- Wolf Louis Anton Ferdinand von Stülpnagel
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Wolf Louis Anton Ferdinand von Stülpnagel (* 10. Januar 1813 in Berlin; † 11. August 1885 in Brandenburg[1]) war ein preußischer General.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Als Sohn des Generalleutnants Ferdinand Wilhelm Wolf von Stülpnagel (1781–1839) besuchte er das Gymnasium in Königsberg, wo sein Vater Regimentskommandeur war. Bereits mit 16 Jahren trat er vorzeitig am 1. Mai 1829 in den Militärdienst beim 3. Infanterieregiment ein und wurde dort am 13.Mai 1830 Portepeefähnrich und am 21. Februar 1831 zum Secondeleutnant ernannt. In diesem Regiment war er ab 1834 Adjutant des II. Bataillons, danach ab 1838 kommandiert zum Kadettenkorps in Berlin. Hier unterrichtete er unter anderem Gymnastik. In Berlin erfolgte 1840 die Beförderung zum Premierleutnant.
Am 3. November 1841 heiratete er Cäcilie v. Lossau (1809–1886), eine Tochter des Generalleutnants Johann Friedrich Konstantin von Lossau. Aus der Ehe mit ihr ging 1842 Ferdinand Wolf Konstantin Karl hervor. Im Februar 1847 wurde sein Gesuch, in den Dienst der Schleswig-Holsteinischen Armee treten zu dürfen zwar abgelehnt, dafür erhielt er aber am 27. März die Beförderung zum Hauptmann, diese zusammen mit der Versetzung in den aktiven Truppendienst als Kompaniechef im 24. Infanterieregiment in Neuruppin. Er war beteiligt an den Niederschlagungen der Aufstände 1848 in Berlin, wo er das besetzte Zeughaus zurückgewinnen musste, sowie 1849 in der Pfalz und in Baden. Nach diesen Kämpfen ging seine Einheit in Spandau in Garnison.
Die Beförderung zum Major und Ernennung zum Kommandeur des 1. Landwehr-Bataillons Nr. 35 in Wriezen erfolgte zum 4. März 1854, 1855 dann die Versetzung zum Landwehr Bataillon in Berlin. Nach zwei Jahren wurde er in den Generalstab des IV. Armeekorps versetzt, wo er 1858 Chef des Generalstabes und am 31. Mai 1859 zum Oberstleutnant ernannt wurde. Danach erfolgte die Versetzung als Chef des Generalstabes zum III. Armeekorps, dessen Kommandeur ab 1860 Friedrich Karl von Preußen war. Zwischen diesen beiden Männern entwickelte sich eine lebenslange enge Freundschaft und gemeinsam führten sie mehrere Reformen durch. In dieser Stellung erhielt von Stülpnagel am 18.Oktober 1861 die Beförderung zum Oberst.
Am 10. Februar 1863 wurde er zum Kommandeur des 5. Ostpreussischen Infanterieregimentes Nr. 41 in Thorn bzw. Strasburg (Westpreussen) ernannt und am 21. Juni 1864 zum Kommandeur der 2. Infanteriebrigade, bevor er am 10. Dezember 1864 wieder zurück zum Generalstab des III. Armeekorps versetzt wurde. Hier wurde er am 18. Juni 1865 zum Generalmajor ernannt.
Als sich der Krieg von 1866 abzeichnete, wurde von Stülpnagel zum Oberquartiermeister im Stab der I. Armee (II., III. und IV. Korps). Für seine Arbeit in diesem Krieg erhielt er den Orden Pour le Mérite. Nach dem Krieg wurde ihm ab dem 30. Oktober 1866 der Befehl über die 44. Infanteriebrigade in Kassel übertragen. Ab dem 16. Juli 1867 erhielt er mit der Beförderung zum Generalleutnant auf persönliche Fürsprache seines Freundes Friedrich das Kommando über die 5. Infanteriedivision in Frankfurt an der Oder.
Im Krieg 1870/1871 führte er diese Division als Teil der III. Armeekorps in der II. Armee. Seine Division stand in der Schlacht_von_Mars-la-Tour einem zahlenmäßig mehrfach überlegenen Gegner gegenüber, doch konnte er seine Stellung bis zum Eintreffen von Verstärkung über mehrere Stunden halten. Dies war mit ein Schlüssel zum Erfolg in dieser Schlacht und ermöglichte die Einschließung der Französischen Rheinarmee in der Festung Metz. Nach der Schlacht meldete er seinem Oberbefehlshaber: „Ich stehe wo ich stand.“ Er selbst wurde durch einen Granatsplitter am Bein verletzt und ein Pferd wurde unter ihm weggeschossen.
Bis zur Kapitulation der Festung Metz am 27. Oktober 1870 blieb er bei seiner Division in der Belagerung. Erst danach ging er wegen seiner Verletzung und auf Grund eines Rheumaleidens nach Wiesbaden zur Kur.
Nach kurzer Erholung war er jedoch wieder bei seiner Division und führte diese noch in die Schlacht bei Beaune-la-Rolande, wo er mit Teilen seiner Division einen Entlastungsangriff für das stark bedrängte X. Armeekorps ausführte und damit für die Entscheidung sorgte. Bei dieser Schlacht zeigte von Stülpnagel ein hohes Maß an Eigeninitiative. Sein Befehl lautete, seine Stellung auf jeden Fall zu halten, um zurückgehende deutsche Truppen aufnehmen zu können. Entgegen dieser Anweisung ging er zum Schlachtfeld und Angriff vor und entschied somit die Schlacht.
Nach der erfolgreichen Teilnahme an der Schlacht bei Le Mans und dem Ende der Kämpfe in Frankreich erhielt er als Auszeichnung unter anderem das Eichenlaub zum Pour le Mérite, den Stern der Komture des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern, eine Dotation in Höhe von 100.000 Talern und 1873 das Großkreuz des Königlich Württembergischen Militär-Verdienst-Ordens.
Nach dem Krieg ging er zuerst in seine alte Garnison zurück, bevor er am 18. Oktober 1871 zum General des XIII. Königlich Württembergischen Armee-Korps in Stuttgart ernannt wurde, wo er am 2. September 1873 seine Beförderung zum General der Infanterie erhielt. Seine Aufgabe in Stuttgart war es, die württembergischen Einheiten nach preußischem Muster umzuorganisieren. Dieses Kommando hatte er aber nur bis zum 24. Dezember 1873 inne, als er zum Kommandeur von Berlin und Chef der Landesgendarmerie ernannt wurde. Hier nahm er mit Wirkung vom 16. Oktober 1875 seinen Abschied.
Es erfolgte die Verleihung als Chef des Infanterie-Regiments Nr. 48 in Küstrin, jener Einheit die bereits 1867 bis 1871 Teil seines Kommandos war. Er starb am 11. August 1885.
Ehrungen
Das 5. brandenburgische Infanterieregiment Nr. 48 erhielt vom Kaiser Wilhelm den Namen: „von Stülpnagel“.
Die Stadt Frankfurt am Main machte ihn zu ihrem Ehrenbürger. In Küstrin sowie Berlin-Westend wurden Straßen nach ihm benannt.Weblinks
- Stülpnagel private Website
- Bernhard von Poten: Stülpnagel, Ferdinand von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 746–748.
- Militärische Biographien des Offizier-Corps der preussischen Armee Von Gustav von Glasenapp. Seite 148. Online Verfügbar bei Google Books
Siehe auch
Anmerkung
- ↑ In der ADB wird Nordeney als Sterbeort angegeben
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