A Fistful of Dollars

A Fistful of Dollars
Filmdaten
Deutscher Titel: Für eine Handvoll Dollar
Originaltitel: Per un pugno di dollari / Por un puñado de dólares
Produktionsland: Italien
Spanien
Deutschland
Erscheinungsjahr: 1964
Länge: 96 Minuten
Originalsprache: Italienisch
Englisch
Spanisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Sergio Leone
Drehbuch: Víctor Andrés Catena
Jaime Comas Gil
Sergio Leone
Produktion: Arrigo Colombo
Giorgio Papi
Musik: Ennio Morricone
Kamera: Massimo Dallamano
Federico G. Larraya
Schnitt: Roberto Cinquini
Alfonso Santacana
Besetzung

Für eine Handvoll Dollar (andere Originaltitel: Per un pugno di dollari / Por un puñado de dólares) ist ein Italo-Western von Sergio Leone aus dem Jahr 1964.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In dem abgelegenen Dorf San Miguel in New Mexico werden die Einwohner von zwei rivalisierenden Gangsterfamilien, den angloamerikanischen Baxters und den mexikanischen Rojos, terrorisiert. Ein einsamer, schießfertiger Reiter („Joe“, gespielt von Clint Eastwood) kommt in das Dorf und bietet beiden Familien an, für sie zu arbeiten. Er kassiert von beiden eine ansehnliche Bezahlung. Der Anführer der Rojos, Ramón (Gian Maria Volonté) entdeckt den Betrug und lässt Joe brutal foltern. Joe gelingt die Flucht. Die Rojos schlachten daraufhin die Baxters ab, weil sie sie verdächtigen, Joe zu verstecken. In einer aufgelassenen Mine erholt sich Joe und kehrt nach San Miguel zurück, um mit den Rojos, speziell mit Ramón, abzurechnen.

Genre, Entstehung

Dieser Film unter Regie von Sergio Leone (In einigen Kopien benutzt er das Pseudonym Bob Robertson) begründete das Genre des Italo-Westerns und machte Clint Eastwood zum Star. Aus der Zusammenarbeit gingen noch die Filme Für ein paar Dollar mehr (1965) und Zwei glorreiche Halunken (1966) hervor, die zusammen heute auch als die Dollar-Trilogie bekannt sind.

Für eine Handvoll Dollar ist eine Neuverfilmung des 1961 von Kurosawa inszenierten Samuraifilms Yojimbo. Kurosawa hatte für seinen Film den Roman Red Harvest von Hammett aus dem Jahre 1927 als Vorlage verwendet. Da sich niemand aus Leones Stab vorab um die Urheberrechte gekümmert hatte, kam es zu einem Rechtsstreit, der schließlich außergerichtlich beigelegt wurde: Kurosawa erhielt die Verwertungsrechte für den Fernen Osten und eine weltweite Gewinnbeteiligung.

Erfolgreich wurde der Film nicht nur wegen der gut inszenierten Story vom einsamen Cowboy, sondern auch durch seine eindrucksvollen Bilder in Techniscope und durch die ungewöhnliche Musik von Ennio Morricone. Für eine Handvoll Dollar gilt allgemein als Film, der das Western-Genre revolutionierte und ihm wichtige Impulse verlieh.

Für die Hauptrolle waren zunächst Henry Fonda, Charles Bronson, James Coburn und Steve Reeves vorgesehen, aber sie waren zu teuer. Für Clint Eastwood war der Film eine willkommene Gelegenheit, Italien und Spanien kennenzulernen, und so sagte er für 15.000 Dollar zu. Der Film wurde hauptsächlich in der spanischen Provinz Almería (insbesondere auf der Halbinsel Cabo de Gata) und in den Cinecittà-Studios in Rom gedreht. Die Szenen auf der Hauptstraße von San Miguel entstanden in Hoyo de Manzanares bei Madrid.[1]

1996 inszenierte Walter Hill den Film unter dem Titel Last Man Standing mit Bruce Willis in der Hauptrolle und einer in die 1920er Jahre verlegten Handlung neu. In dieser Version ist der Film gewissermaßen zur Vorlage zurückgekehrt.

Viele der Beteiligten verbargen ihre Namen hinter Pseudonymen, um den Film für den internationalen Markt schmackhaft zu machen. So wurden Regisseur Sergio Leone zu Bob Robertson, Komponist Ennio Morricone zu Dan Savio, Kameramann Massimo Dallamano zu Jack Dalmas, Darsteller Gian Maria Volonté zu John Wels, Mario Brega zu Richard Stuyvesant, Josef Egger zu Joe Edger, Benito Stefanelli zu Benny Reeves, und die Produzenten Arrigo Colombo und Giorgio Papi zu Harry Colombo und George Papi.

Fassungen

In der ersten US-amerikanischen Fernsehausstrahlung wurde ein zusätzlicher Prolog vor den Opening Credits eingefügt, der einen sinnergänzenden Inhalt aufweist: Joe ist hier noch ein Häftling und wird aus dem Gefängnis entlassen mit der Bedingung und dem offiziellen Auftrag, im Dorf San Miguel wieder für Ordnung zu sorgen. Clint Eastwood war am Prolog nicht beteiligt: seine Rolle wird von einem anderen Schauspieler mit ähnlicher Kostümierung und Requisite gespielt. Um die fehlende Ähnlichkeit zu verbergen, ist das Gesicht selten und nie vollkommen eingefangen; zudem hat Joe im Prolog keinen Text.

Der Film kam in Deutschland im Verleih von Constantin Film in die Kinos. In der ersten Synchro sprach Klaus Kindler Clint Eastwood, Rainer Brandt sprach für Gian Maria Volonté, die meisten deutschsprachigen Darsteller (Marianne Koch, Sieghardt Rupp, Wolfgang Lukschy, Josef Egger) sprachen sich selbst.

1975 wurde der Film von TOBIS neu synchronisiert und um mehrere Minuten gekürzt in die Kinos gebracht. Diesmal führte Rainer Brandt Dialogregie, was für einige witzigere Dialoge sorgte (z.B. Maulesel "Alfons"). Eastwood wurde wieder von Klaus Kindler gesprochen, ansonsten aber wurden andere Sprecher verpflichtet, unter anderem Ursula Heyer für Marianne Koch, Hans-Werner Bussinger für Gian Maria Volonté. Rainer Brandt hatte wieder eine Sprechrolle, diesmal sprach er Sieghardt Rupp.

Die DVD-Veröffentlichung von Paramount ist völlig ungeschnitten und enthält die Original-Kinosynchronisation von 1965.

Kritiken

„Der von Kurosawas "Yojimbo" inspirierte, von der Kritik auch seiner Gewalttätigkeiten wegen zunächst reserviert aufgenommene Film Sergio Leones wurde ein enormer Kassenerfolg und schuf ein neues Genre, den Italowestern. Zugleich begründete er die Karriere von Clint Eastwood.“

Lexikon des internationalen Films

Filmdaten

  • Deutsche Erstaufführung: 18. Juni 1966

DVD-Veröffentlichung

Der Film ist in Deutschland bei Paramount ungeschnitten im Format 2,35:1, auch in Sammlerausgaben, erschienen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Drehorte nach imbd.com


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