Woffelsbach

Woffelsbach
Woffelsbach
Gemeinde Simmerath
Koordinaten: 50° 38′ N, 6° 23′ O50.6256756.3828527777778280Koordinaten: 50° 37′ 32″ N, 6° 22′ 58″ O
Höhe: 280–380 m ü. NN
Fläche: (mit Rurberg):
26,04 km²dep1
Einwohner: 921 (31. Dez. 2009)
Postleitzahl: 52152
Vorwahl: 02473
Wappen von Rurberg und Woffelsbach
Der Rursee zwischen Woffelsbach und Eschauel
Schieferfelsen bei Eschauel
Wolfsbrunnen
Im Schilsbachtal

Woffelsbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Simmerath in der Städteregion Aachen. Der Ort liegt an der Rurtalsperre in der Nord-Eifel und ist Zentrum des Segler-Tourismus am Rursee insbesondere für Wochenendgäste aus den Räumen Aachen (ca. 40 km nordwestlich) und Köln (ca. 60 km nordöstlich).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Woffelsbach liegt ca. 3 km nördlich von Rurberg am Rursee im Verbundsystem der Rurtalsperre und ca. 9 km südöstlich des Staudamms Schwammenauel (Abfluss der Rur in das Staubecken Heimbach). Das gegenüber liegende Ostufer des Rursees am Kermeter-Hang gehört ebenso wie die sich in Rurberg südöstlich anschließenden Gebiete des Obersees in Richtung Urfttalsperre und Ordensburg Vogelsang zum Nationalpark Eifel.

Geschichte

Die Geschichte des Ortes ist vom Eifelverein noch nicht systematisch aufgearbeitet worden. Woffelsbach liegt im Zentrum einer durch Bodenfunde dokumentierten römischen Besiedlung des Rurtals. Neben der Halbinsel Weidenauel ca. 2 km südlich von Woffelsbach Richtung Rurberg ist die ca. 5 km nordwestlich (Richtung Schwammenauel) weit in den See hinaus ragende Halbinsel Eschauel die reichhaltigste Fundstätte für römische Relikte. Hier fand man Fundamente eines Landguts, Keramikscherben, Mahlsteine, eine Jupitersäule, eine Graburne, Reste von Rennöfen und Münzen. Jedoch fehlen unterstützende schriftliche Quellen und der Nachweis einer Siedlungskontinuität.

Über die Anfänge des heutigen Woffelsbach ist wenig bekannt. Die ältesten erhaltenen Höfe stammen aus dem 17. Jahrhundert. Der Ort besteht jedoch weitestgehend aus neuer, erst im Zuge der touristischen Entwicklung entstandener Bausubstanz.

Wie das gesamte Monschauer Land gehörte auch das Rurtal bis 1815 (Wiener Kongress) zum Herzogtum Jülich; dieses fiel an Preußen und gehörte von 1822 bis zum Zweiten Weltkrieg zur Rheinprovinz.

Die Anfänge des Tourismus in Woffelsbach folgten der zweiten Ausbaustufe der Rurtalsperre (1955-1959) mit der Gründung des lokalen Segelsportvereins 1961. Campingplätze, Segelschulen, Appartements und private Wochenendhäuser entstanden. Kreative Anbauten mancher Wohnwagenbesitzer in dem Bestreben, ihre Wohnwagen in feste Behausungen zu verwandeln, sind bemerkenswert, jedoch vor Ort mangels regulierter Bauvorschriften oder Brandschutzverordnungen nicht unumstritten.

Durch das Gesetz des Landes Nordrhein-Westfalen zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Aachen (das so genannte Aachen-Gesetz) vom 14. Dezember 1971 wurde das zuvor zu Rurberg gehörende Woffelsbach der neuen Gemeinde Simmerath zugewiesen.[1]

Am 1. Januar 2004 wurde der Nationalpark Eifel gegründet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Zentrum des Ortes ist der aus den 50er Jahren stammende Wolfsbrunnen; er wurde 2003 renoviert. Gemäß den WDR-Recherchen glauben manche alteingesessene Woffelsbacher, der Name ihres Dorfes stamme von den Wölfen, die früher zum Trinken an die Rur gekommen seien.
  • Die Hofanlagen in der Obershausener Straße gehören zu den ältesten Gebäuden des Ortes (17. Jahrhundert). Einige Gebäude sind jedoch stark verändert.


Naturdenkmäler

  • Woffelsbach ist schwerpunktmäßig Treffpunkt der regionalen Segler, die hier ihre Liegeplätze unterhalten und zum Wochenende campen oder im eigenen Wochenendhaus leben. Im Winter ist der Ort den Einheimischen überlassen, da Mitte November alle Segelboote eingeholt werden müssen. Hotels, Pensionen, Cafés und Gaststätten spielen im Vergleich zu den breiter gefächerten Touristeninteressen dienenden Ferienquartieren wie Rurberg oder Einruhr eine untergeordnete Rolle. Bis Anfang des 21. Jahrhundert gab es einen von Lokalkolorit getragenen Biker-Treffpunkt, den auch die WDR-Sendung Lokalzeit vom 30. September 2004 behandelte, doch nunmehr ist die Ortsdurchfahrt untersagt.
  • Die Rursee-Linienschifffahrt zwischen Rurberg und dem Staudamm Schwammenauel macht in Woffelsbach Zwischenstation. Das gegenüberliegende Kermeter-Ufer mit seinen Naturlandschaften und Lehrpfaden auf dem Territorium des Nationalparks ist ebenfalls mit einer Schiffsanlegestelle angebunden.
  • Die Uferrandwege (rund um den Rursee ca. 22 km) sind mit dem Rad befahrbar und zu Fuß begehbar. Sie führen auf beiden Seiten durch Buchen- und Eichenwälder sowie Hochstaudenfluren. Das Schilsbachtal (Jugendferienheim des Eifelvereins), das in eine tief eingeschnittene Seebucht ca. 1 km nördlich von Woffelsfach mündet, ist eine weitgehend naturbelassene Landschaft. Rund um die Halbinsel Eschauel (Anglerbuchten, Badestrand) führt der Weg entlang an steilen, für die Nordeifel typischen Schiefer- und Grauwacke-Felsformationen, die mit Ginster bewachsen sind und auf Grund ihrer der Sonne ausgesetzten Südlagen den grundsätzlich im mediterranen Raum beheimateten Mauereidechsen günstige Lebensräume bieten. Es handelt sich um das nördlichste Vorkommen dieser Tiere in Deutschland.

Literatur

  • Maria Pfeifer u.a.: Nationalpark Eifel. ThemenTouren, 1. Aufl. Köln 2004, Bachem-Verlag

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Weblinks


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