- Wyhl am Kaiserstuhl
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Wappen Deutschlandkarte 48.1655555555567.6488888888889175Koordinaten: 48° 10′ N, 7° 39′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Emmendingen Höhe: 175 m ü. NN Fläche: 16,95 km² Einwohner: 3.612 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 213 Einwohner je km² Postleitzahl: 79369 Vorwahl: 07642 Kfz-Kennzeichen: EM Gemeindeschlüssel: 08 3 16 051 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 10
79369 Wyhl am KaiserstuhlWebpräsenz: Bürgermeister: Joachim Ruth Lage der Gemeinde Wyhl am Kaiserstuhl im Landkreis Emmendingen Die Gemeinde Wyhl am Kaiserstuhl (Aussprache: [vi:l]) liegt im Landkreis Emmendingen (Baden-Württemberg). Überregional bekannt wurde der Ort Wyhl in den 1970er Jahren durch den Widerstand gegen ein dort geplantes Kernkraftwerk.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Wyhl am Kaiserstuhl gehören das Dorf Wyhl, das Gehöft Wyhler Mühle und der Wohnplatz Kiesgrube Albert Schweizer. Im Gemeindegebiet liegen der Burgstall Schafgießen und die abgegangene Ortschaft Wöllingen.[2]
Geschichte
Schon aus der Zeit um 50 v. Chr. finden sich Spuren einer keltoromanischen Siedlung. Die Struktur der Gemeinde war früher hauptsächlich durch die Landwirtschaft geprägt. Später spielten Zigarrenfabriken eine größere Rolle. Heute bemüht sich die Gemeinde, sich als attraktiver Wohnort und Gewerbestandort zu etablieren.
Kernkraftwerk Wyhl
Überregional bekannt wurde Wyhl in den 1970er Jahren durch die Auseinandersetzung um den Bau des Kernkraftwerks Wyhl; der Konflikt in Wyhl gilt als Wendepunkt der deutschen Antiatomkraftbewegung. Nachdem der seit 1969 geplante, ursprünglich vorgesehene Standort Breisach auf Grund von Protesten aufgegeben wurde, wurde im Juli 1973 Wyhl als Standort für ein Kraftwerk am Kaiserstuhl genannt. Daraufhin entstanden zahlreiche Bürgerinitiativen, die sich 1974 zu einem Internationalen Komitee zusammenschlossen. Demonstrationen (Sternfahrten aus dem Dreiländereck) und Platzbesetzungen fanden statt. Das Projekt wurde nach einiger Zeit eingestellt: In der Urteilsbegründung des Verwaltungsgerichts Freiburg 1977 wurde zwar nach wie vor von seiner Ungefährlichkeit ausgegangen, der Bau jedoch als zurzeit politisch nicht durchsetzbar bezeichnet. Dieses Urteil wurde allerdings vom Verwaltungsgerichtshof Mannheim 1982 wieder aufgehoben.
Einwohnerentwicklung
- 1970: 2689
- 1987: 2863
- 2005: 3667
- 2007: 3703
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab folgende Sitzverteilung:
CDU 41,3 % -6,7 5 Sitze -1 FWG 39,3 % +3,8 5 Sitze +1 SPD 19,4 % +2,9 2 Sitze ±0 Wappen
Blasonierung: „In gespaltenem Schild; vorn in Rot eine gestürzte goldene Pfugschar, hinten in Blau ein pfahlweis gestelltes silbernes Senseneisen.“
Das älteste nachweisbare Gerichtssiegel von Wyhl und dem im 18. Jahrhundert abgegangenen Wöllingen an einer Urkunde von 1609 zeigt bereits die Pflugschar, jedoch abwärts gekehrt, und das Senseneisen. Seit dem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert belegten Siegel zeigen alle Stempel dann das Wappenbild in der heute noch gebräuchlichen Form. Lediglich das mit 1840 datierte Gemeindewappen im Türsturz an der Mühle bringt die Wappenfelder vertauscht. Im Jahre 1905 wurden anlässlich der Neuzeichnung des Siegels durch das Generallandesarchiv auch die Farben des Wappens festgelegt, wobei die Tingierung des hinteren Feldes entsprechend der des Wappens der Stadt Endingen gewählt wurde. Die Ortsherrschaft lag seit 1413 als österreichisches Pfand und später Lehen ganz oder zur Hälfte bei der Stadt. Die Farben im vorderen Feld können als die badischen angesehen werden.[3]
Die Flagge ist gelb-rot gestreift.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Wyhl verfügt über eine Hauptschule mit Werkrealschule und eine Grundschule.
Kultur
In Wyhl gibt es ein Heimatmuseum, einen Musikverein, einen Kirchenchor, eine Chorgemeinschaft sowie rund 30 weitere Vereine.
Sport
In Wyhl gibt es eine Fußballmannschaft, die in der Landesliga spielt, und eine Kunstturnmannschaft in der Landes- und Bezirksliga.
Der SC Wyhl ist in der Saison 2009/2010 erstmals in der Vereinsgeschichte in die Landesliga aufgestiegen.
Literatur
- Jari Pekka Cuypers, Wolfgang Hippe: Die Geschichte von der Wyhlmaus und anderen Menschen. Ö-Comic Nr.1. Essen 1978. ISBN 3-88203-034-8
- Hans-Helmut Wüstenhagen: Bürger gegen Kernkraftwerke: Wyhl - der Anfang? Rowohlt, 1975, ISBN 3-499-11949-8
Weblinks
Commons: Wyhl am Kaiserstuhl – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 238
- ↑ Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg Band 3 Regierungsbezirk Freiburg, Seite 128, Herausgeber: Landesarchivdirektion Baden-Württemberg 1989 ISBN 3-8062-0803-4
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