Acuminit

Acuminit
Acuminit
Andere Namen
  • IMA 1986-038
Chemische Formel Sr[AlF4(OH)] • H2O
Mineralklasse Halogenide
3.CC.10 (8. Auflage: C.1-20 (nach Strunz)
11.06.17.01 (nach Dana)
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse monoklin-prismatisch \ 2/m [1]
Farbe farblos
Strichfarbe weiß
Mohshärte 3,5
Dichte (g/cm3) 3,295 bis 3,305
Glanz Glasglanz
Transparenz durchsichtig
Bruch
Spaltbarkeit vollkommen nach \lbrace 001 \rbrace \,
Habitus spitzpyramidale Kristalle
Häufige Kristallflächen \lbrace110\rbrace \, ; \lbrace111\rbrace \,,
selten auch \lbrace \bar112\rbrace
Zwillingsbildung Kontaktzwillinge nach \lbrace100\rbrace \,
Kristalloptik
Brechungsindex α = 1,451 ; β = 1,453 ; γ = 1,462 bis 1,463 [2]
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
δ = 0,012 [2] ; Zweiachsig positiv
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~ 46° to 57° [2]

Acuminit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Sr[AlF4(OH)] • H2O [3] und entwickelt nur millimetergroße, spitzpyramidale und farblose Kristalle.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Erstmals beschrieben wurde Acuminit 1987 von H. Pauly und O. V. Petersen, die es aufgrund seines charakteristischen Habitus nach dem lateinischen Wort acumen (Speerspitze) benannten.

Klassifikation

In der alten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) ist der Acuminit noch der Abteilung der „wasserhaltigen Doppelhalogenide“ zugeordnet. Seit der Neustrukturierung der 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik gehört das Mineral allerdings zur Unterabteilung der „Gruppen-Aluminofluoride (Soro-Aluminofluoride)“ innerhalb der Abteilung der „Komplexen Halogenide“.

In der Systematik der Minerale nach Dana steht der Acuminit als einziger seiner Gruppe in der Unterabteilung der Abteilung „Komplexe Halogenide - Aluminiumfluoride mit verschiedenen Formeln“.

Modifikationen und Varietäten

Die Verbindung Sr[AlF4(OH)] • H2O tritt in der Natur dimorph auf und kann neben Acuminit auch in der Struktur des zwar ebenfalls monoklin-prismatischen Tikhonenkovit, jedoch mit anderer Raumgruppe und Gitterparametern, kristallisieren.

Bildung und Fundorte

Acuminit wurde bisher nur an einem Ort gefunden, der gleichzeitig auch die Typlokalität dieses Minerals darstellt: In einer kleinen Höhle einer strontiumreichen Kryolith-Lagerstätte bei Ivittuut auf Grönland. Das Mineral trat dort in Paragenese mit Fluorit, Jarlit, Thomsenolith, Pachnolith, Ralstonit, Gearksutit und Coelestin auf.

Kristallstruktur

Acuminit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe C 2/c mit den Gitterparametern a = 13,223 Å; b = 5,175 Å, c = 14,251 Å und β = 111,61 ° [4] sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle [1].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Webmineral - Aduminite (englisch)
  2. a b c MinDat - Acuminite (englisch)
  3. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 3-921656-17-6.
  4. American Mineralogist Crystal Structure Database - Acuminite (englisch, 1991)

Weblinks


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