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Pachnolith Pachnolith aus Ivittuut, Grönland Chemische Formel CaNaAlF6 · H2O Mineralklasse Halogenide
3.CB.40 (8. Auflage: 3/C.02-10) (nach Strunz)
11.06.05.01 (nach Dana)Kristallsystem monoklin Kristallklasse 2/m Farbe farblos, weiß, bräunlich durch Limonit Strichfarbe weiß Mohshärte 2 Dichte (g/cm3) 2,98 Glanz Glasglanz Transparenz transparent bis durchscheinend Bruch muschelig Spaltbarkeit kaum erkennbar Habitus Zwillingsbildung entlang {100} Kristalloptik Brechungsindex nα = 1,4065; nβ = 1,4104; nγ = 1,4191[1] Winkel/Dispersion
der optischen Achsen2vz ~ 66,9-76°[1] Weitere Eigenschaften Ähnliche Minerale Thomsenolith, Yaroslavit Pachnolith, veraltet auch Pyroconit, ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystems mit der chemischen Zusammensetzung CaNaAlF6 · H2O und bildet entlang [001] langgestreckte, prismatische, bis zu acht Zentimeter große, farblose oder weiße Kristalle.
Inhaltsverzeichnis
Besondere Eigenschaften
Pachnolith löst sich gut in Schwefelsäure, wobei sich der giftige Fluorwasserstoff bildet.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde erstmals 1863 von Adolph Knop in einem aus Grönland stammenden Kryolith-Erz entdeckt und beschrieben. Er benannte es nach dem griechischem πάχνη für Reif, da der Pachnolith eine reifartige Kruste auf Kryolith bildete.[2]
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehört der Thomsenolith noch zur Abteilung der „wasserhaltigen Doppelhalogenide“ ohne weitere Unterteilungen, wo er zusammen mit Tomsenolith und Yaroslavit eine eigene Gruppe bildet.
Seit der 2001 erfolgten Umstrukturierung und teilweisen Neudefinition der Klassen in der 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ist das Mineral in der neuen Abteilung der „Komplexen Halogenide“ und dort in der Unterabteilung der „Insel-Aluminofluoride (Neso-Aluminofluoride)“ zu finden, wo es nur noch zusammen mit Thomsenolith die unbenannte Gruppe 3.CB.40 bildet.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Pachnolith ebenfalls in die Klasse der Halogenide, dort allerdings in die Abteilung der „Komplexen Halogenide - Aluminiumfluoride mit verschiedenen Formeln“, wo das Mineral als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 11.6.5 bildet.[3]
Modifikationen und Varietäten
Pachnolith ist dimorph zu Thomsenolith.
Bildung und Fundorte
Pachnolith bildet sich sekundär durch Alterung aus Kryolith oder anderen Aluminiumfluoriden. Es findet sich meist in Pegmatiten und ist mit Kryolith, Thomsenolith, Chiolit, Elpasolit, Ralstonit, Sellait und Fluorit vergesellschaftet.
Es ist nur eine geringe Anzahl Fundorte des Pachnoliths bekannt. Zu den 17 bekannten Orten (stand Mai 2010)[4] zählen die Typlokalität Ivittuut auf Grönland, Cerro Blanco in Argentinien, Pedra Lavrada in Brasilien, Pleystein und Hagendorf in Bayern (Deutschland), Gjerdingselva in Norwegen, das Ilmengebirge in Russland sowie Cheyenne Mountain, Tampa Bay, Gillis Range und Winterham in den Vereinigten Staaten.
Morphologie
Pachnolith-Kristalle sind prismatisch und entlang {001} langgestreckt. Sie sind eckig mit scharfen Kanten und laufen spitz zu. Parallel zu {001} sind die Kristalle gestreift.[1]
Kristallstruktur
Pachnolith kristallisiert monoklin in der Raumgruppe F21/d mit den Gitterparametern a = 12,117 Å; b = 10,414 Å; c = 15,680 Å und β = 90,37° sowie 16 Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c Pachnolith in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101.
- ↑ A. Knop: Ueber Pachnolith, ein neues Mineral. In: Liebigs Annalen der Chemie. 1863, 127, S. 61-68, doi:10.1002/jlac.18631270108.
- ↑ Systematik der Minerale nach Dana - Halogenide
- ↑ Pachnolite bei mindat.org
Literatur
- Pachnolith in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
Weblinks
Commons: Pachnolith – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Mineral
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