Am Sandwerder

Am Sandwerder

Am Sandwerder ist eine Straße oberhalb des Ostufers des Berliner Wannsees.

An der sogenannten „Haveldüne“ wurden in den 1870er-Jahren die ersten Gebäude der Villenkolonie Wannsee gebaut. Zu den in den darauffolgenden Jahren entstandenen und bis heute erhaltenen Villen gehören jeweils großzügige Gärten.

Eine etwa parallel zum Ufer des Wannsees verlaufende, aber etwa 25 Meter höher gelegene Straße erschließt die Grundstücke; ihr südliches Ende liegt in unmittelbarer Nähe des 1874 eröffneten Bahnhofes Wannsee; damit hatte die neue Villenkolonie von Beginn an eine schnelle Anbindung an die Stadt Berlin.

Die Straße hieß seit etwa 1896 nach Friedrich Karl von Preußen, dem Gründer dieser Villenkolonie, Friedrich-Karl-Straße; sie erhielt dann 1933 ihren heutigen Namen, der an den ursprünglichen Namen der nördlich des Wannsees in der Havel liegenden Insel erinnert, die seit 1901 Schwanenwerder heißt.

In mehreren der historischen Gebäude befinden sich heute öffentliche Einrichtungen, darunter das Literarische Colloqium[1] (Am Sandwerder 5), die American Academy in Berlin (Am Sandwerder 17–19) und das – gelegentlich kurz als Schullandheim Sandwerder[2] bezeichnete – Schullandheim Blumenfisch[3] (Am Sandwerder 11–13).

Denkmalschutz

Villa Wild aus dem Jahr 1875

An der Straße befinden sich mehrere Grundstücke mit denkmalgeschützten Gebäuden und Anlagen. Die Anlage Am Sandwerder 1 bis 41 steht als Villenensemble unter Denkmalschutz,[4] einzelne Denkmäler sind:[5]

  • Am Sandwerder 1 – Villa Wild / Haus am Sandwerder,[6] 1875 von Ernst Petzholtz errichtet, außerdem befindet sich hier das Borussia-Monument von Ernst Sputh († 1906), Eduard Lürssen († 1891) und Andreas Lürssen sowie der Firma Paul Wimmel & P. Rasche errichtet
  • Am Sandwerder 3 – Villa und Nebengebäude, 1874 von Ernst Petzholtz errichtet
  • Am Sandwerder 5 – Villa, Nebengebäude, Terrasse, Pavillon und Garten der Villa Guthmann, 1885 von Robert Guthmann errichtet
  • Am Sandwerder 7 – Villa und Nebengebäude des Hauses Gutschow, 1874 von Ernst Petzholtz errichtet
  • Am Sandwerder 9 – Villa, Nebengebäude und Garten der Villa Otzen, 1882 von Ernst Petzholtz und Johannes Otzen errichtet
  • Am Sandwerder 11 – Villa und Nebengebäude, 1885 errichtet
  • Am Sandwerder 12 – Villa, Pförtnerhaus und Stall der Villa Ebeling, 1891/1892 errichtet
  • Am Sandwerder 13 und 15 – Villa und Nebengebäude, 1889 errichtet
  • Am Sandwerder 17 und 19 – Villa und Nebengebäude, 1886 von Robert Guthmann errichtet
  • Am Sandwerder 21 und 23 – Villa, Gästehaus, Gärtnerhaus und Garten des Landsitzes Schwabacher, 1905–1907 von Friedrich Kristeller errichtet
  • Am Sandwerder 25 – Villa und Nebengebäude, 1934/1935 von Fritz August Breuhaus de Groot errichtet
  • Am Sandwerder 26 – Villa, 1910/1911 von Mahlkow & Burghardt errichtet
  • Am Sandwerder 27 – Wohnhaus, Gärtnerhaus, Gewächshaus, Garage, Chauffeurswohnung und Hausgarten, 1934/1935 von Fritz August Breuhaus de Groot errichtet
  • Am Sandwerder 28 – Villa, 1909/1910 von Adolph Born errichtet
  • Am Sandwerder 29 und 31 – Villa Schreiber, 1889 errichtet und der Villengarten, 1923 von Albert Brodersen errichtet
  • Am Sandwerder 30 und 32 – zwei Villen, 1897/1898 von Otto Stahn errichtet
  • Am Sandwerder 33 und 35 – Villa, Nebengebäude und Villengarten der Villa Huldschinsky, 1890 bis 1908 errichtet
  • Am Sandwerder 37 – Villa Mendel, 1892 von Albert Brandt errichtet
  • Am Sandwerder 39 – Wohnhaus, 1928/1929 von Heinrich Schweitzer errichtet
  • Am Sandwerder 41 – Villa, Terrasse, Nymphäum und Villengarten des Hauses Dr. Spenner, 1922 und 1926 errichtet

Darüber hinaus steht das Bedienstetenhaus auf dem Grundstück Am Sandwerder 46 unter Denkmalschutz.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Literarisches Colloquium Berlin: Die Villa „Am Sandwerder 5“
  2. berlin.de: Übertragung von Sandwerder mit Schlüsselübergabe vollendet
  3. Blumenfisch am Großen Wannsee
  4. Die Villenkolonien in Berlin-Wannsee 1870–1945
  5. Auszug der Denkmaldatenbank Berlin
  6. berlin.de: Haus am Sandwerder
52.42523888888913.1823

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