- Černousy
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Černousy Basisdaten Staat: Tschechien Region: Liberecký kraj Bezirk: Liberec Fläche: 855 ha Geographische Lage: 51° 0′ N, 15° 3′ O51.00305555555615.048888888889263Koordinaten: 51° 0′ 11″ N, 15° 2′ 56″ O Höhe: 263 m n.m. Einwohner: 353 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 463 73 Verkehr Bahnanschluss: Liberec–Zawidów Struktur Status: Gemeinde Ortsteile: 3 Verwaltung Bürgermeister: Josef Konkus (Stand: 2007) Adresse: Černousy 72
463 73 Habartice u FrýdlantuGemeindenummer: 545996 Website: cernousy.webpark.cz Černousy (tschechisch bis 1924 Černohousy, deutsch Tschernhausen) ist eine Gemeinde mit 327 Einwohnern (2005) in Tschechien. Sie gehört zum nordböhmischen Okres Liberec und liegt 263 m ü. NN nördlich des Isergebirges.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Ort wurde schriftlich erstmals im Jahr 1385 erwähnt, als dort der Adelige Heynecke lebte. Die Ortschaft war lange Zeit im Besitz von Dorfadligen aus verschiedenen Geschlechtern. Es wechselten sich die Rackwitzer, Kottwitzer, Gersdorffer, Miltitzer und Schweinichener ab. In den Jahren 1663-1664 kaufte die italienische Familie Gallas den Gutsbesitz.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg lebten in dieser Ortschaft 39 Personen. Eine Feuersbrunst im Jahre 1671 zog das Dorf stark in Mitleidenschaft. Im Zuge der Gegenreformation im Jahre 1677 wurden die Bewohner von Missionaren und Soldaten eingesperrt. Die Bevölkerung bekannte sich zum Schein zum katholischen Glauben, flüchtete jedoch nach acht Tagen in die Lausitz. Aber der Ort erholte sich wieder davon. Im Jahre 1792 befanden sich hier 32 Anwesen, deren Bewohner hauptsächlich im Vorwerk der Familie Clam-Gallas arbeiteten.
Lange Zeit lag Tschernhausen im Schatten des Dorfes Wiese, nicht einmal Kirche und Schule waren vorhanden. Mit dem Bau der Bahnstrecke Reichenberg–Seidenberg(–Görlitz) im Jahr 1875 änderte sich diese Situation.
Tschernhausen war die letzte Station auf böhmischer Seite und Verkehrszentrum für die ganze Umgebung. Aufgrund der guten Verkehrsanbindung entwickelte sich eine gutgehende Holzindustrie. Einen Höhepunkt erreichte der zwischenstaatliche Verkehr im Jahr 1950, als beinahe alle zwei Stunden ein Güterzug durch die Ortschaft fuhr.
Am 1. September 1990 trennte sich Černousy nach einem zehnjährigen Zusammenschluss von Višňová.
Im April 2006 wurde nördlich des Ortsteiles Ves der Fußgänger-Grenzübergang nach Zawidów eröffnet. Seitdem steht den Bewohnern von Ves nach 61 Jahren wieder eine direkte Verbindung zum Wittigstausee zur Verfügung.
Einwohnerentwicklung
Jahr 1999 2000 2001 2002 2003 2005 Einwohner 312 335 341 328 322 327 Ortsgliederung
Zu Černousy gehören die Dörfer Ves (Wiese) und Boleslav (Bunzendorf).
Ves
Ves (deutsch Wiese) ist das nördlichste Dorf im Bezirk Liberec und liegt im Tal des Flusses Směda (deutsch Wittig). Mit 209 m ü. NN ist Ves der tiefstgelegene Ort in diesem Gebiet.
Bereits im Jahre 1306 wurde der Ort Wiese in Schriftstücken erwähnt. Aus dem Jahr 1543 existiert eine tschechische Niederschrift. Im Jahr 1606 gründete der Lehnsmann Christoph von Spiller eine Schule, die von Schülern aus Wiese, Tschernhausen, Bunzendorf und Ostrichen (Ostróżno) besucht wurde. Den heutigen Namen erhielt Ves am 31. Dezember 1946.
Boleslav
Boleslav (deutsch Bunzendorf) liegt 1 km südwestlich von Černousy am Fluss Směda.
Im Jahre 1616 verlieh Christoph von Redern das Lehnsgut Bunzendorf dem Verwandten Albin Slik. Der neue Inhaber hatte das Recht, das Wasser der Směda mittels eines Wasserwehres zu seinen Teichen und Mühlen abzuleiten.
Sehenswürdigkeiten
Clam-Gallas Schloss
Philipp Josef Clam-Gallas ließ in Tschernhausen ein Barockschloss erbauen, das als Sommerfrische für seine Familie diente. Es wurde im Jahre 1808 erweitert und ab 1838 als Verwaltungsgebäude genutzt. Im Jahre 1984 wurde der Südflügel des Schlosses abgerissen.
Kirche des Heiligen Laurentius
Die in Ves befindliche gotische Kirche (tschechisch Kostel sv. Vavřince) wurde erstmals im Jahre 1306 schriftlich erwähnt und ist somit die älteste Kirche im Gebiet Frýdlantsko. Sie gehörte 1346 zur Meißner und später zur Prager Diözese. Die Kirchenmauern wurden 1591 in spätgotischem Stil errichtet. Die in der Kirche untergebrachte Orgel stammt aus dem Jahr 1890. In der Kirche sowie auf dem Friedhof sind noch insgesamt 12 wertvolle Grabmäler aus dem 16. und 18. Jahrhundert erhalten, die unter Denkmalschutz stehen.
Hlaváč-Hof
Der Hlaváč-Hof in Ves ist ein Bauernhof im ländlichen Milieu mit Unterkünften in historischen Räumen und einem kleinen Landwirtschaftsmuseum. Der Hof wird nach und nach rekonstruiert.
Verkehr
Černousy hat eine Bahnverbindung mit Frýdlant.
Bekannte Persönlichkeiten
- Karl Freiherr von Czoernig-Czernhausen (* 1804; † 1889 in Görz), Statistiker
Weblinks
Commons: Černousy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- http://cernousy.webpark.cz
- http://maliny.webpark.cz/maliny/sousedcern.htm
- http://www.frydlantsko.com/data_Frydlantsko/Cernousy/Cernousy.html
- http://www.frydlantsko.com/data_Frydlantsko/Ves/Ves.html
- http://www.frydlantsko.com/data_Frydlantsko/Boleslav/Boleslav.html
- http://www.frydlantsko.com/dvur%20hlavac/
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
Städte und Gemeinden im Okres Liberec (Bezirk Reichenberg)Bílá | Bílý Kostel nad Nisou | Bílý Potok | Bulovka | Cetenov | Černousy | Český Dub | Čtveřín | Dětřichov | Dlouhý Most | Dolní Řasnice | Frýdlant | Habartice | Hejnice | Heřmanice | Hlavice | Hodkovice nad Mohelkou | Horní Řasnice | Hrádek nad Nisou | Chotyně | Chrastava | Jablonné v Podještědí | Janovice v Podještědí | Janův Důl | Jeřmanice | Jindřichovice pod Smrkem | Kobyly | Krásný Les | Kryštofovo Údolí | Křižany | Kunratice | Lázně Libverda | Lažany | Liberec | Mníšek | Nová Ves | Nové Město pod Smrkem | Oldřichov v Hájích | Osečná | Paceřice | Pertoltice | Pěnčín | Proseč pod Ještědem | Příšovice | Radimovice | Raspenava | Rynoltice | Soběslavice | Stráž nad Nisou | Světlá pod Ještědem | Svijanský Újezd | Svijany | Sychrov | Šimonovice | Višňová | Vlastibořice | Všelibice | Zdislava | Žďárek
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