- Burg Landsberg (Sachsen-Anhalt)
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Burg Landsberg Doppelkapelle als Rest der Burg Landsberg
Entstehungszeit: 1100 bis 1200 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Kapelle, geringe Mauerreste Ständische Stellung: Adlige, Grafen Ort: Landsberg Geographische Lage 51° 31′ 32,1″ N, 12° 9′ 50,2″ O51.52559722222212.163958333333Koordinaten: 51° 31′ 32,1″ N, 12° 9′ 50,2″ O Burg Landsberg ist ein Burgrest auf einer Kuppe bei der Stadt Landsberg im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Von der ehemaligen Höhenburg, die heute Teil der Straße der Romanik ist, sind nur unwesentliche Mauerreste vorhanden. Bedeutend ist die kunsthistorisch wertvolle stauferzeitliche Doppelkapelle.
Geschichte
Durch archäologische Ausgrabungen wurde nachgewiesen, dass der markante Burgberg von Landsberg bereits zu slawischer Zeit befestigt war. Geringe Reste einer Umwallung lassen sich noch im Gelände feststellen.
Im 12. Jahrhundert gehörte Landsberg den Wettinern. Als Konrad der Große von Meißen sich 1156 in das Kloster auf dem Petersberg zurückzog, teilte er seine Besitzungen unter seinen drei Söhnen auf. Dietrich erhielt das Osterland, zu dem Landsberg gehörte. 1174 wird Dietrich urkundlich als „Comes de Landsberc“ erwähnt. Mithin wird die Burg zu diesem Zeitpunkt fertiggestellt oder mindestens im Bau gewesen sein. Dietrich gehörte dem engen Umfeld von Kaiser Friedrich Barbarossa an. So nahm er am Italienfeldzug 1176/77 und an den Friedensverhandlungen in Venedig teil. Die enge Bindung zum Kaiser erklärt auch die Bauform der Burgkapelle. Doppelkapellen wurden nur im engen Umfeld des staufischen Kaiserhauses gebaut. Man nimmt an, dass die Burg 1184, im Todesjahr Dietrichs, fertig gestellt war. Als bedeutendem Machthaber hatte Dietrich mit hoher Wahrscheinlichkeit Bauten in seiner Burg errichten lassen, die dem hohen künstlerischen Niveau der Burgkapelle entsprachen.
Eine Blütezeit erlebte Landsberg, als es unter den Markgrafen Dietrich dem Weisen und dessen Sohn in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts als ständige Residenz des wettinischen Territorialfürstentums Landsberg diente. Mit dem Übergang der Markgrafschaft Meißen an den Markgrafen von Brandenburg 1291 begann der Verfall der Burg, da an der Residenz kein Interesse mehr bestand.
Kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg wurde der Zustand der Burg als „jetzo ganz desoliert“ beschrieben. Allein die Kapelle befand sich in gutem Zustand. Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg und wilde Schatzgräberei im 18./19. Jahrhundert machten 1860 durchgreifende Restaurierungsarbeiten an der Kapelle nötig. Seit 1990 erfolgte eine neuerliche umfassende Restaurierung.
Literatur
- Heinrich Nickel: Die Doppelkapelle zu Landsberg. Union Verlag, Berlin 1960
- Gottfried Sehmsdorf: Die Doppelkapelle in Landsberg bei Halle (Große Baudenkmäler, Heft 450). Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 1993
- Gunter George: Doppelkapelle „St. Crucis“ Landsberg. Verlag Janos Stekovics, Halle 1993
- Reinhard Schmitt: Zur Baugeschichte der Doppelkapelle in Landsberg, Saalkreis. In: Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt 13. (2004), S. 54–80
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