- Berliner Stadtmauer
-
Die Berliner Stadtmauer verlief im Mittelalter um die damalige Doppelstadt Berlin-Cölln.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die alte Berliner Stadtmauer verlief östlich der Spree in etwa entlang der Waisenstraße, weiter parallel zur jetzigen Trasse der Stadtbahn bis zur Burgstraße im Norden. Auf Cöllner Gebiet verlief die Berliner Stadtmauer entlang des Südufers der Fischerinsel und der Friedrichsgracht bis zur Schleusenbrücke am Kupfergraben. Der weitere Verlauf auf der Spreeinsel ist weder durch archäologische Funde noch durch historische Pläne genau belegt; dieses Gebiet war bei der Entstehung des Memhardt-Plans bereits mit dem Berliner Stadtschloss überbaut.
Zwischen der Litten- und der Waisenstraße befinden sich noch Reste der alten Stadtmauer. Sie wurden vor dem Schleifen bewahrt, da sie als Begrenzungsmauer von Wohnhäusern dienten. Im Jahr 1948 wurde der Mauerrest gesichert und unter Denkmalschutz gestellt.
Geschichte
Mit ihrer Entstehung im 12. und 13. Jahrhundert schützten sich die Städte Berlin und Cölln zunächst durch Wälle, Palisadenzäune und Gräben vor äußeren Feinden. Beginnend etwa um 1250 kam eine befestigte, aus Feldsteinen bestehende, bis zu zwei Meter hohe Stadtmauer hinzu, wobei die Spree als Grenze zwischen den beiden Städten davon ausgespart blieb, so dass zwischen den Städten keine Mauer existierte.
Im 13. Jahrhundert wurde die Stadtmauer mit Ziegeln ausgebessert und auf bis zu fünf Meter erhöht. Zur Verteidigung dienten in unregelmäßigen Abständen eingebaute Schießscharten, Türme und Wieckhäuser. Im 15. Jahrhundert wurden zwei etwa 15 Meter breite Gräben um die Stadtmauer gezogen und zwischen ihnen ein bis zu 10 Meter breiter Erdwall aufgeschüttet.
Die Stadtmauer verfiel mit der Zeit, sie wurde im 17. Jahrhundert geschleift und durch eine neue Festungsanlage mit mehreren Bastionen ersetzt, die ein erweitertes Stadtgebiet umfasste und ihrerseits ab 1734 wieder geschleift wurde.
Tore der Stadtmauer
Die Berliner Stadtmauer besaß östlich der Spree, also auf der Berliner Seite, drei Tore:
- Im Norden das Spandauer Tor am Ende der Spandauer Straße,
- Im Nordosten das Oderberger Tor, auch als „Georgentor“ bzw. später als „Königstor“ bezeichnet, am Ende der Rathausstraße,
- Im Südosten das Stralauer Tor in der Stralauer Straße, Höhe Waisenstraße.
Auf der westlichen, Cöllner Seite der Spree befanden sich
- Im Süden das Köpenicker Tor an der Roßstraßenbrücke am nördlichen Ende der Neuen Roßstraße,
- Im Südsüdwesten das Gertraudentor an der Gertraudenbrücke, wo heute die Gertraudenstraße über den Spreekanal führt.
Weblinks
Commons: Berliner Stadtmauern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Mittelalterliche Stadtmauer. In: Stadtentwicklung. Edition Luisenstadt, 2004, abgerufen am 23. Juli 2008.
- Memhardt-Plan. In: Stadtentwicklung. Edition Luisenstadt, 2004, abgerufen am 23. Juli 2008.
Kategorien:- Berliner Geschichte
- Ehemaliges Bauwerk in Berlin
- Stadtbefestigung
Wikimedia Foundation.