Obere Lahntalbahn

Obere Lahntalbahn
Marburg–Erndtebrück
Strecke der Obere Lahntalbahn
Kursbuchstrecke (DB): 623
Streckennummer (DB): 2870
Streckenlänge: 59,7 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit: Erndtebrück–Wallau 60 km/h
Wallau–Cölbe 80 km/h
Bundesländer: Nordrhein-Westfalen,
Hessen
Betriebsstellen und Strecken[1][2]
Legende
Strecke – geradeaus
Rothaarbahn von Kreuztal
Bahnhof, Station
28,8 Erndtebrück 481 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
29,7 Rothaarbahn nach Bad Berleburg
Brücke über Wasserlauf (groß)
30,1 Eder
Bahnübergang
30,2 B 62
   
32,0 Gebr Wahl (Anst)
Haltepunkt, Haltestelle
32,1 Schameder 505 m
Brücke (mittel)
32,7 B 62
Haltepunkt, Haltestelle
34,7 Leimstruth
Straßenbrücke
34,9 B 62
Tunnel
35,3 Leimstruther Tunnel (321 m) 542 m
Bahnübergang
36,4 L 632
   
37,1 Amtshausen
Haltepunkt, Haltestelle
40,1 Oberndorf (Kr Wittgenstein) 450 m
Bahnübergang
42,2 L 632
Bahnübergang
43,0 L 719
Haltepunkt, Haltestelle
43,3 Feudingen 388 m
   
45,0 Bermershausen
   
46,5 Saßmannshausen
Bahnübergang
46,8 B 62
Bahnübergang
47,1 B 62
Brücke über Wasserlauf (groß)
47,5 Lahn
   
51,0 VEW Laasphe (Anst)
   
51,2 Friedrichshütte Laasphe
Bahnübergang
51,3 L 718
Brücke über Wasserlauf (groß)
52,0 Lahn
Bahnhof, Station
52,8 Bad Laasphe 317 m
   
54,5 Amalienhütte Achenbach (Anst)
Haltepunkt, Haltestelle
54,8 Bad Laasphe-Niederlaasphe
   
55,4 Amalienhütte
   
56,1 Landesgrenze NRW / Hessen
BSicon STR.svg
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
56,5 von Wiesenbach (Kr. Biedenkopf),
  ehem. Scheldetalbahn von Dillenburg
 
BSicon STR.svg
Straßenbrücke
56,6 B 62 / B 253
Haltepunkt, Haltestelle
56,9 Wallau (Lahn) (Hp+Anst) 294 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
57,2 Lahn
   
59,7 Ludwigshütte
Straßenbrücke
59,8 B 253
Brücke über Wasserlauf (groß)
59,8 Lahn
Haltepunkt, Haltestelle
60,9 Biedenkopf-Schulzentrum
Bahnhof, Station
62,3 Biedenkopf 271 m
Straßenbrücke
63,7 B 62
Brücke über Wasserlauf (groß)
63,8 Lahn
   
65,6 Eckelshausen
Bahnübergang
65,9 B 453
Haltepunkt, Haltestelle
67,3 Wilhelmshütte (Lahn)
Bahnhof, Station
68,6 Friedensdorf (Lahn) 248 m
Bahnübergang
68,7 L 3041
   
70,6 Carlshütte
Bahnhof, Station
72,2 Buchenau (Lahn)
Brücke über Wasserlauf (groß)
72,4 Lahn
   
74,9 Brungershausen
Haltepunkt, Haltestelle
77,6 Caldern
Bahnübergang
77,7 L 3092
Haltepunkt, Haltestelle
80,5 Sterzhausen
Haltepunkt, Haltestelle
82,8 Goßfelden
Bahnübergang
82,9 L 3381
Haltepunkt, Haltestelle
84,0 Lahntal-Sarnau
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
84,9 Burgwaldbahn von Frankenberg (Eder)
Bahnhof ohne Personenverkehr
85,0 Sarnau (ehem. PV) 195 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
85,6 Lahn
Bahnübergang
88,2 L 3089
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
88,3 Main-Weser-Bahn von Kassel
Bahnhof, Station
88,5 Cölbe 198 m
   
(siehe Main-Weser-Bahn)
Bahnhof, Station
Marburg (Lahn)
Strecke – geradeaus
Main-Weser-Bahn nach Frankfurt am Main

Die Obere Lahntalbahn ist eine 60 km lange eingleisige Nebenbahnstrecke von Cölbe in Mittelhessen über Biedenkopf und Bad Laasphe nach Erndtebrück im benachbarten Nordrhein-Westfalen. Sie folgt bis Feudingen dem Oberlauf der Lahn.

Der Personenverkehr auf der Strecke wird betrieben von der Kurhessenbahn (KBS 623), einem der fünf RegioNetze der Deutschen Bahn AG mit einem Gesamtstreckennetz von 245 km Länge.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Triebwagen Baureihe 628 Richtung Marburg
Strecke bei Wallau (Lahn)
Haltepunkt Feudingen (2008)

Die Notwendigkeit einer Bahnverbindung zwischen dem (oberen) Lahntal und dem Ruhrgebiet wurde erstmals 1847 durch den damaligen kurhessischen Oberingenieur Splingard formuliert. Vor allem sollte die Bahnlinie dazu dienen, die sehr strukturschwachen Kreise Wittgenstein und Biedenkopf zu stärken. Insbesondere sollte sie die zahlreichen Hammerwerke, Hüttenwerke und Gießereien entlang der Strecke und im Hinterland mit Steinkohle und Koks aus dem Ruhrgebiet für die Hochöfen und Kupolöfen (Holzkohle war knapp geworden) versorgen und die preiswerte Versendung von Hüttenerzeugnissen nach dort ermöglichen.

Für die gesamte Strecke von Marburg über Biedenkopf und Siegen nach Köln einschließlich der Zweigbahnen zu den Steinkohlezechen wurden etwa 28 Mio. Gulden veranschlagt, wobei lediglich knapp 900.000 Gulden für die Strecke aufgebracht werden mussten, da auf kostspielige Tunnel, Dämme oder sonstiges weitgehend verzichtet werden konnte. Durch die Auswirkungen der Märzrevolution 1848 wurde die Planungsphase unterbrochen. Erst 1863 kam Staatsvertrag zwischen Hessen, Preußen und Kurhessen zum Bau der Verbindung zustande.[3]

Der erste Abschnitt von Cölbe nach Laasphe wurde am 19. März 1883 für den Güterverkehr freigegeben, am 2. April desselben Jahres wurde der Personenverkehr aufgenommen. Die Fortsetzung der Strecke nach Erndtebrück und damit eine durchgängige Verbindung von Marburg nach Siegen war von Anfang an vorgesehen. Am 1. Juli 1888 war die Strecke bis Feudingen befahrbar. Am 20. Dezember folgte der Abschnitt Erndtebrück–Leimstruth und am 1. Oktober 1889 war die Obere Lahntalbahn bis Siegen durchgängig befahrbar[4]. Früher verlief die Obere Lahntalbahn von Erndtebrück weiter über Hilchenbach nach Kreuztal. Dieser Abschnitt gehört heute zur Rothaarbahn. Die Kilometrierung läuft dabei aber immer noch von Kreuztal nach Cölbe.[5]

Nach der durchgängigen Eröffnung entwickelte sich der Verkehr äußerst positiv. In den 1930er Jahren lief über die Strecke Kreuztal – Cölbe auch Fernverkehr (KBS Nr. 174n),[5] Seit den 1950er Jahren gab es sogar ein Eilzugpaar von Frankfurt am Main über Biedenkopf und Siegen nach Köln. Dessen Einstellung im Jahre 1979 ging mit einem starken Nachfragerückgang einher. Seit den 1970er Jahren ging der Güterverkehr stark zurück. Mitte der 1990er wurde er komplett eingestellt.

Seit der Übernahme des Personenverkehrs durch die Kurhessenbahn im Jahr 2002 sind die zuvor rückläufigen Fahrgastzahlen wieder angestiegen. Die Kurhessenbahn hat in den letzten Jahren zwischen Marburg und Bad Laasphe alle Bahnsteige der Bahnhöfe und Haltepunkte (ausgenommen Wallau) gepflastert und auf 55 cm Höhe angehoben. Des Weiteren wurden die neuen Haltepunkte Biedenkopf-Schulzentrum (2003), Niederlaasphe (2009) und Lahntal-Sarnau (2010) gebaut.

Die Hinterlandbahn

Ab 1866 gab es hessische und preußische Pläne zum Bau einer Verbindung zwischen dem Süden und dem Norden des Hessischen Hinterlandes. Lange Zeit passierte dennoch nichts auf diesem Gebiet. 1912 wurde eine Denkschrift zur Wichtigkeit einer „Hinterlandbahn“ erstellt. Der erste Abschnitt sollte dabei von Wetzlar nach Weidenhausen verlaufen, um dann über die Aar-Salzböde-Bahn Gladenbach zu erreichen. Von dort aus sollte der nächste Abschnitt von Gladenbach nach Friedensdorf die Aar-Salzböde-Bahn mit der Oberen Lahntalbahn verbinden, um schließlich mit dem letzten Abschnitt von Biedenkopf ins Edertal zu gelangen. Die Wichtigkeit für die Entwicklung des Kreises Biedenkopf wurde herausgestellt und weitere Vorbereitungen getroffen. Der Plan scheiterte dann aber durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. (siehe auch Hessisches Hinterland - Die nicht verwirklichte „Hinterlandbahn“ ) [3]

Streckenverlauf

Die Obere Lahntalbahn zweigt vier Kilometer vom Bahnhof Marburg entfernt in Richtung Kassel in Cölbe von der Main-Weser-Bahn ab und führt weiter in Richtung Norden bis Sarnau Bbf, wo die Burgwaldbahn nach Frankenberg (Eder) abzweigt. Anschließend wendet sich die Strecke nach Westen und folgt über Biedenkopf bis Bad Laasphe dem oberen Flusslauf der Lahn. Der letzte Abschnitt führt nach Nordwesten, überquert dabei die Eder und endet schließlich in Erndtebrück. Die Strecke von Cölbe bis Erndtebrück ist 60,2 km lang.

Die Strecke ist als Nebenbahnstrecke klassifiziert, die Streckenhöchstgeschwindigkeit beträgt zwischen Erndtebrück und Wallau 60 km/h, zwischen Wallau und Cölbe 80 km/h.


Planungen

Die Kurhessenbahn will die Strecke in den kommenden Jahren weiter aufwerten. Einige Maßnahmen wie die Haltepunktneubauten in Biedenkopf, Niederlaasphe und Sarnau wurden bereits durchgeführt. Des Weiteren ist der Haltepunkt Bad Laasphe-Kurpark geplant. Die Bahnsteige aller Haltepunkte werden sukzessive erneuert und auf eine einheitliche Höhe von 55 cm gebracht. Außerdem soll eine Vielzahl von Bahnübergängen gesichert oder entfernt werden, um die Streckengeschwindigkeit auf bis zu 100 km/h anzuheben. So soll die Bundesstraße 62, die südöstlich von Saßmannshausen die Bahnstrecke zweimal höhengleich kreuzt, so verlegt werden, dass diese Bahnübergänge entfallen. Um die weitere Anbindung des Gewerbes südlich der Bahnstrecke zu sichern muss allerdings ein neuer Bahnübergang eingerichtet werden[6].

Zu weiteren Maßnahmen, wie dem Einsatz von Niederflurtriebwagen, die neben einem im Idealfall höhengleichen Einstieg genügend Platz für Gepäck und Fahrräder aufweisen sollen, wurden bisher keine Aussagen gemacht. Der Gewerbepark zwischen Leimstruth und Schameder soll mittelfristig einen Bahnanschluss bekommen.

Bahnhöfe und Haltestellen

Die Strecke hatte einst 25 Stationen zwischen Cölbe und Erndtebrück, inzwischen sind es nur noch 18. Bereits seit den 1960er Jahren wurden aufgrund der rückläufigen Fahrgastzahlen erste Haltepunkte aufgegeben. Insbesondere dann aber in den 1980er Jahren wurden weitere Haltepunkte und Bahnhöfe aufgelassen und zurückgebaut, wobei allerdings viele ehemalige Haltepunkte/Bahnhöfe lediglich mit einfachen Gebäuden ausgestattet waren oder hauptsächlich dem Güterverkehr dienten, wie beispielsweise die Hütten-Haltepunkte Carlshütte, Ludwigshütte oder Amalienhütte.

Bahnhof / Haltepunkt Gemeinde / Bundesland Bahnsteig- gleise Tarif Strecken- km Anmerkung
Marburg (Lahn) Stadt Marburg
HessenHessen Hessen
6 RMV 92,4 Umsteigeknoten in Richtung Frankfurt am Main,
Kassel, Gießen, ...
Cölbe Gemeinde Cölbe
HessenHessen Hessen
4 RMV 88,5 Abzweig von der Main-Weser-Bahn
Gemeinsamer Verlauf mit Burgwaldbahn
Sarnau Gemeinde Lahntal
HessenHessen Hessen
0
(Zuvor 3)
- 85,0 Abzweig der Burgwaldbahn
Personenverkehr bis 3. Juli 2010
Lahntal-Sarnau 1 RMV 84,0 Bedarfshalt
Seit 4. Juli 2010
Goßfelden 1 RMV 82,8
Bis 19?? Bahnhof
Sterzhausen 1
(Zuvor 2)
RMV 80,5
Bis 198? Bahnhof
Caldern 1
(Zuvor 2)
RMV 77,6 Bedarfshalt
Bis 198? Bahnhof
Brungershausen 1 - 74,9 Bis 1987 Bahnhof
Stillgelegt am 28. Mai 1989
Buchenau (Lahn) Gemeinde Dautphetal
HessenHessen Hessen
2 RMV 72,2 Kreuzungsbahnhof
1987 bis 1998 nur Haltepunkt
Carlshütte 1 - 70,6
Stillgelegt am 26. Mai 1985
Friedensdorf (Lahn) 2
(Zuvor 3)
RMV 68,6 Kreuzungsbahnhof
Im Sommer 2011 komplett umgebaut
Wilhelmshütte (Lahn) 1 RMV 67,3 Bedarfshalt
Bis 19?? Bahnhof
Eckelshausen Stadt Biedenkopf
HessenHessen Hessen
1 - 65,6
23. Mai 1954 bis 27. Mai 1979
Biedenkopf 2
(Zuvor 3)
RMV und VGWS 62,3
Biedenkopf-Schulzentrum 1 RMV und VGWS 60,9 Seit 31. August 2003
Ludwigshütte 1 - 59,7
Stillgelegt am 26. Mai 1985
Wallau (Lahn) 1
(Zuvor 3)
RMV und VGWS 56,9 Abzweig der Scheldetalbahn; bis 2001 Bahnhof;
Empfangsgebäude 2010 abgerissen
Amalienhütte Stadt Bad Laasphe
Nordrhein-WestfalenNordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen
1 - 55,4
Stillgelegt am 26. Mai 1978
Bad Laasphe-Niederlaasphe 1 RMV und VGWS 54,8 Bedarfshalt
Seit 6. Dezember 2009
Bad Laasphe 2 RMV und VGWS 52,8 Empfangsgebäude 2010 modernisiert
Teilweise Endhaltestelle
Friedrichshütte-Laasphe 2 - 51,2
Stillgelegt am 2. Juni 1996
Saßmannshausen 2 - 46,5
Stillgelegt am 2. Juni 1996
Bermershausen 1 - 45,0
23. Mai 1954 bis 26. Mai 1962
Feudingen 1
(Zuvor 2)
VGWS 43,3 Im Sommer Endpunkt der Fahrradzüge
Bis 199? Bahnhof
Oberndorf 1
(Zuvor 2)
VGWS 40,1 Bedarfshalt
Bis 198? Bahnhof
Amtshausen 1 - 37,1
23. Mai 1954 bis 26. Mai 1962
Leimstruth Gemeinde Erndtebrück
Nordrhein-WestfalenNordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen
1
(Zuvor 2)
VGWS 34,7 Bedarfshalt
Bis 198? Bahnhof
Schameder 1 VGWS 32,1
Bedarfshalt
Erndtebrück 4 VGWS 28,8 Anschluss an die Rothaarbahn
Umstieg in Richtung Bad Berleburg und Kreuztal

Am 1. September 2003 wurde aufgrund des hohen Schülerverkehrs, der mittlerweile wieder angestiegenen Fahrgastzahlen und der besseren Erreichbarkeit der Behörden und Gesundheitseinrichtungen in Biedenkopf der Haltepunkt Biedenkopf-Schulzentrum eröffnet. Mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2009 wurde der Bedarfshaltepunkt Bad Laasphe-Niederlaasphe und am 4. Juli 2010 der Haltepunkt Lahntal-Sarnau eröffnet. Der bisherige Bahnhof außerhalb von Sarnau wurde für den Personenverkehr aufgelassen. Nachdem Bahnsteige, Lampen, Wartehäuschen und Unterführung zurückgebaut worden sind, dient er als Betriebsbahnhof.

Im Sommer 2011 war die Strecke zwischen Buchenau und Biedenkopf sechs Wochen lang gesperrt. In dieser Zeit wurden im Bahnhof Friedensdorf Gleise, Weichen und Signale erneuert. Außerdem wurde der erst 2004 sanierte Seitenbahnsteig und der Zwischenbahnsteig durch einen barrierefreien und mit taktilen Blindenleitstreifen ausgestatteten Mittelbahnsteig ersetzt.

Bedienungsangebot

Haltepunkt Oberndorf (2008)
Haltepunkt Schameder

Der Schienenpersonennahverkehr wird im Auftrag des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (Marburg-Wallau) und der Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd (Niederlaasphe-Erndtebrück) von der Kurhessenbahn der Deutschen Bahn AG durchgeführt. Pro Tag nutzen derzeit etwa 2.500 Fahrgäste die Strecke.[7]

Die Obere Lahntalbahn wird 2011 alle zwei Stunden mit Anbindung in Marburg an die Main-Weser-Bahn (RMV-Linie 30) und in Erndtebrück an die RB 93 Rothaarbahn von der gleichnamigen RB 94 bzw. RMV-Linie 43 befahren. Die Symmetriezeit liegt zwei bis drei Minuten vor der sonst üblichen. Zugkreuzungen finden meist in Friedensdorf statt, wobei nur der Richtung Marburg fahrende Zug vier Minuten Aufenthalt hat. Zwischen Marburg und Bad Laasphe wird ein Stundentakt angeboten.

Die Kurhessenbahn hat das Angebot mit dem Fahrplanwechsel zum 15. Juni 2008 erhöht und stellt mit dem Fahrplan 2011 dreizehn werktägliche Zugpaare zwischen Marburg und Bad Laasphe, von denen sieben bis Erndtebrück durchgebunden werden.[8]

Seit 1995 werden überwiegend Diesel-Triebwagen der Baureihe 628 eingesetzt. Davon wurden einige für den Fahrradtransport umgebaut, die jeweils bis zu 65 Fahrräder aufnehmen können. Dafür wurde auf einer Seite eine Vierer-Sitzgruppe entfernt, statt dessen wurde unterhalb der Fenster jeweils zwei Klappsitze angebracht. So kann dieser Bereich zum Abstellen von Fahrrädern während der Bahnfahrt genutzt werden.[9] Zu besonderen Anlässen (z.B "Lahntal Total") kommt die Diesellokomotive 218 387 der KHB zum Einsatz.

Die Obere Lahntalbahn erfreut sich vor allem bei Fahrradtouristen großer Beliebtheit, da an ihrem Verlauf mit dem Hessischen Radfernweg R2 bzw. dem Lahntalradweg ein sehr gut zu befahrender Radweg mit vielen Anschlussrouten (zum Beispiel der Hessische Radfernweg R8) und einem idyllischen Landschaftsbild vorhanden ist. Auch kreuzen viele Wanderwege die Strecke, so zum Beispiel der Lahnhöhenweg, der Rothaarsteig oder der Studentenpfad.

Eisenbahnsimulation

Seit dem 29. November 2009 gibt es die Obere Lahntalbahn im AddOn für den Microsoft Train Simulator (MSTS) "Marburg-Erndtebrück" als Pro Train 31.[10]

Siehe auch

Literatur

  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Theiss Verlag, Stuttgart 2005, 3 Bände im Schuber, ISBN 3-8062-1917-6
  • Fährmann, Brockfeldt, Funk: Quellen zur Geschichte der Eisenbahn im nördlichen Rheinland, in Westfalen und Lippe von den Anfängen bis 1880, Band 1, Respublica, 1998, ISBN 9783877101841
  • Lutz Münzer: Zur Nebenbahnerschließung im nördlichen Hessen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert; Verlauf, Verkehrs- und Wirtschaftlichkeitsprognosen, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 45 (1995)
  • Thomas Schüßler: 100 Jahre Eisenbahnstrecke Siegen-Marburg 1889 -1989, Siegen 1989, 66 Seiten
  • Eberhard Bauer: Eine Eisenbahn durchs Banfetal, In: Werner Schmidt und Eckhard Linke (Hrsg.): Heimatbuch Banfetal, Selbstverlag der Wanderfreunde Banfetal, Banfetal e. V., 1987, 595 Seiten,S. 277-278
  • Paul Friedrich: Die sterbende Eisenbahn Wittgensteins, in: Wittgensteiner Bände 48/1984 Heft 3, S. 105-113
  • C. Müller: Zur Wittgensteiner Petition (betr. Eisenbahnbau), Wittgensteiner Bände 48/1984, Heft 3, S. 113-114
  • Lutz Münzer: Abschied vom Nebenbahnmittelpunkt? (Betr. u.a. Erndtebrück, Berleburg, Laasphe, Winterberg), in: Lok Magazin Nr. 118, Januar/Februar 1983, Seiten 42-55
  • Lutz Münzer: Nebenbahnknotenpunkte heute. Die Beispiele Grävenwiesbach, Erndtebrück und Frankenberg (Eder), in: Lok Magazin Nr. 113, März/April 1982, Seiten 139-147
  • Werner Herling: Eisenbahnen im nördlichen Siegerland, Selbstverlag des Bundesbahnsozialwerkes Kreuztal, 1978, 207 Seiten
  • Konrad Fuchs: Die Erschließung des Siegerlandes durch die Eisenbahn (1840 – 1917), Wiesbaden 1974, 163 Seiten, Die Eisenbahn Cölbe – Laasphe, S. 124-130, Die Eisenbahn Hilchenbach – Erndtebrück - Laasphe bzw. Raumland (Berleburg), S. 130-134
  • Wilhelm Hartnack: Die Eisenbahn Siegen - Marburg, Wittgensteiner Bände 25/1961, Heft 4, S. 126-129
  • Hildegard Ditt, Peter Schöller: Die Entwicklung des Eisenbahnnetzes in Nordwestdeutschland, in: Westfälische Forschungen, Band 8, 1955, Seiten 150-180
  • W. Glaser, W. Nohl: Memorial der projectirten Elberfeld-Hückeswagen- und Cöln-Hückeswagen-Siegen-Marburger Eisenbahn; und zwar erstere durchs Wupper- letztere durch Dhünnthal nach Hückeswagen; sodann längs Wipperfürth, Olpe, Siegen, Wittgenstein, Biedenkopf, auf die Main-Weserbahn bei Marburg als direckte Verbindung Englands, Belgiens und Hollands, mit dem südlichen und mittleren Deutschland, Luyken, Gummersbach 1885, Digitaler Text der Bibliothek des Seminars für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
  • Eduard Groos: Denkschrift über die Nothwendigkeit der baldigen Ausführung der Lenne-Lahn-Lahn-Bahn, einer Verbindungs-bahn zwischen der Ruhr-Sieg- und Main-Weser-Bahn, von Altenhundem über Laasphe und Biedenkopf nach Marburg hin, in besonderer Beziehung zum Kreise Wittgenstein, Matthey, Berleburg 1871, Digitaler Text der Bibliothek des Seminars für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
  • N.N.:Denkschrift über die Anlage einer Eisenbahn zur Verbindung von Köln mit der Mainweser-Bahn bei Marburg, Elwert, Marburg 1853, Digitaler Text der Bibliothek des Seminars für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
  • Frans Splingard: Chemin de fer direct de Cologne à Marbourg. Avec embranchements sur Siegen, et la bassin Houiller de la Ruhr à Hagen. Mémoire à l'appui du project. Darstellung einer direkten Eisenbahn-Verbindung zwischen Cöln und Marburg nebst Zweigbahnen nach Siegen und den Steinkohlen-Bergwerksbezirken der Ruhr bei Hagen. Eine Denkschrift, Druck von Theodor Fischer, Cassel 1847, Digitaler Text der Bibliothek des Seminars für Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
  2. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen..., S. 615
  3. a b Karl Huth: Biedenkopf. Burg und Stadt im Wandel der Jahrhunderte. Biedenkopf. 1977.
  4. Eröffnungen der Teilabschnitte
  5. a b Der Schienenbus Leitartikel 4/2010, S. 6f (pdf, 402 KB)
  6. Beseitigung Bahnübergänge Saßmannshausen
  7. Gießener Anzeiger vom 3. Mai 2007: Erster hessischer Bahnhof für Sturmholz bei Biedenkopf errichtet
  8. Fahrplan 2011 der Kurhessenbahn
  9. Bahnhofsfest der Kurhessenbahn in Bad Laasphe Pressemitteilung Deutsche Bahn vom 21. August 2009
  10. http://www.eisenbahndiscount.de/ProTrain-Strecken_cat_75.html http://www.eisenbahndiscount.de

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