Zwei Jahre Ferien (1974)

Zwei Jahre Ferien (1974)
Filmdaten
Deutscher Titel Zwei Jahre Ferien
Originaltitel Deux ans de vacances
Produktionsland Deutschland
Frankreich
Österreich
Schweiz
Originalsprache keine - (s. Sonstiges)
Erscheinungsjahr 1974
Länge ca. 335 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Gilles Grangier
Sergiu Nicolaescu
Drehbuch Walter Ulbrich,
Claude Desailly
nach dem Roman von Jules Verne
Produktion Walter Ulbrich
Musik Hans Posegga
Kamera Alexander David
Schnitt Alfred Srp
Besetzung
  • Franz Seidenschwan: Dick Sand
  • Marc di Napoli: Doniphan
  • Werner Pochath: Edward Forbes
  • Rainer Basedow: Josua Pike
  • Dominique Planchot: Gordon
  • Didier Gaudron: Bryan
  • Christian Sofron: Service
  • Constantin Nedelcu: Jimmy
  • Horia Pavel: Morris
  • Stefan Christea: Henry
  • Bogdan Untaru: Ben
  • Angela Chiuaru: Mrs Weldon

Zwei Jahre Ferien ist ein ZDF-Abenteuervierteiler von Walter Ulbrich (Buch) und Gilles Grangier und Sergiu Nicolaescu (Regie) aus dem Jahre 1974 nach Motiven aus dem gleichnamigen Roman von Jules Verne. Drehorte waren Rumänien und das Schwarze Meer.

Inhaltsverzeichnis

Stab

Die Hauptrollen spielten Franz Seidenschwan als Dick Sand (dieser war zuvor als junger Humphrey van Weyden im Vierteiler „Der Seewolf“ zu sehen), Marc di Napoli als Doniphan Weldon (zuvor im gleichnamigen Vierteiler als Huckleberry Finn in „Tom Sawyers und Huckleberry Finns Abenteuer“) sowie u.a. Werner Pochath und Rainer Basedow.

Mit der gepfiffenen Titelmelodie des Vierteilers schrieb Hans Posegga einen eingängigen Ohrwurm. Die Musik für die französische Fassung schrieb Alain le Meur.

Handlung

Teil 1: (ZDF 8. Dezember 1974): Die Flaschenpost

1895 brechen Edward Forbes und Josua Pike aus einem Sträflingslager in Neuseeland aus. Sie führen eine Karte mit sich, von der sie glauben, sie könne sie zu dem legendären „Gold des Oberst Cerna“ führen, das seit einem Raub und dem Tod Cernas verschwunden ist.

Zwei Jahre später stechen acht junge Burschen zu einer Ferienfahrt rund um Neuseeland mit der Schonerbrigg Sloughi in See. Diese jungen Leute stammen aus begüterten Familien, nicht jedoch der Schiffsjunge Dick Sand. Er ist Waise und fährt seit dem achten Lebensjahr zur See. Eines Tages fischen sie eine Flaschenpost von zwei Schiffbrüchigen auf, diese führt die Jungen zu einer Insel. Arglos nehmen sie dort zwei Schiffbrüchige an Bord – entflohene Sträflinge, die auf der Suche nach einem Goldschatz sind.

Teil 2: (ZDF 15. Dezember 1974): Die Meuterei

Forbes und Pike, die beiden Schiffbrüchigen, bringen in Hobart ihre Kumpane heimlich an Bord. Auf offener See inszenieren sie einen Überfall und setzen die alte Mannschaft aus. Für die acht reichen Jungen erwarten sie ein hohes Lösegeld, um ihre Schatzsuche zu finanzieren. Nach dem missglückten Versuch, die Schusswaffen des Schiffes an sich zu bringen, werden Doniphan und Bryan von den Entführern ausgepeitscht. Während Forbes mit Lord Buchanan über den Kopfpreis verhandelt, werden die Jungen auf einer einsamen Farm an der Küste versteckt. Ihr erster Ausbruchsversuch misslingt. Aber dann nützen sie ein turbulentes Gelage ihrer Entführer aus, um sich davonzumachen. Die Kinder erreichen die menschenleere Schonerbrigg und machen sie seeklar. Dabei wird Decksmann O'Brian, der den Jungen helfen wollte, erschossen. Nun ist nur einer von ihnen etwas seekundig: Dick Sand.

Teil 3: (ZDF 22. Dezember 1974): Eine Küste ohne Namen

Nach ihrer geglückten Flucht befinden sich die neun Jungen allein an Bord der Sloughi. Als die Schonerbrigg in einen Sturm gerät, ist es mit dem Mut der Jungen schnell vorbei. Die Angst deckt ihre Schwächen, aber auch ihre Stärken auf. So bildet sich die Hierarchie zwischen den drei älteren, Doniphan, Bryan und Gordon einerseits sowie den übrigen andererseits aus. Diese älteren, charakterlich verschiedenen, Jungen leiten zusammen mit Dick Sand das Schiff. Schließlich strandet das Schiff an einer Küste. Ein paar der Jungen machen sich auf, die Umgebung zu erforschen.

Teil 4: (ZDF 29. Dezember 1974): Die vergessene Insel

Die Jungen haben sich nach dem schweren Sturm, der ihr Schiff völlig zerstört hat, wiedergefunden. Um überleben zu können, haben sie aus dem Schiffswrack Vorräte geborgen. Mit einem Floß suchen sie die Insel nach einer Bleibe ab. In einer Höhle, in der sie ein menschliches Skelett und eine Skizze der Insel entdecken, finden sie Schutz. So gut es geht, richten sie sich häuslich ein. Die Charaktere der Protagonisten kommen erneut zum Tragen. Der stets besonnene und um Ausgleich bemühte Gordon wird zum „Bürgermeister“ gewählt. Doch dies hält den von sich überzeugten, besserwisserischen und aristokratischen Doniphan nicht davon ab, auf eigene Faust zu handeln, wie etwa auf der Jagd. Mehrmals gerät er mit dem tatkräftigen, für riskante Aufträge stets bereiten Bryan tätlich aneinander. Der herannahende Winter stellt sie vor neue Probleme. Auf ihren Rundgängen machen sie eine merkwürdige Entdeckung: Offenbar sind sie nicht allein auf der Insel. Groß ist ihre Freude, als eines morgens am Horizont ein Schiff erscheint. Die Jungen schöpfen Hoffnung. Doch sie freuen sich zu früh: Es sind alte Bekannte, die da kommen, nämlich Forbes und Pike mit ihrer Bande, die jedoch bald von ihrem unbekannten Inselgenossen dezimiert wird. Die Identität dieses Mannes wird nicht mehr aufgeklärt. Schließlich werden sie von einem Frachtschiff aufgenommen und gelangen wieder nach Neuseeland zurück.

Kritik

  • Ein Kombüsenjunge und ein Rudel feiner Old-England-Knaben auf Abenteuerfahrt: Die Serie begann mit unverwüstlicher Jules-Verne-Phantasie und weckte Neugier auf die Fortsetzungen. Nicht so atmosphärisch-dicht wie „Der Seewolf“ – aber fast. (Abendzeitung)

Fehler, Inkonsistenzen, Anachronismen

  • Unter anderem werden mehrmals Segel falsch benannt
  • Es werden der Geografie nicht entsprechende Tierarten gezeigt
  • Es werden falsche geografische Entfernungen genannt. So wird der Abstand zwischen Chile und Neuseeland mehrmals mit 1800 Meilen angegeben; in Wahrheit ist er, gemessen in Seemeilen, mehr als zweieinhalb mal so groß.
  • Zur Zeit der Handlung war nicht mehr wie fälschlich erwähnt Auckland, sondern bereits Wellington Hauptstadt von Neuseeland (Der Grund dafür liegt darin, dass die Handlung im Buch 1860 spielt. Zum damaligen Zeitpunkt war das noch korrekt. Für den Film wurde die Handlung jedoch auf einen späteren Zeitraum verlegt, ohne dass man die Folgen, die sich daraus ergaben, berücksichtigte).
  • Die laut Film geplante Reiseroute entspricht nicht der im Buch, die um Neuseeland herumführt, sondern man würde dabei ganz Australien umrunden - was in der geplanten Zeit kaum zu schaffen gewesen wäre.

Sonstiges

  • Die Fertigstellung des Filmes verzögerte sich mehrmals wegen des Ausbleibens des erwarteten und für eine Einstellung nötigen Winterfrostes im Donaudelta und wegen Krankheit zweier Darsteller[1]
  • Die Sloughi ist dasselbe Schiff, das im Vorgänger-Vierteiler Der Seewolf den Robbenfänger Ghost darstellte[1], allerdings vom Gaffelschoner zur Brigantine umgetakelt. In der Handlung wird erwähnt, dieses Schiff sei früher ein Robbenfänger gewesen.
  • Die Figur des Dick Sand entstammt dem Roman „Ein Kapitän von 15 Jahren“, ebenfalls von Jules Verne.
  • Bei diesem Film gibt es keine Originalsprache. In einem Begleitheft der DVD wird in einem Interview mit einem der Hauptdarsteller folgendes ausgesagt: Es hat mich dann doch interessiert, wie es sich anhört, wenn ein anderer Ton darübergelegt wird! Sie wollten es von den Schauspielern selbst nicht synchronisiert haben, da es für die Produktionsfirma in Berlin mit preiswerten Sprechern natürlich wesentlich günstiger ist. [...] Da wir teilweise in drei Sprachen gedreht haben - mit rumänischen, deutschen und französischen Schauspielern -, mußte ohnehin synchronisiert werden.

Alternative Fassungen

Der Vierteiler kam in einer zusammengeschnittenen Fassung als „Die Piraten des Pazifik“ und auch „Insel der Schätze“ in die Kinos. In der DDR wurde diese als „französisch/rumänische“ Co-Produktion ausgegeben.

Medien

Literatur

  • Oliver Kellner, Ulf Marek: Seewolf & Co. – Die großen Abenteuer-Vierteiler des ZDF. Schwarzkopf und Schwarzkopf, ISBN 3-89602-632-1.

DVD

  • Zwei Jahre Ferien (2 DVDs), Concorde Home Entertainment 2007

Filmmusik

  • Lockruf des Goldes/Zwei Jahre Ferien: Soundtracks, 1 CD, Tarantula Records SKW-86040 (Deutschland 1994)
  • Abenteuer-Klassiker - Originalmusik aus den legendären TV-Vierteilern, 2 CDs, BSC Music/Cine Soundz Prudence 398.6619.2 (Deutschland 2001)

Weblinks

Quellen

  1. a b Begleitmaterial auf der DVD

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