- Berylliumfluorid
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Strukturformel Allgemeines Name Berylliumfluorid Andere Namen - Beryllium(II)-fluorid
- Berylliumdifluorid
Summenformel BeF2 CAS-Nummer 7787-49-7 Kurzbeschreibung farblose bis graue, glasartige Masse[1]
Eigenschaften Molare Masse 47,01 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 1,99 g·cm−3[1]
Schmelzpunkt Löslichkeit - löslich in Wasser, Ethanol, Benzol, Diethylether, Chloroform und Kohlenstoffdisulfid[2]
- unlöslich in Ammoniak und Aceton[2]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Gefahr
H- und P-Sätze H: 301-330-350i-372-315-319-317-335-411 EUH: keine EUH-Sätze P: 260-301+310-305+351+338-320-405-501 [1] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3] Sehr giftig Umwelt-
gefährlich(T+) (N) R- und S-Sätze R: 49-25-26-36/37/38-43-48/23-51/53 S: 53-45-61 MAK aufgehoben, da cancerogen[1]
LD50 oral Ratte: 98 mg·kg−1 [4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Beryllium(II)-fluorid ist eine chemische Verbindung aus Beryllium und Fluor mit der Formel BeF2.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Gewonnen werden kann Berylliumfluorid durch Thermolyse von Ammonium-tetrafluoridoberyllat(II) (einer Berylliumkomplexverbindung die durch Reaktion von Berylliumoxid (BeO) mit Ammoniumfluorid (NH4F) erhalten werden kann)[5][6] bei ~900 °C.
Eigenschaften
Berylliumfluorid hat stark kovalente Bindungsanteile, weshalb es kein Ionengitter ausbildet, sondern im Festkörper eine polymere Struktur besitzt, welche isotyp mit α-Quarz (< 430°C) bzw. β-Cristobalit (> 516°C) ist. Hierbei ist jeder Berylliumkern tetraedrisch von vier Fluorkernen umgeben. Dies ist ein Gegensatz zum isoelektronischen Kohlenstoffdioxid (CO2), steht jedoch im Einklang mit dem ebenfalls isoelektronischen Siliciumdioxid (SiO2). In der polymeren Struktur verbrückt jeder Fluorkern zwei Berylliumkerne. Hierbei wird auch Schrägbeziehung des Berylliums zum Aluminium deutlich, das ähnliches Verhalten zeigt.
Gasförmiges Berylliumfluorid liegt als lineares Monomer vor. Es bildet eine schwache π-Bindung vom Fluor zum Beryllium aus, um dessen Elektronenmangel zu kompensieren. Der Be-F-Abstand beträgt 143 pm.[7]
Bei Berylliumfluorid handelt es sich wie bei allen Beryllium(II)-halogeniden um eine Lewis-Säure, sodass es mit Fluoriden Fluoroberyllate wie BeF42- bilden kann.
Hydrolyse
Im Gegensatz zu den anderen Berylliumhalogeniden, die in Wasser direkt in hydratisierte Berylliumionen und die entsprechenden Anionen dissoziieren, liegt der Hydrolyse von Berylliumfluorid ein komplexer Ablauf von Reaktionen zugrunde, beginnend mit einer Addukt-Bildung, gefolgt von einer Autoionisation.
Die wässrige Lösung reagiert wegen der Deprotonierung des Aquakomplexes letztlich sauer:
Verwendung
Berylliumfluorid dient als Ausgangsstoff zur Herstellung von reinem Beryllium, welches durch Reduktion mit Magnesium von Berylliumfluorid bei 1300 °C erhalten werden kann.[8]
Außerdem wird es zur Herstellung von Gläsern und in der Reaktortechnik verwendet.[9]
Sicherheitshinweise
Berylliumfluorid ist wie alle Berylliumverbindungen hochgiftig und wird als krebserregend eingestuft[1].
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Eintrag zu CAS-Nr. 7787-49-7 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 18.8.2007 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b Niehs: Beryllium(II)-fluorid.
- ↑ Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Berylliumverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 31. März 2009 (JavaScript erforderlich)
- ↑ http://c1155.camd.lsu.edu/MSDS/health.aspx
- ↑ Berylliumfluorid bei Webelements.
- ↑ G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry. 2. Auflage., vol. 1, Academic Press 1963, S. 231-232.
- ↑ Holleman, Wiberg, Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 101. Auflage, 1995, deGruyter Verlag, S. 1108-1109.
- ↑ Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1216.
- ↑ Helmut Sitzmann: Beryllium-Verbindungen. In: Römpp Chemie-Lexikon. Thieme Verlag, Stand Dezember 2007.
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