asch-Schāfiʿī

asch-Schāfiʿī

Muḥammad ibn Idrīs asch-Schāfiʿī (arabisch ‏محمد بن ادريس الشافعي‎ Mohammed ibn Idris asch-Schafiʿi, DMG Muḥammad b. Idrīs aš-Šāfiʿī; * 767 in Palästina; † 820 in Fustat (Alt-Kairo)) war ein Abkömmling der Familie des Propheten Mohammed. Er war einer der einflussreichsten islamischen Rechtsgelehrten der islamischen Rechtswissenschaft (Fiqh), auf den die Rechtsschule (madhhab) der Schafiiten zurückgeht.

Er wurde zunächst von den Hanafiten im Irak, dann nach einem Zwischenaufenthalt im Jemen von Mālik ibn Anas in Medina und Sayyida Nafisa ausgebildet. Sein bereits im Irak verfasstes Buch (al-kitab al-qadim = „das alte Buch“) ist nicht erhalten. Er lebte fern der Macht, vor allem in Syrien und Ägypten. Er machte ausgiebig und, wie Kritiker meinen, zu wenig skeptisch von den Hadithen Gebrauch, schloss Ra'y, die selbständige Entscheidung, überwiegend aus und versuchte als Eklektiker zwischen der selbständigen Rechtsfindung und dem Traditionalismus vermittelnd einzutreten. Dagegen war der Analogieschluss (Qiyas) sein Hauptinstrument. Vor allem durch ihn und seine Schule wurde die islamische Rechtswissenschaft immer mehr zum abgeschlossenen Corpus und auch ursprünglich freiere Rechtsschulen, wie die seines Schülers Ibn Hanbal, dem Begründer der Hanbalitischen Rechtsschule, gerieten im Lauf der Zeit immer mehr unter seinen Einfluss. Er gilt als Begründer der systematischen Jurisprudenz im Islam, die er in seiner berühmten Risala (Sendschreiben) dargelegt hatte. Die Sammlung seiner Schriften und Vorträge haben seine Schüler im späten 9. und 10. Jahrhundert besorgt, die unter dem erst später hinzugekommenen Titel als Kitab al-Umm (sieben gedruckte Bände; Kairo) bekannt ist.

Sein 1211 erbautes Mausoleum liegt weit im Südosten des Kairoer Gräberviertels. Es ist ein Kuppelbau (qubba) neben der Hauptmoschee. Der reich verzierte hölzerne Sarg wurde früher in einer Jahreswallfahrt (maulid, mausim) aufgesucht. In weiteren Grabstätten der Anlage sind der Erbauer der Moschee und seine Familie beigesetzt.

Literatur


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