- Brabeck
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Brabeck ist eine Adelsfamilie aus Kirchhellen bei Bottrop. Sie war in verschiedenen Zweigen Besitzer verschiedener Herrenhäuser wie dem Haus Brabeck (von Brabeck zu Brabeck) bis 1818, dem Haus Letmathe (von Brabeck zu Letmathe) von 1576–1812, dem Haus Hemer (von Brabeck zu Letmathe und Hemer) von 1660–1812, dem Schloss Söder (von Brabeck zu Söder) 1735 und dem Haus Wittringen (von Brabeck zu Brabeck) vom 14. bis 17. Jahrhundert.
Familiengeschichte
Im 13. Jahrhundert wird ein Lehnsgut der Abtei Werden mit dem Namen Haus Brabeck erwähnt. Die Familie von Brabeck war von Mitte des 14. bis Ende des 17. Jahrhunderts Besitzer des in der Nähe befindlichen festen Hauses Wittringen bei Gladbeck. 1573 starb Jürgen von Westhoven als letzter seines Geschlechts. Haus Letmathe fiel an seine Schwester Kiliane von Brabeck und ihren Ehegatten Wolter von Brabeck. Zwischen 1577–1585 (kein genaues Datum) wurde Walter von Brabeck Mitglied im Domkapitel in Paderborn. Nach dem Kölner Krieg erklärte der Statthalter von Oer, Georg von Brabeck, 1585 in einem Brief an das Domkapitel zu Köln, dass er im Namen des Kurfürsten Ernst die Jurisdiktion in der Haard bei Oer ausübe. 1605 errichtete Johann von Brabeck den Neubau (heutiger Südflügel) des Hauses Letmathe. Damit wurde endgültig aus der Burg ein Schloss. Jobst Edmund von Brabeck wurde am 11. November 1619 als Sohn des Westhoff von Brabeck und dessen Ehefrau Freiin Ursula von Landsberg zu Erwitte auf Haus Letmathe zu Letmathe in der Grafschaft Limburg geboren. Die Witwe Arnolds von Wachtendonk verkaufte um 1660 mit Zustimmung ihrer Söhne das Haus Hemer an ihren Schwiegersohn Melchior von Brabeck. 1670 übernahm die Familie des Reichfreiherren Jobst Edmund von Brabeck als Gewerk das Bergwerk auf der Rhonard, im Olper Raum. Nach dem Tode Melchiors von Brabeck 1680 lebte sein Bruder Johann Ernst von Brabeck, Domherr in Münster, zeitweise auf Haus Hemer. Er starb hier 1690. Für die Nachgeborenen von niederen katholischen Adelshäusern dieser Zeit war es normal, dem Domkapitel eines Bistums anzugehören, um aus den damit verbundenen Pfründen ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. 1690 konnte Fürstbischof Jobst Edmund von Brabeck seine aus Westfalen stammende Familie, den Zweig von Brabeck zu Letmathe und Hemer mit dem Gut Söder belehnen, da im Jahre 1686 der letzte der Familie von Bortfeld gestorben war. Ende des 17. Jahrhunderts ließ Fürstbischof Jobst Edmund von Brabeck den "Entenfang", ein Seengebiet mit angeblich 500 Morgen Wasserfläche (125 Hektar), in Giften, Amt Steuerwald bei Sarstedt anlegen. Am 13. August 1702 starb Jobst Edmund von Brabeck und wurde in der Barbarakapelle des Domes zu Hildesheim beigesetzt. 1720 wurde der Probecksche Hof in Winkel erbaut im Auftrag des Besitzers, dem Freiherrn Moritz von Brabeck. Der Name wurde im Volksmund zu Probeck verwandelt. Er ist von den Weinbergen der Lage Jesuitengarten umgeben.
Ein weiterer bekannter Spross derer von Brabeck war Johann Karl Theodor von Brabeck. Er wurde am 19. Juli 1738 auf Haus Lohausen bei Hamm als Sohn des Peter Franz Walter von Brabeck und der Maria Ottilia Schenck von Niddeg geboren. Zwischen 1741–1742 ließ der Neffe des Bischofs - gleichfalls mit dem Namen Jobst Edmund von Brabeck - das Schloss Söder, inklusive einer Hauskapelle erbauen. Bereits 1735 hatte die Familie von Brabeck vorübergehend einen Priester mit der Seelsorge in Söder beauftragen können. Die Schlosskapelle trug vermutlich ein Mauritiuspatrozinium. Dank der Förderung der Familie von Brabeck war Schloss Söder bis Ende des 18. Jahrhunderts ein geistiger und kultureller Mittelpunkt des Bistums. Am 28. Januar 1742 wurde Friedrich Moritz von Brabeck in Letmathe geboren. Am 16. Mai 1783 verstarb Rosalie von Brabeck zu Ahaus in Goddelsheim an schwerem Kindbett. Unter Friedrich Moritz von Brabeck beherbergte Schloss Söder von 1788 an eine kostbare Gemäldesammlung, die viele Besucher nach Söder zog. 1805 stellte der Graf von Brabeck aufgrund der hohen Kosten und mittlerweile zu geringer Ausbeute den Bergbau in Olpe ein. Er verpachtete das Bergwerk und die Hütte bis 1807 an seinen bisherigen Faktor J. Jakob Weber, der es anschließend 1809 vom Grafen kaufte.
1812 verkaufte Friedrich Moritz von Brabeck Haus Letmathe an die Kaufleute Friedrich Ebbinghaus und Kaspar Dietrich Pütter aus Iserlohn und beendete so die Linie der Familie Brabeck als Eigentümer. Ebenso verkaufte er die Besitzung Haus Hemer an Carl Heinrich Löbbecke aus Braunschweig. Am 8. Januar 1814 verstarb er auf Schloss Söder. 1818 starb mit Bernhard von Brabeck das Gesamthaus derer von Brabeck zu Brabeck, wenig später das der Herren zu Letmathe, Hemer, Söder u.A. aus. 1853 verkauften die Erben des legendären Fürstbischofs Wohnhaus, Wiesen, Geröhricht, Teiche und Ackerland in Giften. Am 13. November 1944 wurde Peter Brabeck-Letmathe in Villach (Kärnten) geboren.
Wappen
Das Familienwappen, die drei 2:1 in Gold gestellten Wolfsangeln, wurden von verschiedenen Kommunen in das Wappen übernommen, so von Hemer (Stadt und Amt), von sämtlichen (auch ehemaligen) Gemeinden des Amtes Hemer (Becke, Deilinghofen, Ihmert, Frönsberg, Kesbern, Evingsen) und von Gladbeck, außerdem von Kirchhellen, Bottrop (das neue Wappen seit 1978), Söder (Gemeinde Holle) und Giften (Stadt Sarstedt).
Das Wappen derer von Brabeck ziert auch so manche wichtige Kirche in Deutschland, so in Hildesheim, Münster, Köln, Mainz, Freiburg im Breisgau, Tutzing und Bichl und in Corvey.
Bedeutende Persönlichkeiten der Familie
- Jobst Edmund von Brabeck, Fürstbischof von Hildesheim
- Johann Karl Theodor von Brabeck (1738–94), Abt, später Fürstbischof von Corvey
- Friedrich Moritz von Brabeck, Kunstmäzen auf Schloss Söder, letzter Brabeck auf Haus Letmathe und Haus Hemer
- Peter Brabeck-Letmathe (* 1944), österreichischer Manager
Kategorie:- Deutsches Adelsgeschlecht
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