- Kölner Krieg
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Der truchsessische Krieg war ein von 1583 bis 1588 primär zwischen kurkölnischen und bayerischen Truppen ausgetragener Konflikt. Er wird auch als Kölner Krieg, Kölnischer Krieg oder als Truchsesssche Wirren bezeichnet. Der Krieg vereitelte den Versuch, das Erzbistum Köln in ein erbliches, protestantisches Herzogtum zu verwandeln.
Inhaltsverzeichnis
Anlass
Anlass des Krieges war der Glaubenswechsel des Kölner Erzbischofes und Kurfürsten Gebhard Truchsess von Waldburg, der Kurköln in ein weltliches Fürstentum verwandeln wollte. Er proklamierte die Gleichberechtigung der Konfessionen, stellte den Domherren das Bekenntnis frei und wurde daraufhin der Verletzung des Geistlichen Vorbehalts (einer Regelung des Augsburger Religionsfriedens) bezichtigt. Nach seiner Heirat mit der evangelischen Gräfin Agnes von Mansfeld wurde Gebhard am 2. Februar 1583 als Erzbischof abgesetzt und am 1. April 1583 von Papst Gregor XIII. exkommuniziert.
Ablauf
Im Rheinland kam es in der Folgezeit zu heftigen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern Gebhards und den mit ihm verbündeten kurpfälzischen Truppen auf der einen sowie bayerischen und spanischen Truppen auf der anderen Seite, die formell vom Kölner Domkapitel zu Hilfe gerufen worden waren, nachdem dieses am 23. Mai 1583 Ernst von Bayern zum Erzbischof von Köln und Nachfolger Gebhards gewählt hatte.
Im Rahmen der Kampfhandlungen wurden eine ganze Reihe von Städten belagert und geplündert, so Deutz, das vollständig zerstört wurde, Rheinberg und Linz im Jahr 1583. Nach der Eroberung der Godesburg in Bad Godesberg am 7. Dezember 1583 durch bayerisch-spanische Truppen floh Gebhard zunächst in das kurkölnische Westfalen, wo er im kurfürstlichen Schloss zu Werl residierte und in der dortigen Pfarrkirche in einem Bildersturm die Altäre und Kunstschätze zerstörte bzw. plünderte. Hermann von Hatzfeld, Droste zu Balve, war zu dieser Zeit ein erbitterter Gegenspieler von Erzbischof Gebhard. 1585 eroberte der auf der Seite Gebhards kämpfende Graf Adolf von Neuenahr die Stadt Neuss und zerstörte eine Reihe kleinerer Burgen und befestigter Höfe im Neusser Umland. Zu nennen sind hier die Burg der Herren von Wevelinghoven (im heutigen „Zubend“,1587 zerstört), die Burg Hülchrath, (durch spanische Truppen 1583 erobert) und die Burg Bedburg (1585 erobert). Die beiden letzteren waren die größten Befestigungsanlagen, die während der Kampfhandlungen teilweise zerstört wurden. Nach Niederlagen in Westfalen und dem Verlust von Recklinghausen, ebenfalls 1585, musste Gebhard jedoch in die Niederlande fliehen. Durch Verbündete wie den Grafen Adolf von Neuenahr, der 1586 das kurkölnische Kloster Kamp zerstörte, sowie insbesondere mit Hilfe niederländischer Truppen, die unter anderem am 23. Dezember 1587 Bonn eroberten, setzte Gebhard den Krieg fort, musste 1588 den Kampf jedoch endgültig aufgeben, nachdem die Niederlande ihre Unterstützung seiner Sache beendet hatten.
Folgen
Der Sieg der katholischen Partei verhinderte einen Zusammenbruch des Katholizismus im Nordwesten des Reiches. Besonders die Bistümer Münster, Paderborn, Osnabrück und Minden, welche alle inmitten von protestantischen Territorien lagen, wurden gestärkt. Weiterhin wurde die habsburgisch-wittelsbachische Position im Reich erheblich aufgewertet, da der neue Erzbischof Ernst von Bayern ein Bruder Herzog Albrechts V. war.
Auf Reichsebene markierte der Krieg das Ende des durch den Augsburger Religionsfrieden garantierten Miteinanders der Religionen. Ähnliche Konflikte waren vorher weitgehend friedlich gelöst worden. Außerdem setzte mit der Einbeziehung von spanischen, niederländisch-spanischen und niederländischen Truppen eine Internationalisierung des deutschen Konfessionenproblems ein, welche dann im Dreißigjährigen Krieg ihren traurigen Höhepunkt fand.
Literatur
Max Lossen: Der Kölnische Krieg 1: Vorgeschichte 1561-1581, Gotha 1882; 2: 1582-1586, ebd. 1887, passim
Weblinks
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