Windows Server 2000

Windows Server 2000
Windows 2000
Windows 2000
Bildschirmfoto
Bildschirmfoto (en)
Basisdaten
Entwickler Microsoft
Version Build 2195
(17. Februar 2000)
Abstammung \ Windows NT
Chronik Windows NT 3.1
Windows NT 3.5
Windows NT 3.51
Windows NT 4.0
Windows 2000 (NT 5.0)
Windows XP (NT 5.1)
Windows Server 2003 (NT 5.2) & Windows XP Prof. x64 (NT 5.2)
Windows Vista (NT 6.0)
Windows Server 2008 (NT 6.0)
Windows 7 (NT 6.1)
Lizenz Microsoft EULA (Closed Source)
Website Windows 2000-Startseite

Windows 2000, kurz W2K oder Win 2k, ist ein Betriebssystem von Microsoft. Es ist eine Weiterentwicklung von Windows NT 4.0. Die interne Bezeichnung bei Microsoft lautet Windows NT 5.0.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Neuheiten im Vergleich zu Windows NT 4.0:

  • Active Directory, ein auf LDAP basierender Verzeichnisdienst, der die zentrale Ressourcen-, Benutzer- und Gruppenverwaltung im Netzwerk verbessert;
  • Gruppenrichtlinien zur einfacheren Verwaltung von Computern im Netzwerk;
  • Kerberos zur Authentifizierung der Benutzer und Netzwerkdienste;
  • Dynamisches DNS, das geänderte IP-Adressen automatisch registriert;
  • Kompatibilitätsoption für Programme, die für ältere Windows-Versionen geschrieben sind (erst mit Service Pack 2 im System enthalten, muss nach Installation des Service-Pack manuell im System registriert werden[1]);
  • Version 3 des Dateisystems NTFS, die nun auch Benutzerkontingente unterstützt;
  • Unterstützung der USB-Schnittstelle. USB dient zum Anschluss von Tastaturen, Mäusen, Massenspeichern wie USB-Sticks und dergleichen;
  • Unterstützung des WDM-Treibermodells, das es ermöglicht, die gleichen Treiber für Windows 9x und die Systeme der NT-Linie zu nutzen;
  • DirectX bis Version 9.0c wird unterstützt (unter NT 4.0 nur bis Version 3.0). Zusätzlich wird für CAD-basierte Anwendungen wie unter NT 4.0 OpenGL unterstützt;
  • Unterstützung des Internet Explorers bis Version 6 SP1 (6.0.2800).
  • Defragmentierung von Datenträgern.

Windows 2000 wurde gleich zu Beginn in mehreren Versionen veröffentlicht, die sich unter anderem durch die Anzahl der benutzbaren Prozessoren und des unterstützten Arbeitsspeichers unterscheiden und jeweils für ein bestimmtes Aufgabenfeld bestimmt sind:

  • Windows 2000 Professional ist das Betriebssystem für Workstations (Clients) und der Nachfolger von Windows NT 4.0 Workstation. Es können bis zu zwei Prozessoren und 4 GB RAM verwendet werden. Auch Hyperthreading bei Intel-Prozessoren bis zu 2 Kernen wird unterstützt.
  • Windows 2000 Server ist für den Einsatz als Server ausgelegt. Es können bis zu vier Prozessoren und 4 GB RAM verwendet werden.
  • Windows 2000 Advanced Server ist für Redundanz ausgelegt. Es können bis zu acht Prozessoren und 8 GB RAM verwendet sowie 2 Clusterknoten gebildet werden.
    • Windows 2000 Advanced Server Limited Edition ist eine spezielle Version für die Prozessoren Intel Itanium 1 und 2.
  • Windows 2000 Datacenter Server ist für besonders leistungsfähige Hardware ausgelegt. Es können bis zu 32 Prozessoren und 64 GB RAM verwendet sowie 4 Clusterknoten gebildet werden.
    • Windows 2000 Datacenter Server Limited Edition ist eine spezielle Version für die Prozessoren Intel Itanium 1 und 2.
  • Windows Powered basiert auf dem Windows 2000 Advanced Server und bietet Zusatzfunktionen zum Erstellen und Konfigurieren eines Network Attachment Servers.

Anders als bei den Nachfolgeprodukten Windows XP und Vista ist bei Windows 2000 noch keine Produktaktivierung durch Microsoft erforderlich.

Aufbau

Windows 2000 besitzt einen modularen Aufbau. Die unterste Ebene bildet die HAL. Darauf bauen der eigentliche Betriebssystem-Kern und die Subsysteme auf. Der HAL selbst wurde für frühere Windows-NT-Versionen hardwareunabhängig entwickelt, läuft jetzt aber nur noch auf x86 CPUs. Der Betriebssystemkern kümmert sich um die Vergabe des Arbeitsspeichers und der Rechenzeit. Auf den Kern setzen die verschiedenen Subsysteme (Win32, OS2 und POSIX) auf. Dem Win32-Subsystem kommt dabei die größte Bedeutung zu, da es sich auch um den Fensteraufbau kümmert und die Signale der Eingabegeräte verarbeitet. Mit Windows NT 4.0 hat Microsoft Teile des GDI-Systems mit in den Kernel-Bereich genommen.

Die Subsysteme arbeiten in der Regel nur auf Ring 3 (Privilegierungsstufe). Dadurch ist der Betriebssystemkern selbst vor Abstürzen in den Programmen geschützt.

Geschichte

Die erste Beta-Version wurde am 27. September 1997 noch als Windows NT 5.0 herausgegeben. Diese Betaversion unterstützte zum letzten Mal den Alpha-Prozessor, die es in der endgültigen Version nicht mehr gab. Erst im Oktober 1998 wurde dann der Name Windows 2000 durch Microsoft offiziell festgelegt. Nach weiteren Betas und insgesamt drei Freigabekandidaten wurde Windows 2000 am 17. Februar 2000 veröffentlicht, die Datacenter-Version folgte am 29. September 2000. Eine spezielle Version für die Heimnutzung auf Grundlage des Kernels von Windows 2000 war Microsoft Windows Neptune. Es hatte zum Ziel - ähnlich der späteren Home Edition von Windows XP - die Vorzüge von Windows 98 und Windows NT in einem Produkt zu vereinen, kam aber über den frühen Alphastatus nicht hinaus. Ähnlich erging es Windows Odyssey, das als Nachfolger zu Windows 2000 Professional geplant war, dessen Entwicklung dann jedoch zugunsten von Windows XP eingestellt wurde.

Windows 2000 Professional war im Gegensatz zu den Produkten der Windows 9x-Reihe für den Business-Bereich konzipiert und wurde während der ersten Jahre ganz überwiegend in Unternehmen eingesetzt. Allein der hohe Einführungspreis von rund 800 DM schreckte die breite Masse der Nutzer vom Kauf dieses Betriebssystems ab. Wegen der hohen Stabilität und der hohen Kompatibilität zu Windows-XP-Software fand das Betriebssystem auch im Privatbereich zunehmende Beachtung, zumal USB-Unterstützung, Direct X, Multimediatreiber und andere Funktionen für eine hohe Kompatibilität mit Geräten und Anwendungen bis hin zu vielen Spielen im Heimbereich sorgen.

Service Packs und Aktualisierungen

  • Die Service Packs sind sprachabhängig, d. h. ein deutsches Windows-2000-Betriebssystem benötigt auch ein deutsches Service Pack.
  • Des Weiteren sind die Service Packs kumulativ, so dass man nur das aktuelle installieren muss, um auch die Korrekturen der älteren Service Packs im System zu integrieren. Microsoft beschloss im November 2004, keine weiteren Service Packs mehr zu veröffentlichen, sondern nur noch "Update Rollup"-Pakete[2]. Diese Kumulativität trifft nicht auf "Update Rollup"-Pakete zu. (Das Update Rollup 1 Version 2 ersetzt das vorherige Update Rollup 1 vom 28. Juni 2005, da dies Fehler enthielt. [3])
Titel Datum Größe
Service Pack 1, deutsch[4] 09.08.2000 > 80 MB
Service Pack 2, deutsch[5] 15.05.2001 100 MB
Service Pack 3, deutsch[6] 01.08.2002 125 MB
Service Pack 4, deutsch 20.06.2003 129,6 MB
Update Rollup 1 Version 2, deutsch 13.09.2005 30,9 MB

Windows 2000 wird seit April 2005 offiziell nicht mehr vertrieben. Die umfassende Unterstützung mit Hotlines lief am 30. Juni 2005 aus. Bis zum 13. Juli 2010 liefert Microsoft im Rahmen der erweiterten Unterstützung („Extended Support“) noch Sicherheitsaktualisierungen.

Systemvoraussetzungen

Windows 2000 Professional

  • unterstützt bis zu 2 CPUs

Mindestanforderungen

  • Pentium oder kompatibler CPU mit 133 MHz
  • 32 MB RAM (maximal 4 GB)
  • 2 GB Festplatte mit mind. 650 MB freiem Speicherplatz
  • CD-Laufwerk oder Diskettenlaufwerk mit Netzwerk-Startdiskette zur Netzwerkinstallation
  • VGA-Grafikkarte oder besser
  • Maus und Tastatur

Empfohlen

  • Pentium oder kompatibler CPU mit 400 MHz und mehr
  • 128 MB RAM (maximal 4 GB)
  • 4 GB Festplattenspeicher mit 2 GB freiem Speicherplatz
  • CD/DVD-Laufwerk
  • VGA/SVGA-Grafikkarte

Windows 2000 Server

  • bis zu 4 CPUs
  • Pentium-kompatible CPU mit 133 MHz oder mehr
  • mind. 64 MB RAM (128 MB für Arbeit als Domänencontroller) (maximal 4 GB)
  • mind. 2 GB Festplattenspeicher mit mind. 650 MB freiem Speicherplatz
  • CD-ROM-Laufwerk
  • VGA-Grafikkarte oder besser

Windows 2000 Advanced Server

  • bis zu 8 CPUs (Lizenz-Upgrade auf 32 CPUs möglich)
  • Pentium-kompatible CPU mit 133 MHz oder mehr
  • mind. 64 MB RAM (maximal 8 GB)
  • mind. 2 GB Festplattenspeicher mit mind. 1 GB freiem Speicherplatz
  • CD-ROM-Laufwerk
  • VGA-Grafikkarte oder besser.

Windows 2000 Datacenter Server

  • achtwegefähiger, fehlertoleranter Computer
  • Pentium-III-Xeon-Prozessor oder besser
  • min. 256 MB RAM (maximal 64 GB)
  • mind. 2 GB Festplattenspeicher mit mind. 1 GB freiem Speicherplatz
  • CD-ROM-Laufwerk
  • VGA-Grafikkarte oder besser

Aktuelle Bedeutung des Betriebssystems

Microsoft hat angekündigt, das Betriebssystem bis 13. Juli 2010 mit sicherheitskritischen Korrekturen zu unterstützen („Extended Support“). Viele Firmen gehen davon aus, dass das System bis dahin noch ausreichend sein wird. Das Service Pack 4 ist allerdings das letzte Service Pack. Ob und in welchem Umfang Windows 2000 mit der technischen Entwicklung Schritt halten kann, ist letztlich spekulativ.

Das letzte unter Windows 2000 nutzbare Microsoft Office ist die Version 2003. Das aktuelle Office 2007 lässt sich nicht mehr installieren. Administratoren kritisieren dies als Windows-Zwangsupdate, zumal sich Office 2007 mithilfe einer gepatchten Installationsdatei unter Windows 2000 installieren ließe und lauffähig wäre.[7]. OpenOffice.org unterstützt das System weiterhin. Für die meiste aktuelle Hardware ist Windows 2000 bis heute der aktuelle Stand der Technik. Gerätetreiber für Windows 2000 sind oftmals identisch mit denen für Windows XP. Einige neuere Multimedia-Komponenten wie TV-Karten, Kameras und Scanner setzen aber zumindest Windows XP voraus. Digitalkameras lassen sich jedoch meist auch ohne spezielle Treiber als Wechseldatenträger ansprechen. Sofern neue Hard- und Software kein Update erzwingt, ist ein Ersatz von Windows 2000 für Firmen bis auf weiteres nicht nötig. Heutzutage wird Windows 2000 auch noch oft in Kontoauszugsdruckern verwendet.

Für private Nutzung stellt sich die aktuelle Situation anders dar. Ursprünglich sollte Windows 2000 durch die Heimvariante Windows Neptune ergänzt werden, die sogar bis zum Alpha-Status entwickelt wurde. Daher konnte Windows 2000 bereits mit einigen Funktionen des damals aktuellen Windows ME aufwarten. Dieses Projekt wurde aber mit der Einführung von Windows XP wieder verworfen. Dadurch wurde die Unterstützung von Multimediafunktionen und Spielen sowohl von Microsoft als auch von Spieleherstellern unattraktiv. Direct X, einige proprietäre Multimedia-Codecs und andere Schnittstellen stehen nicht mehr in aktuellen Versionen zur Verfügung. Einige Komponenten (z. B. ASPI-Treiber) wurden bis heute nicht durch Service Packs nachgerüstet und müssen von Fremdanbietern den Treibern beigefügt werden. Schon heute gibt es einige Anwendungen, darunter vor allem aktuelle Spiele, die nicht mehr unter Windows 2000 installiert werden können. Ebenso lassen sich der Windows Defender und der Internet Explorer 7 unter Windows 2000 nicht installieren. .NET wird nur bis zur Version 2.0 für Windows 2000 unterstützt.

Literatur

  • Dirk Jarzyna: "Windows 2000 Administration". mitp-Verlag, 1. Auflage 2002, ISBN 3-8266-0904-2

Quellen

  1. Hilfeseite von Activenetwork
  2. http://www.heise.de/newsticker/Kein-Service-Pack-5-fuer-Windows-2000--/meldung/53733
  3. Anmerkungen zu Update-Rollup 1
  4. http://www.heise.de/newsticker/Service-Pack-1-fuer-Windows-2000--/meldung/10956
  5. http://www.heise.de/newsticker/Deutsches-Service-Pack-2-fuer-Windows-2000-im-Web--/meldung/17767
  6. http://www.heise.de/newsticker/Service-Pack-3-fuer-Windows-2000-fertig--/meldung/29580
  7. Kritik an Microsoft wegen „Windows-Zwangsupdate“

Siehe auch

Weblinks


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