- Wilhelm Laforet
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Wilhelm Laforet (* 19. November 1877 in Edenkoben; † 14. September 1959 in Würzburg) war ein deutscher Staatsrechtler und Politiker (CSU).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Laforet besuchte das Humanistische Gymnasium in Landau. Nach dem er 1896 das Abitur gemacht hatte, studierte er von 1896 bis 1900 Rechts- und Staatswissenschaften in München und Berlin. 1904 schloss er in München den juristischen Vorbereitungsdienst ab.
Von 1908 bis 1927 war er Ministerialbeamter im Bayerischen Innenministerium. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs hatte er sich bis zum Assessor im bayerischen Innenministerium hochgearbeitet und war dort unter anderem am Aufbau der Sozialversicherung beteiligt. 1920 heiratete er Elizabeth Krez. 1922 setzte Laforet seine Karriere im bayerischen Innenministerium als Oberregierungsrat fort. 1923 wurde er zum Ministerialrat befördert. Von 1927 bis 1951 war Laforet Geheimer Justizrat und Professor für Staats- und Verwaltungsrecht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Seine konservative Grundeinstellung erleichterte ihm die Ausübung seiner Hochschultätigkeit während des dritten Reiches zwar, im Laufe der Jahre geriet er jedoch zunehmend mit den Nazis in Konflikt. Nur sein Ruf als Fachmann ersparte ihm weitere Unannehmlichkeiten.
Sein bekanntesten Werke sind Verwaltungshandbuch für Bayern und Deutsches Verwaltungsrecht. Laforet war wesentlicher Mitverfasser des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland.
Wilhelm Laforet wurde während seines Studiums Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Aenania München im CV. Er war Gründungsmitglied der 1899 gegründeten Studentenverbindung K.D.St.V. Rheno-Franconia München im CV, der ersten Katholischen Studentenverbindung, welche das Singularitätsprinzip gebrochen hatte. Bis heute existiert ein Wilhelm-Laforet-Verein, der sich um die K.D.St.V. Rheno-Franconia kümmert.
Militär
Von 1900–1901 diente Laforet ein Jahr beim Kgl. Bayerischen 1. Feldartillerie-Regiment Prinzregent Luitpold. Laforet nahm als Frontoffizier am Ersten Weltkrieg teil. Er brachte es bis zum Major und Kommandant einer Artillerieeinheit.
Partei
Laforet gehörte von 1918 bis 1933 der Bayerischen Volkspartei an. 1945 beteiligte er sich an der Gründung der CSU in Unterfranken.
Öffentliche Ämter
Von 1918 bis 1922 war Laforet Bezirksamtmann in Ochsenfurt am Main. 1945 war er Mitglied des Ausschusses für Verwaltungsrecht in der US-Zone. Von 1946 bis 1949 war er für die CSU Mitglied des bayerischen Landtags. 1948/49 wurde er für Bayern in den Parlamentarischen Rat geschickt. Im Parlamentarischen Rat arbeitete Laforet hauptsächlich im Hintergrund, dort jedoch umso intensiver. Sein Hauptanliegen war der Föderalismus, der letztlich auch der Grund war warum Laforet dem Grundgesetz seine Zustimmung verweigerte.
Er gehörte dem Deutschen Bundestag in dessen erster Legislaturperiode (1949–1953) an und war dort Vorsitzender des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht sowie des Wahlmännerausschusses gemäß § 6 Absatz des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht.
Ehrungen und Auszeichnungen
- Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1952)
- Großes Verdienstkreuz mit Stern (1957)
- Bayerischer Verdienstorden (1959)
- Träger der silbernen Stadtplakette von Würzburg
- Ehrenbürger von Ochsenfurt
Literatur
- Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002. Band 1, A–M, Saur, München 2002, ISBN 3-598-23781-2, S. 476–477
Weblinks
Kategorien:- Rechtswissenschaftler (20. Jahrhundert)
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