Böhmisch Trübau

Böhmisch Trübau
Česká Třebová
Wappen von Česká Třebová
Česká Třebová (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Pardubický kraj
Bezirk: Ústí nad Orlicí
Fläche: 4100 ha
Geographische Lage: 49° 54′ N, 16° 27′ O49.902516.448888888889375Koordinaten: 49° 54′ 9″ N, 16° 26′ 56″ O
Höhe: 375 m n.m.
Einwohner: 16.780 (2005)
Postleitzahl: 560 02
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 6
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Jaroslav Zedník
Adresse: Staré náměstí 78
560 02 Česká Třebová
Website: www.ceska-trebova.cz
Bahnhof
Katharinenkapelle

Česká Třebová (deutsch: Böhmisch Trübau), ist eine Stadt im Okres Ústí nad Orlicí in der Region Pardubický kraj in Tschechien.

Böhmisch Trübau ist eine der ältesten und bedeutendsten Städte in Ostböhmen. Sie liegt im Tal der Böhmischen Triebe und ist von Bergen umgeben. Die Landschaft wird auch als Českotřebovsko bezeichnet. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Stadt ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstmals erwähnt wird der Ort 1278 in einem Schreiben des Leitomischler Abtes Ulrich an den Olmützer Bischof Bruno von Schauenburg. Er wurde damals als Tribovia bezeichnet, gehörte zur Herrschaft Lanšperk und später zur Herrschaft Landskron. In einem Gründungsbrief des Zisterzienserklosters Königssaal wird Böhmisch Trübau 1292 als Civitas erwähnt. 1304 übertrug König Wenzel II. Bömisch Trübau dem Kloster Königsaal, dem es zur Dotation dienen sollte. Im selben Jahr wurde es als Marktort und 1356 als Oppidum bezeichnet. Nach den Hussitenkriegen ging es in weltlichen Besitz über, wobei es zu häufigen Besitzerwechseln kam. Die Kostka von Postupice verkauften es an Wilhelm von Pernstein, dieser an Peter Bohdanecký von Hodkov (Petr Bohdanecký z Hodková). Während dessen Herrschaft wurde das Rathaus im Stil der Renaissance errichtet.

Nach der Schlacht am Weißen Berg übernahmen die Liechtenstein-Kastelkorn die Stadt. Sie hoben alle Stadtrechte auf. Im Dreißigjährigen Krieg brannte die Stadt 1636 fast vollständig ab. Auch die Brände von 1745 und 1792 zerstörten die Bausubstanz. 1848 erhielt die Stadt die Selbständigkeit zurück.

Nach dem Eisenbahnanschluss von 1845 folgte ein wirtschaftlicher Aufschwung. Die Stadt entwickelte sich zu einem Zentrum der Hausweberei und später der Textilindustrie. Im 20. Jahrhundert kam noch der Maschinenbau hinzu.

Sehenswürdigkeiten

  • Die romanische Rotunde (Katharinenkapelle) auf dem rechten Ufer der Triebe ist eines der ältesten Baudenkmäler in Ostböhmen. Sie stammt aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts; der Holzturm sowie die Innenausstattung sind aus dem 17./18. Jahrhundert.
  • Die spätbarocke Dekanatskirche St. Jakob entstand 1794–1801.
  • Das Rathaus im Stil der Renaissance wurde 1547 errichtet.
  • Das Stadtzentrum steht unter Denkmalschutz.
  • Der Stadtpark Javorka wurde 1885 mit Deichen, Musikpavillons und Denkmälern angelegt.
  • In Stadtnähe befindet sich das Naturreservat Trübauer Felsen (Třebovské stěny).

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Im Ort wirkten

Gemeindegliederung

Zur Stadt Česká Třebová gehören die Ortsteile Kozlov u České Třebové ( Kozlau), Lhotka u České Třebové ( Nalhütten), Parník (Parnig), Skuhrov u České Třebové ( Rathsdorf, auch Rohtstoff, de Fresch und 1292 Schurowa) und Svinná u České Třebové ( Swinna).

Partnerstädte

Literatur

  • Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten : Böhmen und Mähren. Stuttgart 1998. ISBN 3-520-32901-8, S. 60–61
  • J. Šebela: Toulky minulostí Českotřebovska. 2000-2001, ISBN 80-239-1940-7
  • Z minulosti Českotřebovska Sammelwerk des Städtischen Museums, 1988
  • A. Faltusová, Š. Gilar: Pověsti z České Třebové a okolí. Stadtmuseum 1988
  • V. Hampl: Vzpomínky na minulost : střípky českotřebovské historie. ISBN 80-86042-18-9
  • V. Hampl: Písně a básně Českotřebovska. ISBN 80-86042-29-4

Weblinks


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