- Wilhelm von Woyna
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Wilhelm Friedrich von Woyna (* 7. Mai 1819 in Trier; † 29. Dezember 1896 in Bonn) war ein deutscher General. Zu seinem Gedenken wurde eine Straße in der Mainzer Neustadt und in Berlin Reinickendorf nach ihm benannt.
Leben und militärische Karriere
Woyna trat am 24. August 1830 in Potsdam als Kadett in das Heer ein. Im Jahre 1834 wechselte er zur Kadettenschule nach Berlin. Nach seiner Ausbildung kam er im Rang eines Sekondeleutnants zum 17. Infanterieregiment. Nach seiner Beförderung zum Hauptmann 1852, wurde er Kommandeur des 8. Jägerbataillons und 1859 schließlich Kommandeur eines Füsilierbataillons im Infanterieregiment Nr. 32.
Im Preußisch-Österreichischen Krieg von 1866 fiel er bei einigen Gefechten positiv auf und wurde am 26. August 1870 zum Generalmajor befördert. Im Preußisch-Französischen Krieg von 1870/71 befehligte er die 28. Infanteriebrigade in der 14. Division. Kaiser Wilhelm I. verlieh ihm am 3. März 1871 den Orden Pour le mérite, am 3. Juni desselben Jahres wurde von Woyna Kommandeur der 14. Infanteriebrigade.
Von 1880 bis zum Ende seiner Laufbahn 1886 war er Gouverneur der Festung Mainz. Die Stadt Mainz ernannte von Woyna aufgrund seiner Verdienste um das zivile Mainz 1883 zu ihrem Ehrenbürger. Im August 1886 ging Woyna in den Ruhestand.
Das Mainzer Hochwasser von 1882
Am 28. November 1882 verzeichnete der Pegel Mainz mit 7,95 Meter einen Höchststand. Das Wasser strömte mit ungeheurer Schnelligkeit in die Kanalisation der Stadt und das vorgelagerte Gartenfeld, heute Mainz-Neustadt. Die Rhein- und Holzstraße, Löhr- und Schlossergasse, Brand und Schlossplatz standen unter Wasser. Alle Erdgeschossbewohner wurden von den Fluten überrascht und der gesamte Hausrat durch Wasser unbrauchbar gemacht. Das Gartenfeld, mit den vielen Arbeiterwohnungen wurde noch stärker betroffen, da es noch tiefer lag.
Der Notstand brach aus. Auf dem Rhein trieben die Schwellen der gerade erst errichteten Eisenbahnlinien und die Rheinauen waren völlig überschwemmt. Nach kurzem Rückgang der Fluten folgte im Dezember und Januar eine erneute Verschlimmerung. Die Mainzer Garnison unter General Woyna, vor allem Pionierkräfte unter Hauptmann Betzold, halfen der Zivilbevölkerung in der Stadt und den umliegenden Gemeinden in ihrer Not. Hierfür wurde Woyna die Ehrenbürgerwürde zuerkannt.
Literatur
- Bernhard von Poten: Wilhelm von Woyna. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 221 f.
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