- Wild at Heart - Die Geschichte von Sailor und Lula
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Filmdaten Deutscher Titel: Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula Originaltitel: Wild at Heart Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1990 Länge: 120 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 16 Stab Regie: David Lynch Drehbuch: Barry Gifford Produktion: Steve Golin
Monty Montgomery
Sigurjon SighvatssonMusik: Angelo Badalamenti Kamera: Frederick Elmes Schnitt: Duwayne Dunham Besetzung - Nicolas Cage: Sailor Ripley
- Laura Dern: Lula Pace
- Willem Dafoe: Bobby Peru
- J. E. Freeman: Santos
- Crispin Glover: Dell
- Calvin Lockhart: Reggie
- Diane Ladd: Marietta Fortune
- Isabella Rossellini: Perdita Durango
- Harry Dean Stanton: Johnnie Farragut
- Jack Nance: 00 Spool
- Grace Zabriskie: Juana Durango
- Sherilyn Fenn: Mädchen am Unfallort
- David Patrick Kelly: Dropshadow
- Freddie Jones: George Kovich
- John Lurie: Sparky
- Pruitt Taylor Vince: Buddy
- Sheryl Lee: Gute Hexe
- Billy Swan: Billy Swan
- Koko Taylor: Sängerin im Zanzibar
- Tracey Walter: Reisender (gelöschte Szenen)
- Neil Summers: Polizist
Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula ist ein Film von David Lynch aus dem Jahr 1990. Es handelt sich um die Verfilmung von Barry Giffords Roman Wild at Heart: Die Geschichte von Sailor und Lula.
David Lynch hat sich damit zum ersten Mal an die Verfilmung eines klassischen Roadmovie gewagt. Viele Kritiker sehen in ihr eine Hommage an den Film Der Zauberer von Oz.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Lula Pace und Sailor Ripley sind ein junges Liebespaar. Nach einer Gefängnisstrafe Sailors, zu der er verurteilt wurde, weil er mit bloßen Händen einen Mann tötete, der ihn mit einem Messer bedrohte, begeben sich die beiden auf die Flucht. Gemeinsam wollen sie ein neues Leben beginnen. Lulas Mutter Marietta, in deren Auftrag bereits die Messerattacke auf Sailor erfolgte, setzt ihren Liebhaber Johnnie Farragut, einen Detektiv, darauf an, die beiden aufzustöbern. Gleichzeitig heuert sie ohne Wissen ihres Freundes den Gangsterboss Marcello Santos an, einen weiteren 'Freund der Familie', der Sailor töten soll. Hintergrund ihrer Mordpläne ist ihre Verstrickung in den Brandanschlag, der ihren Mann das Leben kostete, und das mögliche Wissen Sailors über den Hergang der Tat. Auch damals steckte Marcello Santos hinter der Tat, Sailor arbeitete als Fahrer für ihn.
Lula und Sailor ahnen nichts von der Gefahr, die ihnen droht, und genießen ihre scheinbare Freiheit und Unabhängigkeit. Nur ein schwerer Verkehrsunfall, an dem sie vorbeikommen, belastet ihre Sorglosigkeit. Schließlich erreichen sie, finanziell völlig abgebrannt, eine kleine Stadt, in der Sailor noch vermeintliche Freunde hat. Bobby Peru, den er dort kennenlernt, überredet Sailor zu einem angeblich völlig unkomplizierten und sicheren Überfall, bei dem er genug verdienen werde, um mit der inzwischen schwangeren Lula das ersehnte neue Leben zu beginnen. Tatsächlich handelt es sich um eine Falle: Peru handelt im Auftrag von Marcello Santos, Sailor soll bei diesem Überfall sterben. Ein mehr oder minder zufälliger Polizeieinsatz verhindert diesen Plan. Peru wird von einem Polizisten erschossen und Sailor kommt erneut hinter Gitter.
Nach einer mehrjährigen Haftstrafe Sailors hofft das Paar erneut auf ein Leben, das sie zusammen mit dem gemeinsamen Sohn beginnen wollen. Sailor sieht sich dieser Rolle zunächst nicht gewachsen, fürchtet, eine Belastung für Lula und ihren Sohn zu sein, und setzt sich ab. Als er kurze Zeit später von einer Straßengang zusammengeschlagen wird und bewusstlos zusammenbricht, erkennt er, dass er es ist, der entscheiden muss, welchen Weg er weitergehen will, und kehrt zu Lula zurück.
Kritik
Lexikon des Internationalen Films: Eine mit gewaltigem Bild-, Ton- und Musikaufwand opernhaft inszenierte Mischung aus "amour fou", Gangstergeschichte und Roadmovie, die aus einer ironischen Märchenhaltung heraus die schrecklichen und widerwärtigen Seiten des Lebens schlaglichtartig erhellt, aber auch nachhaltig humane Werte und die Schönheiten des Daseins beschwört. Eine nicht selten geschmacklose Collage, die zugleich aber als verdichtete Momentaufnahme gegenwartsbezogener Realitäts- und Weltbetrachtung verstanden werden kann.[1]
Auszeichnungen
- 1990: Goldene Palme der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 1990
- 1990: Independent Spirit Award für die beste Kamera
- 1991: Oscar- und Golden Globe-Nominierung für Diane Ladd (jeweils in der Kategorie Beste Nebendarstellerin)
Trendsetter und Neuverfilmungen
Wie viele andere Filme von David Lynch setzt auch Wild at Heart einen Trend und wurde oft kopiert. Der Film und die Personen in ihm dienen vielen später entstandenen Produktionen als Vorlage. Aktuell basiert z.B. Oskar Roehlers Film Lulu und Jimi (Deutschland, 2008) in großen Teilen auf den Motiven, Personen und Handlungen aus Wild at Heart.
Quellen
Literatur
- Kathleen Murphy: David Lynch's sweet bird of arrested development. In: Film Comment 26.1990,6, S. 59
- James M. Welsh: Wild At Heart. In: Films in Review 41.1990, 11/12, S. 554
- Bert Olivier: Dislocating the everyday. David Lynch's "Wild at Heart" as cinema of the grotesque. In: South African journal of philosophy 11.1992,4, S. 96 - 102
- Gerhard Bühler: Postmoderne auf dem Bildschirm, auf der Leinwand. Musikvideos, Werbespots und David Lynchs Wild at Heart. Gardez-Verlag, Sankt Augustin 2002. ISBN 3-89796-034-6 (Dissertation Universität Heidelberg)
- Volker Pietsch: Persönlichkeitsspaltung in Literatur und Film. Zur Konstruktion dissoziierter Persönlichkeiten in den Werken E.T.A. Hoffmanns und David Lynchs. Peter Lang, Frankfurt am Main 2008. ISBN 978-3-631-58268-8
Weblinks
- Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kritiken zu Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula auf Rotten Tomatoes (englisch)
- Kritik von A. Thomas (filmzentrale)
- Fotos zum Film
Filme von David LynchEraserhead | Der Elefantenmensch | Dune – Der Wüstenplanet | Blue Velvet | Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula | Twin Peaks – Der Film | Lost Highway | Eine wahre Geschichte – The Straight Story | Mulholland Drive – Straße der Finsternis | Inland Empire
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