Bürgerbräukeller

Bürgerbräukeller
NSDAP-Versammlung im Bürgerbräukeller, ca 1923
Der Bürgerbräukeller nach den ersten Aufräumarbeiten am 9. November 1939
Gedenktafel für Georg Elser im Bürgerbräukeller

Der Bürgerbräukeller war ein 1885 eröffneter Gasthauskeller in München. Es handelte sich um eine Großschankstätte der Aktiengesellschaft Bürgerliches Brauhaus bzw. nach einer Fusion der Löwenbräu AG. Das Gebäude lag an der Rosenheimer Straße im Stadtteil Haidhausen hinter dem Kulturzentrum Gasteig. Heute befindet sich auf dem Grundstück das Hilton München City Hotel sowie die Hauptverwaltung der GEMA, wo eine Gedenktafel an Georg Elser erinnert.[1]

Die Gaststätte bot 1.830 Personen Platz und war ein beliebter Ort politischer Veranstaltungen während der Weimarer Republik. Der Bürgerbräukeller befand sich zu dieser Zeit im Besitz der Löwenbrauerei unter dem Wirt Korbinian Reindl.

Am 8. November 1923 hielt der bayerische Generalstaatskommissar Gustav von Kahr in dem völlig überfüllten Saal eine Großveranstaltung ab, die dann von Adolf Hitler, General der Infanterie Erich Ludendorff, Hermann Göring und weiteren Nationalsozialisten gestürmt wurde. Von hier aus fand am frühen Morgen des 9. November 1923 der Marsch zur Feldherrnhalle – der gescheiterte Hitlerputsch – statt.

Am 27. Februar 1925 erfolgte hier die Wiedergründung der seitdem verbotenen NSDAP, wobei Hitler eine kämpferische Rede hielt, in der er das rücksichtslose Vorgehen gegen alle Feinde der NSDAP ankündigte. Am 25. April 1928 kam Reichsaußenminister Gustav Stresemann hierher, um im Reichstagswahlkampf als Spitzenkandidat der DVP eine Rede zu halten. Er wurde eineinhalb Stunden lang von NSDAP-Anhängern unter Führung von Hermann Esser niedergeschrieen, bis die Polizei die Versammlung schließen ließ.

Ab 1933, immer zum 8. November, hielt Hitler im Bürgerbräukeller vor Teilnehmern des Putschversuches eine Rede. Am 8. November 1939 entging er hier nur knapp einem Attentat Georg Elsers. Dabei wurden acht Menschen getötet und 63 verletzt. Hitler entkam unverletzt, da er mit seinem Stab die Versammlung 13 Minuten vor der Explosion verließ. Der Keller wurde bei dem Attentat schwer beschädigt. Ab 1940 wurde der alljährliche Auftritt Hitlers in den Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz verlagert.

Der Bürgerbräukeller wurde bis Kriegsende 1945 als Lebensmittellager benutzt, anschließend war er Kantine der US-Armee. 1958 eröffnete man ihn wieder als Großgaststätte und Veranstaltungsort. Der gesamte Komplex wurde 1979 zugunsten von Neubauten abgerissen, wie wenige Jahre zuvor die Baulichkeiten des gegenüberliegenden Münchener-Kindl-Kellers und einige Jahre später die wenige hundert Meter weiter gelegenen Brauereianlagen des Hofbräu.

Weblinks

 Commons: Bürgerbräukeller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Historisches Lexikon Bayerns - Bürgerbräukeller, München. georg-elser.de. Abgerufen am 11. April 2010.
48.1311.5925

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