2. Nassauisches Infanterie-Regiment Nr. 88

2. Nassauisches Infanterie-Regiment Nr. 88
Nassau. 2. Infanterie-Regiment. 1810 in Spanien

Das 2. Nassauische Infanterie-Regiment Nr. 88 war ein Infanterie-Regiment der Preußischen Armee.

Inhaltsverzeichnis

Bis 1866

Vorläufer war das 2. Nassauische Infanterie-Regiment. Der Wunsch Napoleons nach mehr Soldaten führte am 13. August 1808 zur Bildung des Regimentes aus dem 2. nassauischen Bataillon (Jägerbataillon) und dem 3. nassauischen Bataillon (leichtes Jägerbataillon). Jedes Bataillon bestand danach aus je einer Grenadierkompanie, vier Füsilierkompanien und eine Voltigeurkompanie. Grundlage der Dienstgradabzeichen und Ausbildung war das österreichische Reglement. Ab 1809 führte man französische Vorschriften und Dienstgradabzeichen ein. Erster Kommandeur war Oberst August von Kruse.

Einsätze

Ab 1866

Nach der Annexion Nassaus durch Preußen wurden die nassauische Armee aufgelöst und das verbliebene Personal am 30. Oktober 1866 als Infanterie-Regiment 88 in die Preußische Armee übernommen.

Verbandszugehörigkeit 1914

Kämpfe und Gefechtstätigkeiten

Deutsch-Französischer Krieg

Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 nahm das Regiment an den Kämpfen bei Weißenburg (4. August), Wörth - Eroberung der ersten Mitrailleuse (6. August), Sedan (1. September), Mont Valerien (19. Januar 1871), sowie an der Belagerung von Paris (22. September 1870 bis 28. Januar 1871) teil.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg wurde das Regiment

Auflösung

Das Regiment wurde im Januar 1919 aufgelöst. Traditionsträger wurde die 15. Kompanie des am 1. Januar 1921 in Kassel aufgestellten 15. Infanterie-Regiments der Reichswehr.

Die Reduit in Mainz-Kastel in der das Regiment lag.

Standorte

  • 1866 Luxemburg
  • 1867 Fulda, Hersfeld
  • 1871 Festung Mainz
  • 1894-97 Diez
  • 1914 Mainz, Hanau / Infanterie-Kaserne am Paradeplatz

Kommandeure

[3]

Konstantin I. von Griechenland in der Uniform eines deutschen Feldmarschalls (1913)

1866 Bayer von Karger
1870 Köhn von Jaski (gefallen)
1870 Preuß
1873 von Below
1876 von Bötticher
1882 von Hornhardt
1888 von Zingler
1888 von Bosse
1890 Jacob Meckel
1892 Volk

1895 von Bonin
1899 von François
1902 Mathy
1906 von Dewitz
1910 Brosius
1913 von Bassewitz
1914 Puder
1914 Brentano
1915 Rogge

Abtretungen

Durch das Gesetz zur Heeresvermehrung vom 28. Januar 1896 wurden 33 neue Infanterie-Regimenter aufgestellt. Diese sollten aus den IV. Bataillonen der alten Regimenter gebildet werden. Die neuen Regimenter wurden zunächst zu zwei Bataillonen aufgestellt. Ein Bataillon des Infanterie-Regiment Nr. 166 wurde u. a. aus dem IV. Bataillon des 1. Nassauisches Infanterie-Regiment Nr. 88 zusammengestellt.

Zur Aufstellung anderer Einheiten mussten abgegeben werden: [4]

  • am 1. April 1881 - die 3. Komp. an das Infanterie Regiment Nr. 97
  • am 1. Oktober 1887 - die 10. Komp. an das Infanterie Regiment Nr. 145
  • am 1. Oktober 1912 - die 9. Komp. an das Infanterie Regiment Nr. 172

Denkmal

In der Mainzer Denkmalzone „Grüngürtel-Promenade Römerwall/Drususwall“ wurde für die „88er“ ein Denkmal in Form eines einfachen Blocks aus Buntsandstein gegenüber dem Vinzenz-Krankenhaus (Kleine Windmühlenstraße) errichtet.[5] Über der Inschrift verweist ein K mit Krone zwischen den Jahreszahlen 1808 und 1919 auf die Regimentsgeschichte und Konstantin I. von Griechenland, der seit 1913 aufgrund kaiserlicher Order zum Regimentschef ernannt wurde. [6]

Literatur

  • Otto von Pivka: Armeen und Waffen - Band 2, Napoleons Verbündete in Deutschland, Bonn 1979, ISBN 3-8033-0285-4
  • Guntram Müller-Schellenberg: Das nassauische Militär in napoleonischer Zeit, Schellenberg'sche Verlagsbuchhandlung, ISBN 978-3-922027-79-9
  • Peter Wacker: Das herzoglich-nassauische Militär 1813-1866, Schellenberg'sche Verlagsbuchhandlung, ISBN 3-922027-85-7
  • Walter Rosenwald: Die Herzoglich-Nassauische Brigade im Feldzug 1866, Schellenberg'sche Verlagsbuchhandlung, ISBN 3-922027-98-9
  • G. Voigt: Deutschlands Heere bis 1918 Band 3, Biblio Verlag, Osnabrück 1982, ISBN 3-7648-1199-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Peter Wacker: Das herzoglich-nassauische Militär 1813-1866, Schellenberg'sche Verlagsbuchhandlung (S. 32ff)
  2. Alfred Börckel: Mainz als Festung und Garnison von der Römerzeit bis zur Gegenwart. Verlag von J. Diemer, Mainz 1913 (S. 302).
  3. G. Voigt: Deutschlands Heere bis 1918 Band 3, Biblio Verlag, Osnabrück 1982, (S. 339f)
  4. G. Voigt: Deutschlands Heere bis 1918 Band 3, Biblio Verlag, Osnabrück 1982, (S. 347)
  5. Rechtsverordnung zur Unterschutzstellung der Denkmalzone „Grüngürtel-Promenade Römerwall/Drususwall“ in Mainz
  6. Wolfgang Balzer: Königlich Preußisches 2. Nassauisches Infanterie-Regiment Nr. 88 auf: festung-mainz.de

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”