrern der Motorsportgeschichte. Er war nicht nur zweifacher Rallyeweltmeister, sondern auch einer der erfolgreichsten deutschen Rennfahrer für Porsche bei diversen 24h-Rennen. In Italien wurde er schon vor längerer Zeit zum „Rallye-Fahrer des Jahrhunderts“ gewählt, Niki Lauda nannte ihn „ein Genie auf Rädern“. Eine Jury aus 100 Motorsport-Experten aus der ganzen Welt wählte ihn zum „besten Rallye-Fahrer aller Zeiten“. In Frankreich erkoren ihn seine Kollegen im November 2000 zum „Rallye-Fahrer des Millenniums“.
Aber er ist nicht nur Rallyefahrer (1974 Europameister mit Jochen Berger auf Opel Ascona A, zweifacher Rallye-Weltmeister, vierfacher Monte-Carlo-Sieger – 1980, 1982, 1983 und 1984 –, insgesamt 14 Rallye-Siege bei WM-Läufen, alle mit Co-Pilot Christian Geistdörfer), er war auch erfolgreich in Rundstreckenrennen. Zudem konnte er seine vier Siege bei der Rallye Monte Carlo auf vier unterschiedlichen Fabrikaten (Fiat ’80, Opel ’82, Lancia ’83 und Audi ’84) einfahren. 1982 siegte Röhrl, als er sich im technisch unterlegenen Opel Ascona 400 gegen die allradgetriebenen Audi quattro durchsetzte.
Walter Röhrl stellte beim Pikes Peak International Hill Climb einen neuen Rekord für die 19,99 Kilometer lange Bergaufpiste des Pikes Peak auf. 1987 benötigte er in einem rund 600 PS starken Audi S1 Sport quattro 10 Minuten und 47,85 Sekunden. Er war damit der erste Fahrer, der die Strecke in unter 11 Minuten bewältigte.
Von 1988 bis 1992 war Röhrl für Audi als Testfahrer tätig und trat sporadisch bei Rundstreckenrennen der Serien TransAm (zwei Siege), IMSA-GTO (Sieg im einzigen Rennen, an dem er teilnahm) und DTM (ein Laufsieg) an.
Mitte 2001 fuhr Röhrl mit Co-Pilot Geistdörfer im Porsche 996 GT3, dem Vorauswagen der vom 5. bis zum 8. Juli 2001 ausgetragenen ADAC Rallye Deutschland.[2][3][4]
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Walter Röhrl mit seinem Audi Quattro bei der Rallye Portugal 1984
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Röhrl im Porsche Carrera GT bei Werbeaufnahmen in Berlin (2003)
Erfolge
Walter Röhrl DTM Nation Erstes Rennen Norisring 1990 Letztes Rennen Hockenheim 1991 Teams (Hersteller) 1990–1991 Audi Statistik Rennen Siege Poles SR 10 1 – 1 Podien 5 Gesamtsiege – Punkte 94 (Stand: Januar 2010) - Rallye-Europameister 1974
- Rallye-Weltmeister 1980 mit Fiat
- Rallye-Weltmeister 1982 mit Opel
- Afrikanischer Rallymeister 1982 mit Opel
Le-Mans-Ergebnisse
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 1981 Porsche Systems Engineering Porsche 944LM Jürgen Barth Rang 7 1993 Le Mans Porsche Team Porsche 911S LM GT Hans-Joachim Stuck Hurley Haywood Ausfall Motorschaden Auszeichnungen
- Im Jahr 1980 wurde Walter Röhrl, zusammen mit Christian Geistdörfer zum ADAC-Motorsportler des Jahres gewählt. Der Preis wurde in diesem Jahr erstmalig verliehen.[5]
- In Frankreich wurde Walter Röhrl im November 2000 von seinen Kollegen als „Rallye-Fahrer des Millenniums“ gewählt.[6]
- In Italien wählte eine Jury aus 100 Motorsport-Experten aus der ganzen Welt Walter Röhrl zum „besten Rallye-Fahrer aller Zeiten“.[7]
Trivia
- Sein erstes Auto, das er sich im Alter von 21 Jahren selbst kaufte, war ein Porsche 356.
- In der Mitgliederzeitschrift des Verkehrsclubs ADAC, der ADAC Motorwelt, erschien regelmäßig seine Kolumne mit Fahrsicherheitstipps.
- Bei der Prüfung Arganil der Rallye Portugal 1980 gewann Röhrl in einem Nebelrennen mit Sichtweiten unter 5 m, indem er größtenteils mit geschlossenen Augen auf Ansage Geistdörfers die Strecke aus dem Gedächtnis fuhr. Er konnte die Konkurrenz mit der Technik mit über vier Minuten Vorsprung auf Platz 2 verweisen.
Weblinks
Commons: Walter Röhrl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Walter Röhrl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Persönliche Internetseite
- Interview mit Walter Röhrl über „Die Zukunft des Sportwagens“
- Interview mit Walter Röhrl „Für mich ist Geschwindigkeit nicht entscheidend“
Einzelnachweise
- ↑ "Geburtstage", Sport-Bild vom 3. März 1993, S.40
- ↑ MOTORSPORT 2000:Rallye EM: Comeback des Jahres Auf: www.motorsport2000.de. 7. Mai 2008, 00:00 Uhr
- ↑ Rallye Deutschland:Walter Röhrl: Vier Fragen an die Rallye-Legende Auf: www.rallye-deutschland.de. 7. Mai 2008, 00:00 Uhr
- ↑ Foto des Fahrzeugs
- ↑ Pressemitteilung vom 28. Oktober 2009 Auf: presse.adac.de. 7. November 2009, 00:00 Uhr
- ↑ Ausführlicher Artikel im: „Rally Yearbook 2000–2001“ von Chronosport Editeur Philippe Joubin
- ↑ Wertungstabelle in der Zeitschrift „Rally-Sprint“ (anno 3 numero 1/2)
1977 (inoffiziell): Sandro Munari | 1978 (inoffiziell): Markku Alén | 1979: Björn Waldegård | 1980: Walter Röhrl | 1981: Ari Vatanen | 1982: Walter Röhrl | 1983: Hannu Mikkola | 1984: Stig Blomqvist | 1985: Timo Salonen | 1986, 1987: Juha Kankkunen | 1988, 1989: Massimo Biasion | 1990: Carlos Sainz | 1991: Juha Kankkunen | 1992: Carlos Sainz | 1993: Juha Kankkunen | 1994: Didier Auriol | 1995: Colin McRae | 1996–1999: Tommi Mäkinen | 2000: Marcus Grönholm | 2001: Richard Burns | 2002: Marcus Grönholm | 2003: Petter Solberg | 2004–2010: Sébastien Loeb
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