WordPress µ

WordPress µ
Dieser Artikel erläutert die Software WordPress und nicht das Angebot von WordPress.com.
Wordpress

Weblog-Software / Web-CMS
Basisdaten
Entwickler: Matt Mullenweg
Ryan Boren
Aktuelle Version: 2.7.1
(10. Februar 2009)
Betriebssystem: plattformunabhängig
Programmiersprache: PHP
Kategorie: Content-Management-System, Weblog Publishing System
Lizenz: GPL
Deutschsprachig: ja
wordpress.org

WordPress ist eine Weblog-Software (Content-Management-System), die vorwiegend bei der Erstellung von häufig zu aktualisierenden Websites, im Besonderen von Weblogs, eingesetzt wird. Es basiert auf der Skriptsprache PHP und benötigt eine MySQL-Datenbank. WordPress ist Freie Software, die unter der GNU General Public License lizenziert wurde. Die quelloffene Software stellen die Programmierer auf der Website kostenlos zum Download bereit. Die Entwickler von WordPress legen besonderen Wert auf Webstandards, Eleganz, Benutzerfreundlichkeit und leichte Anpassbarkeit der Software. WordPress ist außerdem der offizielle Nachfolger des Systems b2 und verfügt über eine stetig wachsende Benutzer- und Entwicklergemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Alle Versionen von WordPress sind nach berühmten Jazzmusikern benannt: Zu Ehren des Jazz-Komponisten Duke Ellington erhielt die Version 2.0 beispielsweise den Namen „Duke“, die Version 2.1 wurde nach der Jazz-Musikerin Ella Fitzgerald benannt.[1]

Seit der Version 1.5 („Strayhorn“) unterstützt WordPress das Verwalten von statischen Seiten, also Beiträgen außerhalb der normalen Weblogchronologie. Dies ist ein erster Schritt weg von einem reinen Weblog Publishing System hin zu einem vollwertigen Content-Management-System.

Als Aprilscherz wurde 2006 angekündigt, mit dem Konkurrenten Textpattern unter dem Namen „Wordpattern“ zu fusionieren[2].

Die Integration des Plugins „LinkLift“, das Werbeanzeigen in die inoffizielle deutsche Version 2.3 einband, löste Diskussionen unter Nutzern aus.[3] Als Reaktion darauf wurde am 1. Oktober 2007 im WordPress Deutschland Blog[4] bekannt gegeben, dass die umstrittene Erweiterung ab sofort nicht mehr zum Lieferumfang der deutschen Edition gehört.

Versionen

WordPress

Version 1.0.1 – „Miles“

Benannt nach Miles Davis. Erschienen am 25. Januar 2004.

  • Geschwindigkeitsverbesserung
  • Viele Bugfixes

Version 1.0.2 – „Blakey“

Benannt nach Art Blakey. Erschienen am 14. März 2004.

Version 1.2 – „Mingus“

Benannt nach Charles Mingus. Erschienen am 22. Mai 2004, etwa zu der Zeit, als Six Apart sich entschied – zu Ungunsten vieler Benutzer – ihr Weblog Publishing System Movable Type mit Erscheinen der Version 3.0 zu kommerzialisieren.[5]

  • Die Möglichkeit „Plugins“ zu installieren kam hinzu,
  • ebenso die Unterstützung für Benutzerfelder und Unterkategorien.
  • WordPress konnte nun RSS und LiveJournal importieren, OPML sogar importieren und exportieren.
  • Für Einträge gab es eine Vorschau, für Kommentare ein besseres Management und für Bilder die Erstellung von Miniaturansichten.

Version 1.5 – „Strayhorn“

Benannt nach Billy Strayhorn. Erschienen am 14. Februar 2005, kurz nachdem die Community von Textpattern ungehalten über das Fehlen von Releases wurde, zumal es sich um die ersehnte große Version 1 handelte. Pikanterweise arbeitete Matthew Mullenweg damals für TextDrive Inc., der Firma von Textpattern-Entwickler Dean Allen.[6]

  • „Styles“ wurden durch „Themes“ ersetzt, welche größere Anpassungen u.a. auch im XHTML ermöglicht
  • „Pages“ kamen hinzu (s.o.)
  • Verbesserung der Administrationsoberfläche
  • „Dashboard“ („Tellerrand“ in der deutschen Version) als zentraler Einstiegspunkt

Version 2.0 – „Duke“

WYSIWYG-Administrationsoberfläche

Benannt nach Duke Ellington. Erschienen am 26. Dezember 2005.[7]

  • WYSIWYG-Editor im Administrations-Menü
  • Benutzerrollen statt Benutzerrechte mittels Ziffern
  • Vereinfachte Administration durch Verwendung von Ajax
  • Neue Möglichkeiten für Plugin-Interaktion

Version 2.1 – „Ella“

Benannt nach Ella Fitzgerald. Erschienen am 22. Januar 2007.

  • XML-Import und -Export
  • Verbesserter Zugriff auf die Datenbank, unter anderem durch Optimierung von Anfragen und Nutzung des MySQL-Querycaches

Version 2.2 – „Getz“

Benannt nach Stan Getz. Erschienen am 16. Mai 2007.

  • Einbau der bislang als Plugin erhältlichen Widget-Funktionalität
  • Über 200 kleinere Fehler beseitigt
  • Eine neue Importfunktion für Beiträge aus Blogger
  • Verbesserte Aktivierung von Plugins
  • Volle Atom-Unterstützung der Publishing API und des Syndikationsformates in der Version 1.0
  • Der WYSIWYG-Editor arbeitet nun mit zukünftigen Versionen von Safari zusammen.

Version 2.3 – „Dexter“

Benannt nach Dexter Gordon. Erschienen am 24. September 2007.

  • Neue Tag-Funktion
  • Updatebenachrichtigung
  • SEO Verbesserung
  • Verbesserungen beim Beitragsmanagement
  • „Tellerrand“ durch Plugins anpassbar
  • Schutz vor SQL-Injection-Hacks

Version 2.3.1 erschienen am 26. Oktober 2007.

  • Windows LiveWriter-Unterstützung
  • Login-Bug behoben
  • Probleme bei Linkimporter behoben

Version 2.5 – „Brecker“

WYSIWYG-Administrationsoberfläche ab Version 2.5

Benannt nach Michael Brecker. Die Veröffentlichung erfolgte am 29. März 2008.[8] Versionsnummer 2.4 übersprang man auf Grund starker Änderungen.[9]

  • Grafische Veränderungen im Administrations-Backend
  • Eingebaute Galeriefunktion mit verbessertem Uploader
  • verbesserte Verschlüsselung für Passwörter
  • Tag-Verwaltung

Version 2.6 – „Tyner“

Benannt nach McCoy Tyner. Erschienen am 15. Juli 2008.[10]

  • Versionierung
  • Offline-Funktionen mit Gears
  • SSL-Unterstützung

Version 2.7 – „Coltrane“

WYSIWYG-Administrationsoberfläche ab Version 2.7

Benannt nach John Coltrane. Erschienen am 11. Dezember 2008.[11]

  • Neues Interface, das mit weniger Klicks zum Ziel führen soll
  • Funktionserweiterungen im Dashboard
  • Eingebaute Upgrade-Option für künftige Wordpress-Versionen

Version 2.7.1 (erschienen am 10. Februar 2009)

  • 69 Bugfixes (vor allem unkritische Fehler)
  • Benötigt MySQL 4.0.0 oder höher

WordPress µ

Das Projekt WordPress µ (µ = MU, engl. für Multiuser) bietet die Möglichkeit, Weblogs zu hosten und damit einen Weblog-Dienst einzurichten. Die populärste Umsetzung von WordPress µ ist der Dienst WordPress.com, der von Automattic betrieben wird, einem Startup, welches die WordPress-Entwickler um Matthew Mullenweg im August 2005 mit dem Zweck gegründet haben, weitere Dienste rund um WordPress anzubieten.

Die aktuelle Version von WordPress µ ist 2.7 vom 28. Januar 2009.[12]

Motive (Themes)

Seit Version 1.5 („Strayhorn“) ist Kubrick (benannt nach dem Regisseur Stanley Kubrick) das voreingestellte Theme von WordPress. Der ursprüngliche Autor des Themes, Michael Heilemann, hat die Entwicklung von Kubrick eingestellt. Das Theme wird jetzt von der WordPress-Community weiterentwickelt. Durch den Einsatz der Themetechnologie werden Design und Programmkern von WordPress klar getrennt, was es leicht macht, individuelle Designs zu entwickeln, ohne mit der Programmierung der Software an sich vertraut zu sein.

Sicherheitsprobleme

Wordpress ist im Vergleich zu anderen Weblog-Systemen relativ häufig von Sicherheitsproblemen betroffen. Dabei wird den Wordpress-Entwicklern auch vorgeworfen, Sicherheitsprobleme herunterzuspielen oder nicht zeitnah zu behandeln. So wurde beispielsweise im Dezember 2007 eine Schwachstelle, die nur bestimmte Zeichensätze betraf, über mehrere Wochen nicht behoben und die Nutzer hierüber auch nicht informiert.[13]

Sonstiges

Von unabhängigen Entwicklern werden Plugins angeboten, die es erlauben, zur Texteingabe die Auszeichnungssprache Textile des Konkurrenten Textpattern zu verwenden.

Literatur

  • Frank Bültge: WordPress. Weblogs einrichten und administrieren. Open Source Press 2007, ISBN 978-3-9375-1433-8
  • Vladimir Simovic: WordPress – Das Praxisbuch. mitp 2008, ISBN 978-3-8266-5502-9
  • Vladimir Simovic: Das Einsteigerseminar WordPress. bhv-Buch 2007, ISBN 978-3-8266-7460-0
  • Thomas Frütel: Wordpress professionell einsetzen. Data-Becker 2009, ISBN 978-3-8158-2803-8


Videotrainings

  • Sven Blomenkamp: Bloggen mit WordPress, mitp 2008, ISBN 978-3-8266-5065-9

Quellenangaben

  1. Roadmap der Entwicklung
  2. Wordpattern (April Fools!) auf wordpress.org, 1. April 2006
  3. Forum von WordPress
  4. WordPress Deutschland Blog
  5. Ankündigung der Version 1.2
  6. Ankündigung der Version 1.5
  7. Ankündigung der Version 2.0
  8. Release-Info zur Version 2.5
  9. Wordpress 2.4 wird nicht veröffentlicht
  10. Ankündigung der Version 2.6 mit Video der Neuerungen
  11. Ankündigung der Version 2.7 mit Video der Neuerungen
  12. http://ocaoimh.ie/2009/01/28/wordpress-mu-27/
  13. Informationen über die Schwachstelle

Weblinks


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