Schlacht bei Beaune-la-Rolande

Schlacht bei Beaune-la-Rolande
Schlacht bei Beaune-la-Rolande
Teil von: Deutsch-Französischer Krieg
Datum 28. November 1870
Ort Beaune-la-Rolande, Arrondissement Pithiviers, Département Loiret, Frankreich
Ausgang Deutscher Sieg
Konfliktparteien
Preußen (Hannover) Frankreich
Befehlshaber
General Voigts-Rhetz General Crouzat
Truppenstärke
9.000 60.000 Mann
Verluste
ca. 850 Tote und Verwundete ca. 9.000 Tote, Verwundete und Gefangene

Die Schlacht bei Beaune-la-Rolande am 28. November 1870 zwischen dem XX. Korps (Crouzat) und dem XVIII. Korps (Billot) der französischen Loirearmee einerseits und dem deutschen X. Armee-Korps andererseits war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges.

Inhaltsverzeichnis

Aufmarsch und Truppenstärke

Der rechte Flügel der Loirearmee mit dem XX. und XVIII. Korps verfügte über 60.000 Mann und 138 Geschütze und hatte den Auftrag, die Belagerung von Paris zu entsetzen. Hierbei muss aber berücksichtigt werden, dass ein großer Teil dieser Soldaten erst vor kurzen eingezogen wurde bzw. sich gemeldet hatte. Die Loirearmee litt, wie alle anderen nach Sedan aufgestellten neuen Großverbände, unter einem Mangel an erfahrenen Soldaten, gerade im Bereich der Offiziere und Unteroffiziere.

Durch die am 24. November erfolgten Treffen bei Ladon und Maizières waren die Deutschen von dem französischen Aufmarsch informiert. Das X. Armee-Korps unter Voigts-Rhetz, bestehend aus Hannoverschen Truppen, verschanzte daraufhin seine Positionen bei Beaune-la-Rolande. Insbesondere die Stadt selbst wurde, soweit es möglich war, zur Verteidigung vorbereitet. Die weitere Aufstellung der Flügel lehnte sich jeweils an die Stadt an.

Voigts-Rhetz hatte 3 Brigaden mit 11.000 Mann und 70 Geschützen[1] zur Verfügung.

Kampf um Beaune-la-Rolande

Die französischen Angriffe begannen morgens ab 8 Uhr, es kamen aber nicht sofort alle Einheiten zum Angriff, insbesondere die Einheiten des XVIII. Korps kamen erst mit einiger Verspätung zum Einsatz. Die Stadt Beaune-la-Rolande wurde dabei von der 38. Infanteriebrigade unter Generalmajor von Wedell verteidigt, auch nachdem der Ort durch Artillerie in Brand geschossen wurde. Trotz der gegnerischen Übermacht gelang es dem X. Korps, sich zu behaupten, da die Franzosen nicht zu gleicher Zeit ihre ganze Streitkraft entwickelten. Das X. Korps war schon erschöpft und die vorhandene Munition war nahezu aufgebraucht[2], als um 4 Uhr nachmittags das III. Korps zur Unterstützung eingriff. Die 1. preußische Kavalleriedivision (Hartmann) und 4 Bataillone von der 5. Infanteriedivision (von Stülpnagel) griffen auf dem linken französischen Flügel an. Die 5. Division ging hier gegen einen ausdrücklichen Befehl zum Halten einer rückwärtigen Stellung vor. Ein Durchbruch war aber auch diesen Verstärkungen nicht sofort möglich, so dass sich die Kämpfe bis zum Einbruch der Nacht hinzogen.

Da die Franzosen in allen Abschnitten nicht vorankamen, an einigen Bereichen sogar zurückgedrängt worden waren, befahl General Crouzat den Rückzug in den Wald von Orléans. Die erst vor kurzem aufgestellten Einheiten des 20. und 18. Korps waren bei den Kämpfen stark durcheinander geraten. Auf die bloße Vermutung hin, dass die Preußen bald geschlagen sein könnten, wollte er seine Einheiten nicht riskieren. Die Preußen gingen sofort zur Verfolgung über und konnten weitere Erfolge erzielen.

Obwohl der Kampf über mehr als 10 Stunden geführt wurde, sind die im Raum Artenay etwa 25 km entfernt stehenden weiteren französischen Verbände untätig geblieben und haben es daher den Preußen ermöglicht, die zahlenmäßig weit überlegenen Franzosen nacheinander zu schlagen.

Folgen

Der geplante Vormarsch auf Paris war nach dieser Schlacht nicht mehr möglich. Die rechte Flanke der Franzosen war geschlagen und bis zur neuen Sammlung nicht mehr einsetzbar. Dort befanden sich jetzt statt dessen Preußische Verbände, über deren Stärke das Armeekommando keine genaue Information hatte. Da diese Bedrohung beseitigt werden musste, machte die Loirearmee eine Schwenkung nach rechts in Richtung auf Pithiviers. Aus dieser Bewegung entwickelte sich am 2. Dezember die Schlacht bei Loigny und Poupry.

Auch hier blieben die Deutschen erfolgreich. Diese erhielten dabei laufend Verstärkungen durch die nach dem 23. Oktober 1870 vor Metz frei gewordenen Truppen.

Verluste

Über die Höhe der Verluste gibt es je nach Quelle unterschiedliche Angaben. Die deutschen Verlust werden recht übereinstimmend ca. 38 Offiziere und 817 - 858 Mann an Toten und Verwundeten angegeben. Der Verlust der Franzosen beziffert Meyers Lexikon auf 1.300 Mann an Toten und Verwundeten und 1.800 Gefangene. [3] Andere Quelle geben hier bis zu 8.000 Mann (zzgl. 1.000 Gefangene) an [4]. Unter den Toten war auch der junge französische Maler Frédéric Bazille.

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise

  1. Die Französischen und Englischen Wikipedia Seiten geben übereinstimmend die Stärke der dt. Truppen mit 9.000 Mann an.
  2. 3 Schuss (rounds) pro Mann waren noch übrig
  3. www.preussenweb.de spricht von ca. 4.000 Mann Verlust bei den Franzosen
  4. Goeffrey Wawro: The Franco-Prussian War, ISBN 978-0-521-58436-4; Seite 274

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