- August Meyszner
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August Meyszner (* 3. August 1886 in Graz als August Edler von Meyszner; † 24. Januar 1947 in Belgrad) war während der Zwischenkriegszeit ein Führer des Steirischen Heimatschutzes, in der Zeit des Nationalsozialismus Mitglied des Reichstages, SS-Gruppenführer und (ab 1942) Generalleutnant der Polizei. Er war mitverantwortlich für Massenmorde an der jüdischen Bevölkerung in Serbien und wurde nach Kriegsende in Jugoslawien hingerichtet.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Meyszner, Sohn eines Oberstleutnants, besuchte nach seiner Schulzeit eine Kadettenanstalt und schlug die Offizierslaufbahn ein. Er wechselte 1913 oder 1914 in die Gendarmerie. 1914 heiratete er; aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Im Ersten Weltkrieg war er als Soldat der k.u.k. Armee. Nach Kriegsende war er wieder im Polizeidienst tätig. Ab 1930 war er Abgeordneter des Heimatblocks im Steirischen Landtag und als Landesrat Mitglied der steiermärkischen Landesregierung. Wegen seiner Mitgliedschaft im Steirischen Heimatschutz (1919 - 1933) wurde er 1933 aus dem Polizeidienst entlassen und verlor seine Mandate. Anschließend war er dreieinhalb Monate im Anhaltelager Wöllersdorf interniert. Ab November 1933 war er SA-Führer in Mittel-Steiermark. Nachdem er 1934 in Österreich aufgrund nationalsozialistischer Betätigung steckbrieflich gesucht wurde, setzte er sich nach Deutschland ab. Im November 1934 trat er in die Schutzpolizei in Berlin ein, wo er von April 1937 bis April 1938 Kommandeur des Schutzpolizei „Abschnitt Mitte“ und der Gruppe Ost-Berlin wurde.[1]
Meyszner wechselte 1935 von der SA in die SS (Mitgliedsnr. 263.406) und war seit 1938 auch Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnr. 6.119.650). Von März 1938 bis Mai 1945 war er Mitglied des Reichstags. Nach dem „Anschluss“ von Österreich war er von April 1938 bis 1939 Inspekteur der Ordnungspolizei in Österreich mit Dienstsitz Wien, im Sudetenland (Oktober 1938 - Oktober 1939) und schließlich von Juni 1939 bis Spätsommer 1940 in Kassel.[2] Er war Mitglied des Volksgerichtshofs.[3]
Meyszner war ab August 1940 Generalmajor und Befehlshaber der Ordnungspolizei (BdO) im besetzten Norwegen und wurde im Januar 1942 Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) von Serbien sowie Generalbevollmächtigter für Wirtschaft in Serbien. Meyszner errichtete seine Dienststelle in Belgrad und blieb bis Mitte März 1944 in dieser Funktion.
Formal wurde ihm der Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS), Obersturmbannführer Emanuel Schäfer unterstellt, der die Nachfolge von Wilhelm Fuchs als Leiter der Einsatzgruppe Serbien angetreten hatte. Gleichzeitig erhielt aber Emanuel Schäfer seine Weisungen auch direkt aus dem Reichssicherheitshauptamt (RSHA) in Berlin. August Meyszner wurde lediglich vom Vorgehen Schäfers unterrichtet. Während seiner Amtszeit wurden in der Zeit von März bis zum 10. Mai 1942 15.000 jüdische Frauen und Kinder ermordet. Zu diesem Zweck schickte das RSHA Anfang März 1942 einen zu einem Gaswagen umgebauten Lastkraftwagen in das KZ Sajmište bei Belgrad.
Von Mitte März 1944 bis Anfang Mai 1945 war er Generalinspekteur der Gendarmerie und Schutzpolizei der Gemeinden.[4]
In seiner Funktion als SS-Gruppenführer nahm er an der Gruppenführer-Tagung am 4. Oktober 1943 in Posen teil, bei der Heinrich Himmler die erste Posener Rede hielt[5].
Meyszner wurde, wie auch Wilhelm Fuchs, 1946 in Belgrad zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-16048-8. (Aktualisierte 2. Auflage)
- Ruth Bettina Birn: Die Höheren SS- und Polizeiführer. Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten. Droste Verlag, Düsseldorf, 1986. ISBN 3-7700-0710-7
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Biographie Meyszners im Handbuch des Reichstags
- ↑ Ruth Bettina Birn: Die Höheren SS- und Polizeiführer. Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten., Düsseldorf 1986, S.341
- ↑ Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 409
- ↑ SS-Gruppenführer Meyszner auf Axis Biographical Research
- ↑ Romuald Karmakar, Das Himmler-Projekt, DVD 2000, Berlin, ISBN 3-89848-719-9
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