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Badische Staatsbrauerei Rothaus AG Unternehmensform Aktiengesellschaft Gründung 1791 Unternehmenssitz Grafenhausen Unternehmensleitung Mitarbeiter 220 Umsatz 88,2 Mio. Euro (2006)[1] Branche Brauerei Produkte Website
Die Badische Staatsbrauerei Rothaus AG ist eine Brauerei mit Sitz im gleichnamigen Ort Rothaus, einem Ortsteil von Grafenhausen, das mitten im Hochschwarzwald in rund 1000 Meter über NN unweit des Schluchsees liegt. Sie befindet sich seit der Gründung als Aktiengesellschaft 1922 im Besitz des badischen Staates, heute des Landes Baden-Württemberg. Die Brauerei Rothaus erlebte in den 1990er Jahren einen rasanten Aufschwung und setzt mittlerweile 10 Prozent ihrer Bierproduktion außerhalb Baden-Württembergs ab.Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Brauerei Am roten Haus wurde 1791 vom Fürstabt des Benediktinerklosters St. Blasien als Maßnahme zur Wirtschaftsförderung in dessen Schwarzwälder Herrschaftsgebiet gegründet. Dem Volksmund nach wollten die Mönche den Schwarzwäldern das Schnapstrinken abgewöhnen. Bezogen auf die Herrschaftsgebiete St. Blasien und Bonndorf lag der Standort an verkehrsgünstiger Stelle inmitten großer Wälder und in der Nähe ausreichender Wasservorkommen. Das Brauwasser wird heute aus sieben eigenen Quellen gewonnen. Durch die Säkularisation gingen das Kloster und sein Besitz 1806 an das Großherzogtum Baden über und die Brauerei führte seitdem den Namen Großherzoglich Badische Staatsbrauerei Rothaus.
Der Name Badische Staatsbrauerei Rothaus, den die Brauerei seit der Abschaffung der Monarchie 1918 führt, blieb erhalten, als der Besitz an das Land Baden-Württemberg überging, dem Nachfolger des Landes Baden. Seit 1922 firmiert das Unternehmen als Aktiengesellschaft, deren Aktien heute zu 100 Prozent von der Beteiligungsgesellschaft des Landes Baden-Württemberg mbH gehalten werden.
Unter dem Vorstandschef Norbert Nothhelfer, der zuvor als Regierungspräsident in Freiburg tätig war, verdoppelte Rothaus in den 1990er Jahren seinen Bierausstoß auf einem insgesamt schrumpfenden Markt. Die Kapazität wurde auf eine Million Hektoliter Bier pro Jahr ausgebaut. Im Jahr 1992 erwarb Rothaus die Dominikanerinsel mit dem Steigenberger Inselhotel in Konstanz vom Land Baden-Württemberg. Seit dem 1. Oktober 2004 ist Thomas Schäuble, der vormalige Innenminister Baden-Württembergs, Vorstand der Brauerei. Sein Vorgänger Nothelfer sitzt zusammen mit anderen Landesvertretern wie der früheren Landwirtschaftsministerin Gerdi Staiblin und dem früheren Freiburger Regierungspräsidenten Sven von Ungern-Sternberg im Aufsichtsrat des Unternehmens.
Im Geschäftsjahr 2006 lag die Produktionsmenge bei 937.000 Hektolitern und der Umsatz bei 88,2 Millionen Euro. Etwa 90 Prozent seines Bierausstoßes setzte das Unternehmen in Baden-Württemberg ab, wo Rothaus nach Eichbaum die zweitgrößte Brauerei ist.
Ende 2007 hat Rothaus das neben dem Brauereiareal gelegene Hotel aufgekauft und dort einen Fanshop eingerichtet. Auf einem rund einen Hektar großem Areal soll in den nächsten Jahren mit dem „Zäpfle-Pfad“ ein kleiner Erlebnispark entstehen.[2]
Produkte
Folgende Biersorten werden in 0,5-Liter-Flaschen angeboten:
Pils und Hefeweizen gibt es außerdem in 5-Liter-Fässern mit integriertem Zapfhahn.
Außerdem werden folgende Sorten in 0,33-Liter-Flaschen angeboten:
- Tannenzäpfle (Pils)
- Hefeweizen-Zäpfle (Hefeweizen)
- Eis-Zäpfle (Märzen Export)
- Radler-Zäpfle
Das erfolgreichste Produkt ist das in 0,33-Liter-Flaschen abgefüllte Rothaus Tannenzäpfle, abgekürzt Zäpfle.
Etikett
Auf allen Flaschen ist ein blondes Schwarzwaldmädel in typischer Tracht abgebildet. Rothaustrinker haben ihr den Namen Birgit Kraft gegeben; der Name rührt von der alemannischen Variante der Phrase „Bier gibt Kraft“ (Bier giet Kraft) her.
Das Etikett der Tannenzäpfle-Flaschen zeigt zusätzlich sieben Tannenzapfen. Botanikern fällt auf, dass die namengebenden Tannenzapfen auf dem Etikett hängend abgebildet werden, während sie auf Zweigen der Gattung Abies (Tanne) aufrecht stehen. In der mündlichen Überlieferung wird das damit begründet, dass die Flaschen beim Trinken wieder auf dem Kopf stehen. In Wirklichkeit ist auf dem Etikett wohl die im Schwarzwald heimische Rottanne abgebildet, die als Fichtengewächs von den Zweigen hängende Zapfen besitzt.
Das heutige Tannenzäpfle-Etikett wird seit 1967 verwendet. Das Mädel und die Tannenzapfen waren bereits auf dem ersten Etikett von 1956 als fotorealistische Illustration abgebildet, welches die Brauerei 2006 zum 50-jährigen Bestehen der Marke in kleiner Auflage erneut auf die Flaschen klebte.
Werbung
Die Werbeaktivitäten der Brauerei Rothaus decken die Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen ab. Auf Fernseh- und Radiowerbung wird komplett verzichtet. Das Unternehmen sponsert u. a. die Vereine Karlsruher SC, SC Freiburg und EHC Freiburg sowie diverse Veranstaltungen im Land. Rothaus hat die Namensrechte an der Veranstaltungshalle der Messe Freiburg (Rothaus-Arena) und an der Parkanlage der Messe Stuttgart (Rothauspark) erworben. Ihr Sponsoring der Rothaus Regio-Tour will die Brauerei nach dem Radrennen 2008 aufgeben, dem Radsport aber dennoch weiterhin treu bleiben. Seit 1993 ist sie Sponsor des Mountainbike-Teams Rothaus-Cube, der Vertrag hierfür wurde 2008 um fünf Jahre verlängert.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.rothaus.de/html/01brauerei/01_brauerei_main_inhalt.htm
- ↑ Wie die Rothaus-Brauerei ihre Fans umgarnt. Welt online vom 16. Oktober 2007
Weblinks
- Internetpräsenz der Brauerei
- Gebäude der Brauerei bei der ZUM (Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet)
- Man trinkt wieder Heimat. Brenda Strohmaier in Die Zeit vom 8. Juli 2004, zur Biergit-Legende und dem Erfolg des Bieres in Berlin
- Ein Schluck Heimat. Linda Behringer im Tagesspiegel vom 26. November 2006, zum Jubliäumsetikett und der wirtschaftlichen Entwicklung
- Kultmarke wider Willen. Anselm Waldermann bei Spiegel Online vom 27. Januar 2007, wie das Tannenzäpfle deutsche Großstädte erobert
- Die Anti-Fernsehbiere Mathias Irle in brand eins vom Februar 2008, wie drei Biere ohne teures Marketing erfolgreich sind (PDF)
47.7963888888898.2455555555555Koordinaten: 47° 47′ 47″ N, 8° 14′ 44″ O
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