- 131. Infanterie-Division (Wehrmacht)
-
131. Infanterie-Division Aktiv 5. Oktober 1940–16. April 1945 Land Deutsches Reich Streitkräfte Wehrmacht Teilstreitkraft Heer Truppengattung Infanterie Typ Infanteriedivision Grobgliederung Gliederung Stärke 15.000 Soll Aufstellungsort Bergen, Hannover Spitzname Schwert-Division Zweiter Weltkrieg Doppelschlacht bei Wjasma und Brjansk Kommandeure Liste der Kommandeure Die 131. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht.
Inhaltsverzeichnis
Divisionsgeschichte
Einsatzgebiete:
- Deutschland: Oktober 1940 – Juni 1941
- Ostfront, Mittelabschnitt: Juni 1941 – Juli 1943
- Ostfront, Südabschnitt: Juli 1943 – September 1943
- Ostfront, Mittelabschnitt: September 1943 – Januar 1945
- Ostpreußen: Januar 1945 – Februar 1945
Die 131. ID wurde als Division der 11. Aufstellungswelle im Oktober 1940 auf dem Truppenübungsplatz Bergen in der Lüneburger Heide bei Celle aus Teilen der 31., 269. und 19. Infanterie-Division aufgestellt. Sie wurde für die Operation Barbarossa, dem Überfall auf die Sowjetunion, im Frühjahr 1941 bereitgestellt. Die 131. ID war dabei der Heeresgruppe Mitte unterstellt und marschierte von Lyskowo, Ruzhany, Pogost, Gluska, in südliche Richtung von Bobruisk auf Paritschi. Sie kämpfte mit der 4. Armee im Juni 1941 bei Brest-Litowsk und Bialystok an der weißrussischen Grenze. Als Reserve des OKH überquerte die Division den Dnjepr bei Schlobin und verblieb im August 1941 im Raum von Gomel. Auf der Linie Gomel – Marino am Sosch Nowosybkow in der Nähe von Brjansk entwickelten sich eine Reihe von Gefechten. Von dort erhielt sie den Befehl, nach Süden in Richtung Kiew abzudrehen. Am Snow[1] kam es bei Tschernigow, Kulikowka und Neshin zu weiteren Kämpfen. Danach wurde die Division im November 1941 wieder in Richtung Norden zur 2. Panzerarmee nach Smolensk in den Raum Roslawl verlegt. Die 131. ID gelangte über Kaluga an der Oka, Suchinitschi, Koselsk, Belew nach Alexin im zentralrussischen Oblast Tula. Bei Alexin und Kostrowo wurde die 131. ID in zahlreiche Kämpfe mit der Roten Armee verwickelt, so dass sie sich nach Kaluga zurückziehen und sich dort zur Verteidigung einrichten musste. Das Jahr 1942 war für die 131. ID geprägt durch Kämpfe bei Kostino und Juchnow, wobei es an der Rollbahn zwischen Juchnow und Roslawl zu lang anhaltenden Stellungskämpfen mit den Sowjettruppen um die strategisch wichtige Verkehrslinie kam. Nördlich von Spas-Demensk wurde im Sommer 1942 ein Verband der Roten Armee eingeschlossen, der von der 131. ID zusammen mit Fallschirmjägern vernichtet wurde. 1943 wurde die 131. ID bei Kirow eingesetzt und war dort Abwehrkämpfen mit der Roten Armee bei Kirow, Jakimowo und Bjeloy ausgesetzt. Der Druck des Gegners wurde zu stark, so dass sich die Division über die Desna zurückziehen musste, von dort aus ging es weiter in Richtung Westen über Bogdanowo, über den Sosch bis zur Pronja südlich von Tschaussy. Am Fluss Pronja war die Einheit erneut in Stellungskämpfe verwickelt. Von der Heeresgruppe Mitte wurde sie im Januar 1944 nach Witebsk verlegt, wo sie südöstlich von Witebsk am Fluss Lutschessa eine Verteidigungslinie halten sollte. Nach Einbruch der Roten Armee in diesem Gebiet, wurde die Division nach Kowel verlegt, um die dort als Fester Platz ausgewiesene Stadt um jeden Preis zu halten. Am Fluss Turja wurden die Gefechte aufgenommen, bis sie sich im Juli 1944 nach Kalvaria[2] zurückziehen musste. Der Fluchtweg der Division führte über den Fluss Szeschupa, das litauische Suwalki, den Wystiter See, das masurisch-ostpreußische Wehrkirchen, Rominter Heide bis Gołdap. Die 131. ID kämpfte in der Kesselschlacht von Heiligenbeil, Rosenberg und Balga und wird von der Roten Armee vernichtet. Es gelang, den Divisionsstab nach Swinemünde auszuschiffen, wo er am 16. April 1945 zur Aufstellung der 4. RAD[3]-Division fungierte.
Personen
Divisionskommandeure der 131. ID: Dienstzeit Dienstgrad Name 1. Oktober 1940 – 10. Januar 1944 General der Artillerie Heinrich Meyer-Bürdorf 10. Januar 1944 – 28. Oktober 1944 Generalleutnant Friedrich Weber 28. Oktober 1944 – unbekannt Generalmajor Werner Schulze Generalstabsoffiziere (Ia) der 131. ID: Dienstzeit Dienstgrad Name 5. Oktober 1940 – 18. Dezember 1941 Major Fritz Merker 18. Dezember 1941 – 30. Juni 1944 Oberstleutnant Günther von Steinsdorff 30. Juni 1944 – 1. Februar 1945 Major Nette 1. Februar 1945 – April 1945[4] Major Bärwinkel Gliederung
Veränderungen in der Gliederung der 131. ID von 1940 bis 1944[5]
1940 1943 1944 Infanterie-Regiment 431 Grenadier-Regiment 431 Infanterie-Regiment 432 Grenadier-Regiment 434 Grenadier-Regiment 432 Infanterie-Regiment 434 Divisions-Bataillon 131 Grenadier-Regiment 434 -- Füsilier-Bataillon 131 Artillerie-Regiment 131 Pionier-Bataillon 131 Panzerjäger-Abteilung 131 Aufklärungs-Abteilung 131 Feldersatz-Bataillon 131 Nachrichten-Abteilung 131 Nachschubstruppen 131 Literatur
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 7. Die Landstreitkräfte 131 – 200. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979, ISBN 3-7648-1173-0.
- Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen 1921–1945, 3 Bände, Dörfler Verlag 2005, ISBN 978-3895552748.
- Wilhelm Blankenhagen: Im Zeichen des Schwertes: Erinnerungen an den Weg der 131. Infanterie Division, Giebel & Oehlschlägel, 1982
Weblinks
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ Nebenfluss der weissrussischen Desna
- ↑ Kalwarja vermutlich in Littauen
- ↑ Reichsarbeitsdienst
- ↑ im Einsatz vermisst
- ↑ http://www.diedeutschewehrmacht.de/131%20inf%20div.htm
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
5. Infanterie-Division (Wehrmacht) — Die 5. Infanterie Division war ein Großverband der Reichswehr und der Wehrmacht. 5. Infanterie Division (Wehrmacht) Truppenkennz … Deutsch Wikipedia
196. Infanterie-Division (Wehrmacht) — 196. Infanterie Division Aktiv Land Deutsches Reich NS Deutsches Reich … Deutsch Wikipedia
269. Infanterie-Division (Wehrmacht) — 269. Infanterie Division Aktiv 26. August 1939–2. Dezember 1942 Land Deutsches Reich … Deutsch Wikipedia
19. Infanterie-Division (Wehrmacht) — 19. Infanterie Division 19. Panzer Division Truppenkennzeichen Aktiv 2. Oktober 1934–Mai 1945 (Kapitulation) … Deutsch Wikipedia
71. Infanterie-Division (Wehrmacht) — 71. Infanterie Division Truppenverbandsabzeichen: Das Kleeblatt Aktiv 26. Aug … Deutsch Wikipedia
181. Infanterie-Division (Wehrmacht) — 181. Infanterie Division Aktiv 1. Dezember 1939–1945 Land Deutsches Reich NS … Deutsch Wikipedia
132. Infanterie-Division (Wehrmacht) — 132. Infanterie Division Aktiv 5. Oktober 1940–8. Mai 1945 Land Deutsches Reich NS … Deutsch Wikipedia
137. Infanterie-Division (Wehrmacht) — 137. Infanterie Division Aktiv 10. Oktober 1940–2. November 1943 Land Deutsches Reich NS … Deutsch Wikipedia
169. Infanterie-Division (Wehrmacht) — 169. Infanterie Division Aktiv 1939–1945 Land Deutsches Reich NS Deutsches … Deutsch Wikipedia
170. Infanterie-Division (Wehrmacht) — 170. Infanterie Division Truppenkennzeichen Aktiv 1. Dezember 1939–8. Mai 1945 Land Deutsches … Deutsch Wikipedia