- Weiltalbahn
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Weilburg–Laubuseschbach Kursbuchstrecke (DB): 196g (1969) Streckennummer (DB): 3712 (Weilburg–Weilmünster)
3713 (Weilmünster–Laubuseschbach)Streckenlänge: 15,3 km Bundesland (D): Hessen Betriebsstellen und Strecken[1] LegendeLahntalbahn nach Koblenz Weilburg Weilburger Tunnel (302 m) Gensberg (Abzw) Lahntalbahn nach Koblenz L 3025 Gensbergtunnel (292 m) Weil 3,3 Freienfels 5,8 Essershausen 8,2 Ernsthausen 9,1 Lützendorf 10,1 0,0 Weilmünster Taunusbahn nach Grävenwiesbach 2,2 Rohnstadt 5,2 Laubuseschbach Die Weiltalbahn war eine eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenstrecke im Hintertaunus. Sie war 15 km lang und führte von Weilburg über Weilmünster nach Laubuseschbach. In Weilmünster bestand Anschluss an die heute teilweise noch bestehende Taunusbahn nach Usingen.
Inhaltsverzeichnis
Bau
Um die reichen Rohstoffvorkommen in der abgelegenen Region besser abtransportieren zu können, begann man 1889 mit dem Bau einer von der bereits bestehenden Lahntalbahn abzweigenden Stichstrecke von Weilburg bis Weilmünster, wofür in Weilburg ein Lokbahnhof zur Versorgung der Dampflokomotiven errichtet wurde. Am 1. November 1890 wurde sie feierlich eingeweiht.
Am 15. Mai 1892 erfolgte die Eröffnung der Verlängerung nach Laubuseschbach.
Die Verbindung zwischen Weilmünster und Grävenwiesbach ging erst 1909 mit dem Bau der Taunusbahn von Usingen in Betrieb, die die Fortsetzung der Usinger Bahn bildete und somit diese Strecke und die Weiltalbahn verband.
Niedergang und Stilllegung
Ab Mitte der 1950er Jahre wurden die Dampfloks der Baureihen 50, 56 und 86 allmählich von Schienenbussen der Baureihe 795 abgelöst. Eine Besonderheit war der seit 1954 zwischen Frankfurt und Köln verkehrende Heckeneilzug,[2] der unter anderem auch über die Weiltalbahn geführt wurde.
Sonn- und Feiertagsverkehr zwischen Grävenwiesbach und Weilburg gab es bereits ab dem Sommerfahrplan 1955 nicht mehr.
Ab dem Winterfahrplan vom 2. Oktober 1955 wurde der Personenverkehr auf der Stichbahn Weilmünster–Laubuseschbach komplett eingestellt, der Güterverkehr zum 28. September 1968.
In den 1960er Jahren ging der Betrieb auf dem Abschnitt Weilburg–Grävenwiesbach immer mehr zurück. Am 27. September 1969 erfolgte die endgültige Einstellung von Personen- und Güterverkehr zwischen Weilmünster und Grävenwiesbach und des Personenverkehrs zwischen Weilmünster und Weilburg. Der Abschnitt Weilmünster–Grävenwiesbach wurde komplett stillgelegt und ein Jahr später bereits die Gleise abgebaut. Die 124 Meter lange Talbrücke bei Mönstadt wurde 1974 abgerissen, da sich niemand fand, das rostende Bauwerk zu erhalten.
Auf dem Reststück zwischen Weilmünster und Weilburg wurde noch bis zum 30. Januar 1988 Güterverkehr im Übergabeverfahren betrieben, der Personenverkehr kehrte nur noch durch einige wenige Sonderfahrten zeitweise zurück.
Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Lahntalbahn befuhr am 19. und 20. September 1987 letztmals ein Personenzug die Strecke, allerdings nur bis Freienfels, da die Straßenüberführung in Essershausen zum damaligen Zeitpunkt schon wegen Baufälligkeit gesperrt war. Ende der 1980er Jahre plante der Landkreis Limburg-Weilburg, die verbliebene Strecke von der Deutschen Bundesbahn zu kaufen, um sie als Museumsstrecke zu erhalten. Die von der DB veranschlagten Instandsetzungskosten von bis zu sechs Millionen DM ließen diese Pläne jedoch rasch Makulatur werden. 1990 wurde auch die Reststrecke abgebaut.
Zukunft
Auf Teilen der Weiltalbahn wurde 2001 der neue Weiltalweg eröffnet. Ein vom Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) in Erwägung gezogener Wiederaufbau der Strecke ist angesichts der Kürzungen der Regionalmittel im Bundeshaushalt zur Zeit eher unwahrscheinlich, aber dennoch möglich, da die Trasse noch nicht entwidmet ist. Im aktuellen Regionalplan für Mittelhessen wird eine Bestandssicherung gefordert, um zukünftig eventuell wieder Schienenverkehr auf die Weiltalbahn zu bringen. Dem steht jedoch die heutige Bebauung am Nordwestportal des Weilmünsterer Tunnels entgegen.[3]
Weblinks
Commons: Weiltalbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Bilder der Tunnelportale auf www.eisenbahn-tunnelportale.de von Lothar Brill
- Private Homepage über die Weiltalbahn und weitere Strecken im Hintertaunus
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
- ↑ Kurt Eckert: Klein- und Nebenbahnen im Taunus. Rösler + Zimmer Verlag, Augsburg 1978, ISBN 3-87987-147-7.
- ↑ http://www.eisenbahn-tunnelportale.de/lb/inhalt/tunnelportale/3712-weilmuenster.html
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