- Jobst Edmund von Brabeck
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Jobst Edmund Freiherr von Brabeck (* 11. November 1619 in Letmathe; † 13. August 1702 in Hildesheim) war seit 1688 Fürstbischof von Hildesheim.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft und Ausbildung
Er war der zweite Sohn des Erben von Haus Letmathe Westhoff von Brabeck. Seine Mutter war Anna Ursula (geborene Landsberg zu Erwitte). Es war bereits eine Tradition der Familie, dass er die kirchliche Laufbahn einschlagen sollte. Im Jahr 1630 wurde er zum Domherren in Münster ernannt. Daraufhin begann von Brabeck ein Studium der Theologie. Er besuchte die Universität in Orléans. Zwischen 1649 und 1650 unternahm er eine ausgedehnte Grand Tour, die ihn unter anderem nach Italien und Malta führte.
Domherr in Münster
Mit einer Anzahl anderer jüngerer Domherren setzte von Brabeck die Wahl von Christoph Bernhard von Galen zum Bischof von Münster durch. Dieser ernannte ihn 1651 zum Domküster und zum geheimen Rat. Er hatte außerdem das Archidiakonat Stadtlohn inne. Im Jahr 1655 wurde er Domdechant. Im Auftrag des Bischofs unternahm er eine Reihe diplomatischer Missionen.
Im Jahr 1662 wurde er vom Dompropst dafür kritisiert, dass er sich noch immer nicht zum Priester habe weihen lassen. Im Jahr 1667 sprach ihm das Domkapitel das Stimmrecht ab, weil er der Verpflichtung noch immer nicht nachgekommen war. Einige Zeit später legte er ein Weihezeugnis vor.[1]
Das gute Verhältnis zwischen Bischof und Domdechant endete 1667. Brabeck stand in Opposition zu von Galen weil dieser Ferdinand von Fürstenberg und nicht, wie Brabecke wünschte, Maximilian Heinrich von Bayern zum Koadjutor ernannte. Das Ziel von Brabeck war dabei eine Stärkung des Domkapitels zu Lasten des Bischofs. Möglicherweise stand dahinter auch das Ziel selbst Nachfolger von Galens zu werden. [2]
Fürstbischof in Hildesheim
Als Gefolgsmann von Max Heinrich, der auch Bischof von Hildesheim war, wurde von Brabeck 1668 in das Domkapitel von Hildesheim aufgenommen und dort Domdechant. Ein Jahr später wurde er zum Statthalter von Maximilian Heinrich im Bistum Hildesheim ernannt. Im Jahr 1674 gab er seine Position im Domkapitel Münster auf.
Nach dem Tod von Maximilian Heinrich wurde von Brabeck am 19. Juli 1688 zum Fürstbischof von Hildesheim gewählt.
Obwohl die protestantischen Bürger Hildesheims den Ausgleich suchten, versuchte von Brabeck, wie sein Vorgänger Maximilian Heinrich von Bayern, von der Stadt Hildesheim bischöfliche Rechte zurückzufordern. Als er seine Truppen zu seiner Bischofsweihe auf dem Hof des Domes antreten ließ, wurde dies von den Bürgern als Provokation angesehen. Diese sahen dadurch ihr seit Alters bestehendes Befestigungsrecht missachtet. Der Bischof sah sich gezwungen die Stadt zu verlassen und nach Burg Steuerwald überzusiedeln. Der dort stattfindenden Huldigung blieben die Stadtbürger fern. Im Jahr 1692 kam es sogar zu Kämpfen zwischen den Bürgern und den Truppen des Bischofs in der Stadt. Die Schwäche nutzte Ernst August von Hannover zur Besetzung der Stadt Peine.[3]
Auch eine gewaltsame Unterwerfung Hildesheims gelang ihm nicht. Mit den übrigen Landständen des Bistums geriet er in Konflikt, weil er die Lutheraner benachteiligte und die Gegenreformation förderte. Dies geschah unter anderem dadurch, dass er katholische Bauern aus Westfalen auf während des dreißigjährigen Krieges wüst gefallenen Gebieten ansiedelte.
Im Jahr 1697 wurde er zum Apostolischen Vikar des Nordens ernannt. Im Jahr 1690 belehnte er Mitglieder der Familie Brabeck mit Schloss Söder.
Südwestfälische Beziehungen
Von Brabeck blieb seiner Heimat eng verbunden. So trat er als Finanzier von Kirchenbauten in Letmathe und Hemer hervor. In Südwestfalen hatte er auch Besitzungen. So besaß er Beteiligungen am Bergbau im Gebiet der heutigen Stadt Plettenberg.[4] Um 1680 erwarb er auch die äußerst ergiebige Kupfermine Rhonard bei Olpe. Noch zu seinen Lebzeiten begann der Aufschwung der Kupferverhüttung.[5]
Von Brabeck starb 1702 als zu dieser Zeit ältester Reichsfürst.
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Kohl: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster IV,2. Das Domstift St. Paulus zu Münster. Berlin, 1992 (Germania Sacra Bd 17,2) S.150f. Teildigialisat
- ↑ Wilhelm Kohl: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 7,3: Die Diözese. Berlin, 2003. (Germania sacra Neue Folge Bd 37,3) Teildigitalisat
- ↑ Andrea Germer: Geschichte der Stadt Hildesheim
- ↑ Bergbau bei Plettenberg
- ↑ Wilfried Reininghaus/Reinhard Köhne: Berg-, Hütten-, und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und der frühen Neuzeit Onlineversion
Literatur
- Arno Herzig: Brabeck, Jobst Edmund Freiherr von. In: Heimatbund Märkischer Kreis (Hrsg.): Markante Köpfe aus dem Märkischen Kreis. Lebensdaten bedeutender Persönlichkeiten aus Iserlohn; mit Stadtteilen Letmathe, Hennen und Sümmern. Verlag Mönnig, Iserlohn 1997 ISBN 3-922885-89-6, S.18f.
Vorgänger Amt Nachfolger Maximilian Heinrich von Bayern Fürstbischof von Hildesheim
1688–1702Joseph Clemens von Bayern Kategorien:- Bischof von Hildesheim
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