- Wilhelm Brunner
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Wilhelm Paul Karl Hermann Brunner (* 4. Februar 1899 in Siersleben; † 22. Februar 1944 in Dorpat, Estland) war ein deutscher Politiker, Oberbürgermeister in Pirna sowie Bürgermeister von Kötzschenbroda und Radebeul.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg studierte Brunner Rechtswissenschaften in Hamburg und Halle, anschließend arbeitete er als promovierter Jurist ab 1922 für die Stadtverwaltung Eisleben. 1924 wurde er 2. Bürgermeister von Limbach/Sa.
1929 wurde Wilhelm Brunner zum 1. Bürgermeister von Kötzschenbroda gewählt. Trotz Wirtschaftskrise schaffte er es als Finanzfachmann, den Haushalt der Stadt zu sanieren. Anfang der 1930er Jahre versuchte er, das zu dem Zeitpunkt kleinere Radebeul (Stand 1933: 12.949 Einwohner) nach Kötzschenbroda (Stand 1933: 18.909 Einwohner) einzugemeinden. Dies gelang dem als liberalistisch[1] geltenden Bürgermeister nicht. Im Gegenzug gemeindete Radebeul im Laufe des Jahres 1934 Wahnsdorf und Oberlößnitz mit zusammen 3.309 Einwohnern (Stand 1933) ein. Zum 1. Januar 1935 gelang es dem der NSDAP angehörenden Bürgermeister von Radebeul, Heinrich Severit, Kötzschenbroda einzugemeinden und beide Städte zur bezirksfreien Stadt Radebeul zusammenzuschließen. Aufgrund der zum 30. Januar 1935 neuen Deutschen Gemeindeordnung wurde Radebeul am 1. April 1935 zum Stadtkreis erklärt (damals bereits etwa 35.000 Einwohner). Heinrich Severit, ab 1935 Oberbürgermeister, blieb im Amt bis 1945, während Wilhelm Brunner, kurzzeitig 2. Bürgermeister von Radebeul, 1935 als Oberbürgermeister nach Pirna berufen wurde[2].
1939 wurde Wilhelm Brunner als Offizier zum Militärdienst eingezogen, 1940 jedoch bis auf weiteres beurlaubt, womit er seine Amtsgeschäfte bis 1941 wieder übernehmen konnte.[3] Brunner wurde als Major Bataillonskommandeur eines Pionierbataillons und am 1. Februar 1944 zum Korps-Pionier-Führer des X. Armeekorps' ernannt. Am 9. Februar 1944 wurde er tödlich verwundet und verstarb am 22. Februar 1944 in Dorpat (Estland). Posthum erfolgte eine Beförderung zum Oberstleutnant.[4]
Zwischen 1987 und 1993 wurden von seinem Sohn einige seiner Tagebücher sowohl aus dem Ersten Weltkrieg wie auch aus dem Zweiten Weltkrieg veröffentlicht.[4]
Literatur
- Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9, S. 32.
- ↑ Pirnaer Chronik 1935
- ↑ Pirnaer Chronik 1940-45
- ↑ a b Wilhelm Brunner: Kriegstagebuch des Dr. Wilhelm Brunner: 6.11.1942 - 7.2.1944, Selbstverlag 1987
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