Bundestagswahl 1987

Bundestagswahl 1987
Bundestagswahl 1987
(Zweitstimmen in %) [1]
 %
50
40
30
20
10
0
44,3
37,0
9,1
8,3
1,3
Sonst.
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 1983 [2]
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
-4,5
-1,2
+2,1
+2,7
+0,9
Sonst.
Helmut Kohl, Kandidat von CDU/CSU, während der Pressekonferenz zum Abschluss des Bundestagswahlkampfes.
SPD-Kandidat Johannes Rau im Wahlkampf (1986)

Die Bundestagswahl 1987 fand am 25. Januar 1987 statt. Die Wahl zum 11. Deutschen Bundestag war die letzte Wahl vor der Deutschen Wiedervereinigung.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Für die Unionsparteien kandidierte erneut der CDU-Vorsitzende, Bundeskanzler Helmut Kohl.

Die SPD stellte ihren stellvertretenden Bundesvorsitzenden Johannes Rau als Kanzlerkandidat auf. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen hatte 1980 und 1985 dort sehr gute Wahlergebnisse eingefahren.

Die Wahlgewinner waren die kleinen Parteien, während die großen Parteien als Verlierer galten.

Ergebnis

Die Wahlbeteiligung betrug 84,3 %.

Das Endergebnis lautete:[1]

Partei Zweitstimmen Prozent Sitze¹ Verschiebung Wahlkreise Überhangmandate Bemerkungen
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 14.025.763 37,0 186 (7) − 7 79
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 13.045.745 34,5 174 (11) − 17 124
Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU) 3.715.827 9,8 49 − 4 45
Freie Demokratische Partei (FDP) 3.440.911 9,1 46 (2) + 12
Die Grünen 3.126.256 8,3 42 + 15
Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) 227.054 0,6
Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) 109.152 0,3
Die Frauen 62.904 0,2
Bayernpartei (BP) 26.630 0,1
Mündige Bürger 24.630 0,1
Patrioten 22.732 0,1
Zentrum 19.035 0,1
Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) 13.422 0,0
Christliche Bayerische Volkspartei (CBV) 5.282 0,0
Alle Sozialversicherten und Rentner Deutschlands (ASD) 1.834 0,0
Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei (FAP) 405 0,0

¹in Klammern: Zahl der am gleichem Tag vom Abgeordnetenhaus von Berlin gewählten, nicht stimmberechtigten Berliner Bundestagsabgeordneten

Zwei weitere Berliner Bundestagsabgeordnete wurden von der Alternativen Liste (AL) gestellt.

Konsequenz

Bürger bei der Stimmabgabe in Bonn

Das Wahlergebnis ermöglichte die Fortsetzung der bisherigen schwarz-gelben Koalition. Helmut Kohl blieb Bundeskanzler, Johannes Rau Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen.

Parlamentserweiterungen durch den Wiedervereinigungsprozess

Zum 8. Juni 1990 erhielten die 22 West-Berliner Bundestagsabgeordneten (CDU 11, SPD 7, FDP 2, AL 2) das volle Stimmrecht, wodurch sich die Anzahl der stimmberechtigten Abgeordneten des Bundestages von 497 auf 519 erhöhte.

Am 3. Oktober 1990 zogen 144 Parlamentarier aus der ehemaligen DDR in den Bundestag ein; sie waren zuvor von der DDR-Volkskammer bestimmt worden. Die Anzahl der (voll stimmberechtigten) Bundestagsabgeordneten erhöhte sich dadurch von 519 auf 663.

Durch diese beiden Erweiterungen des Parlaments zogen auch die DSU, die PDS, das Bündnis 90/Grüne (Ost)[3] zusätzlich in den Bundestag ein und die zwei West-Berliner Abgeordneten der zu diesem Zeitpunkt noch selbständigen Partei AL (Berlin)[4] wurden außerdem zu vollen Bundestagsabgeordneten.

Von den 144 von der DDR-Volkskammer bestimmten Abgeordneten gehörten 63 der CDU an, acht der DSU, 33 der SPD, neun der FDP, 24 der PDS und sieben dem Bündnis 90/Grüne (Ost).

Zum Ende der Legislaturperiode hatte die CDU-CSU-DSU-Fraktion 305 Mitglieder, die SPD-Fraktion 226, die FDP-Fraktion 57; die Die Grünen/Bündnis 90-Fraktion (aus: Die Grünen (West), Bündnis 90 (Ost) inklusive der Grünen Partei (Ost) und AL (West-Berlin)) bestand aus 48 Abgeordneten, die PDS-Gruppe aus 24. Außerdem gehörten diesem Bundestag am Ende drei ehemalige Grünen-Abgeordnete als fraktionslose Bundestagsmitglieder an.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise und -anmerkungen

  1. a b Wahl zum 11. Deutschen Bundestag am 25. Januar 1987 Der Bundeswahlleiter
  2. Wahl zum 10. Deutschen Bundestag am 6. März 1983 Der Bundeswahlleiter
  3. Bündnis 90 inklusive der Grünen Partei in der DDR
  4. obwohl zu diesem Zeitpunkt noch selbständige Partei, nahm die AL aufgrund einer Vereinbarung bereits die Aufgaben eines Landesverbandes der Partei Die Grünen wahr

Weblinks


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