Wolfgang Köpke

Wolfgang Köpke
Brigadegeneral Wolfgang Köpke (2006)

Wolfgang Köpke (* 21. September 1953 in Oldenburg in Holstein) ist Generalmajor des Heeres der Bundeswehr und seit Mai 2011 Deputy Chief of Staff Strategic Partnering im ISAF-Hauptquartier.

Inhaltsverzeichnis

Militärische Laufbahn

Ausbildung und erste Verwendungen

Köpke trat 1973 nach seinem Abitur in den Dienst der Bundeswehr beim Flugabwehrbataillon 6 in Lütjenburg, einem Truppenteil der Heeresflugabwehrtruppe, als Reserveoffizieranwärter ein, 1974 wurde er schließlich Offizieranwärter.

Nach Abschluss der Offizierausbildung wurde er 1975 zum Leutnant ernannt und im Flugabwehrbataillon 6 zunächst als Zugführeroffizier, später als S2-Offizier (Leiter Stabsabteilung S2) und zuletzt als Batteriechef eingesetzt. In diesem Verband, der zum Flugabwehrregiment 6 umgegliedert wurde, diente er bis 1985. Im Jahr 1978 wurde er zum Oberleutnant und 1981 zum Hauptmann ernannt.

Generalstabsausbildung und Dienst als Stabsoffizier

Von 1985 bis 1987 absolvierte Köpke den 28. Generalstabslehrgang des Heeres an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Nach diesem Lehrgang verblieb Köpke an der Führungsakademie und wurde dort als Planungsstabsoffizier eingesetzt. 1989 erfolgte die Versetzung nach Kiel, wo er Dezernatsleiter Verkehrsführung/Verkehrsstabsoffizier im Territorialkommando Schleswig-Holstein/Deutscher Bevollmächtigter im Bereich AFNORTH wurde. Im gleichen Jahr wurde er zum Major befördert. Anschließend wechselte er 1990 als G3-Stabsoffizier zur Panzerbrigade 18 im schleswig-holsteinischen Neumünster, ein Jahr später, ebenfalls als G3-Stabsoffizier, wurde Köpke zur in Schwerin stationierten Heimatschutzbrigade 40 versetzt. 1991 wurde er auch zum Oberstleutnant befördert.

1992 übernahm er das Panzerflugabwehrkanonenbataillon 12 in Hardheim als Kommandeur und führte es bis zu seiner Versetzung zum Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) im Jahr 1994. Während seiner Verwendung als Bataillonskommandeur entstand die Freundschaft zu Robert P. Lennox, damals Kommandeur eines amerikanischen Flugabwehrbataillons in der Nähe Würzburgs. Im BMVg diente Köpke als Referent in zwei Verwendungen, zum einen im Referat für Zentrale Aufgaben im Führungsstab des Heeres (FüH), zum anderen als persönlicher Referent des Staatssekretärs Dr. Peter Wichert. 1998 wurde er erneut Kommandeur, diesmal vom gemischten Flugabwehrregiment 2 in Fuldatal. Ebenfalls 1998 erfolgte die Ernennung zum Oberst. Im Jahr 2000 wechselte Köpke in den Stab des Wehrbereichskommando V/10. Panzerdivision nach Sigmaringen, wo er den Dienstposten des Abteilungsleiters G1 übernahm. Bereits 2001 folgte eine weitere Verwendung im Bundesministerium der Verteidigung als Referatsleiter I 7 im Führungsstab des Heeres.

Generalsverwendungen

Im Jahr 2002 kehrte Köpke nach Fuldatal zurück, wo er der erste Kommandeur der neu aufgestellten Flugabwehrbrigade 100 wurde. Die Ernennung zum Brigadegeneral erhielt er 2004. Im gleichen Jahr ging er in den Auslandseinsatz nach Bosnien und Herzegowina als Chef des Stabes HQ SFOR und Kommandeur des 9. deutschen Einsatzkontingentes SFOR in Sarajevo und Butmir. Dort diente er anfangs unter dem amerikanischen Kommandeur der Stabilization Force (SFOR) Generalmajor Virgil L. Packett II., nach dem Kommandeurwechsel am 5. Oktober 2004 unter dem amerikanischen Brigadegeneral Steven P. Schook. Anfang 2005 übernahm er Amt und Kommando als General der Heeresflugabwehr und Kommandeur der Heeresflugabwehrschule in Rendsburg von Brigadegeneral Dieter Schuster. Im Oktober 2007 begründete er in Fort Bliss im texanischen El Paso zusammen mit dem kommandierenden General der amerikanischen Flugabwehr, Generalmajor Robert P. Lennox, eine Patenschaft zwischen beiden Truppenteilen. Köpke wurde am 28. November 2007 vom Kommandeur Heeresschulen und stellvertretenden Amtschef des Heeresamtes, Brigadegeneral Dieter Schuster, von Amt und Kommando entbunden und die Heeresflugabwehrschule außer Dienst gestellt. Sein bisheriger Stellvertreter, Oberst i.G. Klaus Kuhlen, wurde am gleichen Tag erster Kommandeur der Nachfolgeorganisation Ausbildungszentrum Heeresflugabwehrtruppe und General der Heeresflugabwehrtruppe.

Am 4. Dezember 2007 übernahm Köpke den Dienstposten des Chef des Stabes im Heeresamt in Köln von seinem Vorgänger Brigadegeneral Hans-Werner Fritz. Von diesem Dienstposten wurde er am 2. Mai 2011 entbunden[1], um wenige Tage später für ein Jahr ins ISAF-Hauptquartier im afghanischen Kabul als Deputy Chief of Staff Strategic Partnering[2] zu wechseln. Mit Übernahme dieses Dienstpostens wurde Köpke zum Generalmajor ernannt.

Sonstiges

Köpke lebt in der Nähe von Bonn. Er ist evangelisch und verheiratet. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit Politik, Wehrgeschichte und Sport. Ursprünglich strebte er ein Studium für Gymnasiallehramt Physik und Sport an. Köpke ist Initiator und Gründungsmitglied der Gemeinschaft der Heeresflugabwehrtruppe e.V. sowie Gründungsmitglied der Gemeinschaft evangelischer Soldaten (GES).

Auszeichnungen

  • Army Commendation Medal (US) (1994)
  • Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold (1994)
  • Meritorious Service Medal (US) (1994)
  • SFOR Einsatzmedaille der Bundeswehr (2004)
  • Non Article 5 Medal (NATO) (2004)

Quellen

  • Handbuch der Bundeswehr und Verteidigungsindustrie 2007/2008, Verlag Bernard & Graefe, Dezember 2007, ISBN 3763762760

Weblinks

Einzelnachweise

  1. deutschesheer.de Führungswechsel im Heeresamt 2. Mai 2011; abgerufen am 21. Juni 2011.
  2. isaf.nato.int Leadership abgerufen am 21. Juni 2011.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Köpke — (Schreibweise auch Kopke, Koepke, Köppke,Köpcke oder Köbke) ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Name ist vor allem in den ehemaligen Hansestädten (Kiel, Hamburg, ...) verbreitet und geht zumeist auf den heiligen Jakob, den… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Boneder — Wolfgang „Wolf“ Boneder (* 20. Oktober 1894 in Regensburg; † 13. September 1977 in Bad Kissingen) war ein deutscher Leichtathlet, der sich auf den Hochsprung spezialisiert hatte. Der für den SSV Jahn Regensburg startende Athlet nahm an den… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Huber — (2010) Wolfgang Huber (* 12. August 1942 in Straßburg) ist ein deutscher evangelischer Theologe[1]. Er bekleidete bis November 2009 das Amt des Bischofs der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang de Beer — bei der Mannschaftsvorstellung Spielerinformationen Geburtstag 2. Januar 1964 Geburtsort Dinslaken,  …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Borchert — 100 Pf Sondermarke der Bundesrepublik (1996) mit einem Porträt Wolfgang Borcherts unter Verwendung eines Porträtfotos von Rosemarie Clausen, Gestaltung: Gerd Aretz Wolfgang Borchert (* 20. Mai 1921 in Hamburg; † 20. November 1947 in Basel) war… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Huber — Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber Wolfgang Huber (born August 12, 1942 in Strasbourg) is a prominent German theologian and ethicist.[1] Huber served as bishop of the Evangelical Church of Berlin Brandenburg Silesian Upper Lusatia until November… …   Wikipedia

  • Fritz Köpke — (* 21. Januar 1902 in Plathe, Pommern; † 18. November 1991 in Speyer) war ein deutscher Leichtathlet, der sich auf den Hochsprung spezialisiert hatte. Der für den SC Preußen Stettin startende Sportler nahm an den Olympischen Spielen 1928 in… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilfried Köpke — (* 9. März 1962 in Bonn) ist ein deutscher Journalist für Hörfunk und Fernsehen, Buchautor und Hochschullehrer. Leben Nach dem Abitur am Ernst Kalkuhl Gymnasium im Jahr 1981 studierte Köpke Philosophie, Erwachsenenpädagogik, Theologie und… …   Deutsch Wikipedia

  • Nils Kopke — (* 6. April 1983 in Bonn Beuel) ist ein deutscher Judoka (Gewichtsklasse +100 kg). Seit seinem fünften Lebensjahr betreibt Kopke den Sport in seinem Heimatverein JC Königswinter Siebengebirge e. V. im Siebengebirge. Sein erster Trainer Uwe… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Koo–Kor — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”