- Bahnhof Sarnau
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Bahnhof Sarnau Daten Betriebsart Trennungsbahnhof Bahnsteiggleise ehemals 3 Abkürzung FSR Eröffnung 19. März 1883 Stilllegung 2. Juli 2010 (PV) Lage Stadt Lahntal Ort Sarnau (Lahntal) Land Hessen Staat Deutschland Koordinaten 50° 52′ 21,3″ N, 8° 46′ 9,6″ O50.8725818.769329Koordinaten: 50° 52′ 21,3″ N, 8° 46′ 9,6″ O Höhe 195 m ü. NN Eisenbahnstrecken - Obere Lahntalbahn (km 85,0)
- Burgwaldbahn (km 100,9)
Bahnhöfe in Hessen Der Bahnhof Sarnau ist ein Bahnhof am Streckenkilometer 85,0 der Oberen Lahntalbahn und ist gleichzeitig Endpunkt der Burgwaldbahn am Streckenkilometer 100,9. Am 3. Juli wurde der Personenverkehr aufgelassen, da ein ortsnaher Haltepunkt gebaut wurde. Seitdem dient der Bahnhof als Betriebsbahnhof.
Geschichte
Nachdem der Güterverkehr auf der Oberen Lahntalbahn am 19. März 1883 zwischen Cölbe und Laasphe aufgenommen wurde, wurde dieser Streckenabschnitt am 2. April 1883 auch für den Personenverkehr freigegeben. Gleichzeitig erfolgte damit die Eröffnung des Bahnhofes Sarnau, als einer von ehemals acht Bahnhöfen der Strecke. Damit wurde nicht nur Sarnau, sondern auch Göttingen, die beide bis 1. Juli 1974 selbständige Gemeinden waren,[1] an das öffentliche Eisenbahnnetz angeschlossen. Der Bahnhof hat die Besonderheit, dass er zwar im Ortsgebiet von Sarnau, jedoch näher zum Ortszentrum von Göttingen liegt.
Mit der 1911 eröffneten, im Bahnhof Wallau (Lahn) abzweigenden Scheldetalbahn (Bahnstrecke Wallau–Dillenburg), sowie der durchgängigen Eröffnung der Lahntalbahn bis Erndtebrück im Herbst 1889 wuchs auch die Bedeutung des Bahnhofs Sarnau. Endgültige Bedeutung erlangte der Bahnhof Sarnau jedoch als Endpunkt der am 1. Juli 1890 eröffneten Burgwaldbahn, die vom Bahnhof Warburg (Westfalen) ausgeht. Sarnau wurde damit zum Trennungsbahnhof.
Anfänglich wurde der Personenverkehr gut in Anspruch genommen, doch gingen die Beförderungszahlen mit Zunahme des Kraftwagenverkehrs immer mehr zurück. Im Güterverkehr erlangte der Bahnhof Bedeutung durch Holzverladungen aus dem Burgwald,[2] doch fiel auch dieser zunehmend dem LKW-Verkehr zum Opfer.
Während der Zeit des Zweiten Weltkriegs war der Bahnhof Sarnau durch Eilzüge auch an den Fernverkehr angeschlossen.[3] Am 25. April 1945 wurde im Bahnhof Sarnau ein Munitionszug angegriffen, bei dem ein naheliegendes Gasthaus samt Nebengebäude völlig zerstört wurde.[2]
Nachdem die Kurhessenbahn ab 1. Januar 2002 die Nebenstrecken in Hessen und Nordrhein-Westfalen auf die Dauer von 20 Jahren von der DB Netz AG gepachtet hat, werden die Obere Lahntalbahn und die Burgwaldbahn seitdem von dieser im Rahmen des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) betrieben. Damit soll zumindest bis 2022 der Personennahverkehr gesichert sein. Durch verschiedene Maßnahmen ist man bestrebt, den Betrieb rationeller und damit kostengünstiger zu gestalten. Eine dieser Rationalisierungsmaßnahmen betraf auch den Bahnhof Sarnau.
Ersatzhaltepunkt
→Siehe: Haltepunkt Lahntal-Sarnau
Nachdem am 3. Juli 2010 der letzte Zug den Bahnhof verließ, wurde am Folgetag der Haltepunkt Lahntal-Sarnau eröffnet[4] Die Grasbahnsteige des alten Bahnhofs wurden in der Folge abgetragen und die Unterführung verfüllt. Damit weiterhin Zugkreuzungen durchgeführt werden können, blieben die Gleisanlagen bestehen und der Bahnhof wurde zum Betriebsbahnhof. Er ist mit Ein- und Ausfahr-Formsignalen für alle drei Gleise ausgestattet. Bemerkenswert ist, dass das Empfangsgebäude erst vor wenigen Jahren vollkommen renoviert und restauriert wurde und somit im Baustil der Zeit der Bahneröffnung erscheint.
Einzelnachweise
- ↑ Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen: Ortslexikon Lahntal (Landkreis Marburg-Biedenkopf) (abgerufen am 23. Juni 2011)
- ↑ a b Gasthof-Pension „Zur Aue“: Geschichte (abgerufen am 23. Juni 2011)
- ↑ Deutsches Eisenbahnkursbuch 1944/45: Fahrplanbild 198e, Warburg (Westf)–Marburg (Lahn) (abgerufen am 23. Juni 2011)
- ↑ Myheimat.de:Göttingen verliert den Bahnanschluss
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- Erbaut in den 1880er Jahren
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