Kesternich

Kesternich
Kesternich
Gemeinde Simmerath
Koordinaten: 50° 36′ N, 6° 20′ O50.6066666666676.3297222222222531Koordinaten: 50° 36′ 24″ N, 6° 19′ 47″ O
Höhe: 531–549 m ü. NN
Fläche: 7,84 km²
Einwohner: 1.591 (30. Juni 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 52152
Vorwahl: 02473
ehemaliges Gemeindewappen von Kesternich

Kesternich ist ein Ortsteil von Simmerath in der Städteregion Aachen in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Kesternich liegt in der Nordeifel an der Bundesstraße 266 ca. 1 km östlich des Kernorts Simmerath auf dem Weg zur Rurtalsperre, deren Südende (Obersee) bei Einruhr weitere 5 km östlich liegt. Damit liegt Kesternich an einer touristisch relevanten Durchgangsroute im Dreieck Aachen / Monschau / Rurtalsperre, ist aber ländlich geprägt.

Geschichte

Kesternich liegt an der historischen Römerstraße, welche vom Hohen Venn über Monschau-Konzen nach Einruhr verlief. 1964 wurden südlich des Ortes die Fundamente eines einzelnen römischen Gebäudes (mutmaßlich Verpflegungsstation) entdeckt.

Eine Besiedlung ist aber erst im 18. Jh. belegt. 1717 hat es die erste Kesternicher Kirche gegeben, die zur Simmerather Pfarrei gehörte. Diese unterstand politisch dem Herzogtum Jülich bis zum Wiener Kongress, mit dem das Land an Preußen fiel. Es gehörte von 1822 bis zum Zweiten Weltkrieg zur Rheinprovinz, danach zum Land Nordrhein-Westfalen.

In den Wintermonaten 1944/45 gab es schwere Kämpfe beim Vormarsch der Amerikaner. Den Gefallenen wurde 1993 ein Ehrenmal (Bronzeplatte) gesetzt.

Bis 1972 gehörte Kesternich als eigenständige Gemeinde zum ebenfalls aufgelösten Kreis Monschau und dieser zum ebenfalls aufgelösten Regierungsbezirk Aachen. Durch das Gesetz des Landes Nordrhein-Westfalen zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Aachen (das so genannte Aachen-Gesetz) vom 14. Dezember 1971 wurde das zuvor selbstständige Amt Kesternich, das auch Rurberg, Steckenborn und Strauch mitverwaltet hatte, gemeinsam mit dem bisherigen Amt Simmerath sowie weiteren Ortschaften am 1. Januar 1972 zur neuen Gemeinde Simmerath zusammengeschlossen.[1]

Der Kreis Aachen plant seit 2006 eine Ortsumgehung für Kesternich und begründet diese mit dem gewachsenen Verkehrsaufkommen im Nationalpark Eifel.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Standort: etwa auf der historischen Römerstraße, Blickrichtung nach Osten, auf die Kesternicher Kirche

Vereine

Kesternich verfügt über ein intensives Vereinsleben

Bauwerke

Die Bausubstanz ist heterogen (Fachwerk, Putz, Grauwacke, Klinkerbau); der historische Ortskern ist südlich der B 266 angesiedelt (Brunnenstraße / Ringstraße), das Neubauviertel am Westrand.

  • Der Ursprungsbau der Pfarrkirche St. Peter und Paul von 1717 ist nicht mehr nachvollziehbar; ihr heutiges Aussehen geht auf einen neoromanischen Neubau von 1899 zurück, der im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach rekonstruiert wurde. Unzerstört blieb ein barockes Kruzifix, das ein amerikanischer Soldat mitgenommen hatte und 1983 auf Umwegen an den Ursprungsort zurückbringen ließ. Über dem rechten Seitenaltar stehen Holzskulpturen der 14 Nothelfer.
  • Kesternich liegt am Rande des Monschauer Heckenlandes und verfügt an einigen Gebäuden über die charakteristischen Rotbuchen-Windschutzhecken.

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

  • Friedhof mit Kapelle
  • Sportplätze

Bildung

  • Kindergarten der Städteregion Aachen in Kesternich
  • Gemeinschaftsgrundschule Kesternich

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Weblinks


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