- Andreas Kilcher
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Andreas Benjamin Kilcher (* 11. Juli 1963 in Basel) ist ein Schweizer Literatur- und Kulturwissenschaftler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Andreas Kilcher studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Basel und München. Er war Doktorand an der Hebrew University in Jerusalem und wissenschaftlicher Assistent am Deutschen Seminar der Universität Basel. 1996 wurde Kilcher promoviert. Im Jahr 2002 habilitierte er sich mit einer Untersuchung der Enzyklopädik der Literatur von 1600 bis 2000. Andreas Kilcher hatte von 2004 bis 2008 einen Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Tübingen inne. Seit 2008 ist Kilcher Professor für Literatur- und Kulturwissenschaft an der ETH Zürich. Er ist Mitglied des Zentrums Geschichte des Wissens an der ETH und Universität Zürich sowie Mitbegründer der European Society for the Study of Western Esotericism. Nach Gastprofessuren in Jerusalem und Bern ist Kilcher im Jahr 2011 als Fellow am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin sowie als Gastprofessor an der Princeton University tätig. Kilcher ist freier Mitarbeiter im Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung.
Arbeitsschwerpunkte
Kilchers Arbeitsschwerpunkte sind die jüdische Literaturgeschichte und Kulturgeschichte, der Zusammenhang von Literatur und Wissen insb. in der Enzyklopädistik sowie die literatur- und kulturwissenschaftliche Wissensforschung allgemein. Mehrere Arbeiten beschäftigen sich mit Traditionen der Esoterik insb. in der jüdischen Kulturgeschichte.
Veröffentlichungen
- Autor
- 1998: Die Sprachtheorie der Kabbala als ästhetisches Paradigma. Die Konstruktion einer ästhetischen Kabbala seit der Frühen Neuzeit. Metzler, Stuttgart.
- 1999: Das magische Gesetz der hebräischen Sprache. Drostes "Judenbuche" und der spätromantische Diskurs über die jüdische Magie. In: Zeitschrift für deutsche Philologie, S. 234-265
- 2003: mathesis und poiesis. Die Enzyklopädik der Literatur 1600 bis 2000. Habilitationsschrift. Fink, Paderborn
- 2004: Moses als Magier. In: Castrum Peregrini, Heft 264/265, Amsterdam
- 2007: Geteilte Freude. Schiller-Rezeption in der jüdischen Moderne. Mit einer Edition der hebräischen und jiddischen Übersetzungen der Ode An die Freude. Stiftung Lyrik Kabinett, München, ISBN 978-3-93877601-8
- 2008: Franz Kafka. Suhrkamp, Frankfurt am Main, ISBN 3-518-18228-5
- 2011: Max Frisch. Suhrkamp, Berlin, ISBN 978-3-518-18250-5
- Herausgeber
- 2000: Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Jüdische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklärung bis zur Gegenwart. Metzler, Stuttgart u. Weimar, ISBN 3-476-01682-X Hans-Albrecht Koch: Buchvorstellung, in: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 8/1/4 (2000).
- 2003: Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Jüdische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklärung bis zur Gegenwart, Suhrkamp, Frankfurt, ISBN 351845529X.
- 2003: Metzler Lexikon Jüdischer Philosophen. Philosophisches Denken des Judentums von der Antike bis zur Gegenwart. Gemeinsam mit Otfried Fraisse und Yossef Schwartz. Metzler, Stuttgart
- 2006: Morgen-Glantz. Zeitschrift der Christian Knorr von Rosenroth-Gesellschaft, Nr. 16. Lang, Bern u.a., ISBN 978-3-03911-163-3
- 2010: Die Enzyklopädik der Esoterik. Gemeinsam mit Philipp Theisohn. Fink, Paderborn, ISBN 978-3-7705-5070-8
Weblinks
- Andreas Kilcher. ETH Zürich, abgerufen am 5. Juni 2011.
- Homepage. Zentrum Geschichte des Wissens, abgerufen am 5. Juni 2011.
- Rezensionen zur Enzyklopädik der Literatur. Perlentaucher, abgerufen am 9. Juni 2011.
- Vorlesungen und Vorträge als Videoaufzeichnung bei der Universität Tübingen.
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