132. Infanterie-Division (Wehrmacht)

132. Infanterie-Division (Wehrmacht)
132. Infanterie-Division
Aktiv 5. Oktober 1940–8. Mai 1945
Land Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanteriedivision
Grobgliederung Gliederung
Stärke 15.000 Soll
Aufstellungsort Landshut
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die 132. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht.

Inhaltsverzeichnis

Divisionsgeschichte

Einsatzgebiete:

  • Deutschland: Oktober 1940 – Juni 1941
  • Ostfront, Nordabschnitt: Juni 1941 – Oktober 1944
  • Kurland-Kessel: Oktober 1944 – Mai 1945

Die 132. Infanterie-Division wurde am 5. Oktober 1940 in Landshut, Wehrkreis VII, als Division der 11. Aufstellungswelle aufgestellt. Das Personal wurde zu Anteilen aus der 263. und 268.  Infanterie-Division gestellt. Der erste Kriegseinsatz der 132. Infanterie-Division fand auf dem Balkan statt.

Im Juni 1941 nahm sie im Rahmen der Operation Barbarossa am Überfall auf die Sowjetunion teil. Mit der Heeresgruppe Süd marschierte sie von Lemberg über Ostrog und Schitomir bis nach Kiew. Im November 1941 operierte sie auf der Krim und gehörte zu den Angriffsverbänden, die Sewastopol erobern sollten. Zusammen mit dem LVI. Armeekorps griff sie aus nördlicher Richtung von den Berghängen des Belbek-Tals die Hafenstadt Sewastopol an und stieß auf erbitterten Widerstand, der sich in den Verteidigungsgürteln um die Stadt verdichtete. Im Dezember 1941 konzentrierten sich die Kämpfe um die Kamyschly-Schlucht und die Höhe 192. Sturmbataillone und –pioniere der 132. Infanterie-Division erreichten in den ersten Tagen der Kämpfe nur noch einen Geländegewinn von sechs Kilometern. Am 30. März 1942 wurde die Division noch für begrenzte Angriffsaufgaben geeignet eingestuft. Zu diesem Zeitpunkt hatte eine durchschnittliche Infanteriekompanie noch eine Grabenstärke (Gefechtsstärke) von 60–70 Mann.

Am 7. Mai 1942 begann die 132. Infanterie-Division eine Offensive mit Artillerieangriffen und Landungen mit Sturmbooten gegen die 44. sowjetische Armee östlich von Feodosia an der schwer befestigten Landenge von Parpatsch (das heutige Prymors'kyi). Im Juni 1942 wurde der finale Angriff auf Sewastopol unternommen, wobei die 132. Infanterie-Division zusammen mit dem LIV. Armeekorps den Schwerpunkt bildete. Im Laufe der Kämpfe erlitt die 132. Infanterie-Division derart hohe Verluste, so dass sie vollständig aus dem Gefecht genommen werden musste. Im September 1942 wurde die 132. Infanterie-Division aus der Krim abberufen und der Heeresgruppe Nord unterstellt. Dort belagerte sie im Rahmen der 18. Armee Leningrad. Im März 1943 nahm sie an der dritten Ladoga Schlacht teil. Die 132., 96. und 61. Infanterie-Division wehrten die sowjetischen Angriffe in verlustreichen Waldkämpfen ab.

Während der Gefechte um Krasny Bor fielen 11.000 Rotarmisten, insgesamt starben nach Schätzungen der Heeresgruppe Nord im Torfmoor von Sinjawino und den Wäldern von Kolpino und Krasny Bor 270.000 Sowjetsoldaten. 1945 ging die Division im Kurland-Kessel unter.[1]

Personen

Divisionskommandeure der 132. ID:
Dienstzeit Dienstgrad Name
5. Oktober 1940 – 11. Januar 1942 Generalleutnant Rudolf Sintzenich
11. Januar 1942 – 12. August 1943 General der Artillerie Fritz Lindemann
12. August 1943 – 8. Januar 1945 Generalleutnant Herbert Wagner
8. Januar – 8. Mai 1945 Generalmajor Rudolf Demme
Generalstabsoffiziere (Ia) der 132. ID:
Dienstzeit Dienstgrad Name
Oktober 1940 – November 1941 Oberstleutnant Hans Haas
November 1941 – 6. September 1942 Major Hans von Beeltzig
6. September 1942 – 25. September 1944 Oberstleutnant Heinz Geyer
25. September 1944 – 25. März 1945 Oberstleutnant Albert Schneider
25. März – 8. Mai 1945 Major Heinrich Dechamps
Der General der Artillerie war Divisionskommandeur der 132. ID und später Mitglied der Widerstandsbewegung vom 20. Juli.

Auszeichnungen

Insgesamt wurden 14 Angehörige der 132. ID mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet und 76 mit dem Deutschen Kreuz in Gold.

Gliederung

  • Infanterie-Regiment 436
  • Infanterie-Regiment 437
  • Infanterie-Regiment 438
  • Artillerie-Regiment 132
  • Pionier-Bataillon 132
  • Panzerjäger-Abteilung 132
  • Aufklärungs-Abteilung 132
  • Nachrichten-Abteilung 132
  • Nachschubstruppen

Literatur

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 7. Die Landstreitkräfte 131 – 200. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979, ISBN 3-7648-1173-0. 
  • Gottlob Herbert Bidermann: Deadly Combat: A German Soldier's Memoir of the Eastern Front, University Press of Kansas, 2007, ISBN 978-0-7006-1122-5.
  • Gottlob Herbert Bidermann: Krim Kurland mit der 132. Infanterie Division 1941-1945, Selbstverlag der Kameradschaft, Hannover 1964
  • Gottlob Herbert Bidermann: ....und litt an meiner Seite: Geschichte der 132. Inf.Div. in Bildern und Dokumenten, Selbstverlag der Kameradschaft, Hannover 1995

Einzelnachweise

  1. http://www.kurland-kessel.de/divisionen.html

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