- Bahnstrecke Ringsted–Rødby Færge
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Ringsted–Rødby Færge Streckennummer: 2 Streckenlänge: 119,3 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: Ringsted–Næstved 120 km/h
Næstved–Vordingborg 140 km/h
Vordingborg–Rødby Færge 120 km/hLegendevon København H 63,9 Ringsted nach Fredericia 75,6 Glumsø von Slagelse von Roskilde 90,7 Næstved nach Præstø 106,6 Lundby 111,9 Klarskov (Güterladestelle) 118,1 Vordingborg nach Kalvehave 119,6 Masnedsund Masnedsundbrücke 121,9 Masnedø 120,0 Storstrømsbroen 127,3 Orehoved 132,3 Nørre Alslev 136,8 Eskilstrup 140,9 Tingsted von Stubbekøbing 146,9 Nykøbing Falster nach Gedser 148,1 Kong Frederik d. IX's Bro 149,1 Nykøbing F Vest nach Maribo nach Nysted 156,3 Lolland Nord 165,3 Lolland Midt 173,1 Lolland Syd von Maribo 181,3 Rødby Øst 183,2 Rødby Færge Vogelfluglinie nach Lübeck Die Bahnstrecke Ringsted–Rødby Færge ist eine eingleisige Hauptstrecke in Dänemark. Sie wird auch als Sydbanen bezeichnet und ist Teil der Vogelfluglinie, die Deutschland mit Dänemark verbindet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Bahnbau im 19. Jahrhundert
Am 4. Oktober 1870 wurde die Eisenbahnstrecke von Roskilde, wo sie von der Bahnstrecke Kopenhagen–Fredericia abzweigt, nach Masnedsund am Storstrømmen in Betrieb genommen. Im Gegensatz zur heutigen Verbindung führte diese Strecke über Køge nach Næstved (→ Bahnstrecke Roskilde–Næstved). Zwei Jahre später am 22. August 1872 wurde dann die erste Eisenbahnstrecke auf der Insel Falster von Orehoved auf der anderen Seite des Storstrømmen nach Nykøbing Falster eröffnet. Von Nykøbing aus bestand ab 1873 eine Postdampferverbindung nach Rostock. Die Schienenverbindung zwischen Masnedsund und Orehoved wurde am 15. Januar 1884 durch die Einrichtung einer Eisenbahnfähre hergestellt.
Von Nykøbing aus entstand 1874 die Bahnstrecke nach Nakskov. 1886 wurde die Strecke von Nykøbing nach Gedser eröffnet, wohin dann auch der Endpunkt der Postdampferlinie gelegt wurde. Seitdem 1903 die Eisenbahnfähre Warnemünde–Gedser in Betrieb genommen war, kam auch internationaler Fernverkehr auf die Sydbanen.
Am 1. Januar 1893 wurde die Bahnstrecke Roskilde–Nykøbing verstaatlicht und die die Danske Statsbaner integriert.
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts
Am 1. Juni 1924 wurde der Streckenabschnitt Ringsted–Næstved in Betrieb genommen. Diese Route zweigt in Ringsted von der Bahnstrecke Kopenhagen–Fredericia ab. Damit ging auch der Fernverkehr auf diesen Abschnitt über, während die alte Strecke zwischen Roskilde und Næstved dem Nahverkehr diente.
Durch die Eröffnung der Storstrømbroen am 26. September 1937 nach vier Jahren Bauzeit konnte die alte Fähre aufgegeben und die Fahrzeit verkürzt werden.
Der Bau der Vogelfluglinie
Bereits 1940 gab es in Deutschland und Dänemark Planungen zum Bau einer Verbindung zwischen den beiden Ländern mit einer Fährverbindung zwischen Rødby auf der dänischen Insel Lolland und Puttgarden auf der deutschen Insel Fehmarn. Gegenüber der bisherigen Fährverbindung Gedser–Warnemünde ließe sich dadurch die Fährstrecke deutlich verkürzen und außerdem eine bessere Anbindung Norddeutschlands herstellen, gegenüber der Verbindung über den Großen Belt eine deutlich kürzere Gesamtstrecke. Am 3. Januar 1941 wurde daher durch den dänischen Reichstag ein entsprechendes Gesetz erlassen. Am 8. April des Jahres kam es zu einem Regierungsabkommen zwischen Dänemark und Deutschland bezüglich des Baus dieser Verbindung. Der Zweite Weltkrieg verhinderte jedoch größere Baumaßnahmen.
Nach dem Kriegsende und der Teilung Deutschlands aber war diese Route wieder interessant, weil ja die Verbindung Gedser–Warnemünde seit 1949 zum Einflussbereich der Deutschen Reichsbahn gehörte. Daher wurde 1951 zwischen Dänemark und der Bundesrepublik Deutschland die Einrichtung einer Eisenbahnfähre Großenbrode–Gedser als vorübergehende Lösung beschlossen. Durch den Bau neuer Fährschiffe wurden bald viele internationale Fernzüge zwischen Deutschland und Skandinavien über diese Verbindung und über die Sybanen geführt. Dazu gehörte auch der Italien-Skandinavien-Express mit Kurswagen von Rom nach Stockholm.
Da die Fährverbindung über Gedser aber schnell an ihre Kapazitätsgrenze gelangt war, kam es am 13. Juni 1958 zum Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Dänemark zum Bau der Vogelfluglinie. Durch die deutlich kürzere Fährstrecke wurden so mehr Schiffskurse pro Tag bei der gleichen Anzahl von Schiffen möglich. Am 14. Mai 1963 wurde die Vogelfluglinie eröffnet und mit ihr die Strecke Nykøbing–Rødby Færge. In Rødby Færge war dazu ein Fährhafen mit zwei Fährbetten entstanden. In der Folge wurde die Strecke zu einer der wichtigsten Verbindungen zwischen Norddeutschland und Südskandinavien.
Neustrukturierung ab 1997
Mit der Eröffnung der Storebæltsbroen wurde der gesamte Güterverkehr von der Vogelfluglinie auf die neue Verbindung verlegt. Zugleich wurde der Fährbetrieb zwischen Puttgarden und Rødby neu strukturiert. Es wurden neue Doppelendfähren beschafft, die nur noch mit einem Gleis zum Transport von Eisenbahnfahrzeugen ausgestattet waren. Damit war die Umstellung des Personenverkehrs auf den Einsatz von Triebzügen der Baureihe IC3 der DSB verbunden.
In den Jahren 2009 und 2010 soll die Streckenführung mit neue Schienen verbessert werden. Die Höchstgeschwindigkeit wird danach 160 km/h betragen. Es ist geplant, in Verbindung mit der Bau der Fehmarnbeltbrücke den Abschnitt zwischen Orehoved und Rødby Færge bis auf die Überführung des Storstrømmen zweigleisig auszubauen. Zudem soll die ganze Strecke elektrifiziert werden.
Verkehr
Zwischen Roskilde und Nykøbing verkehren stündlich Regionalzüge mit Halt an allen Stationen. Hinzu kommen im sechs Zugpaare im Fernverkehr, die in Rødby nach Puttgarden trajektiert werden und von dort weiter nach Hamburg verkehren. Davon werden zwei Zugpaare als ICE mit Triebwagen der Baureihe 605 der DB AG gefahren, die übrigen vier als EuroCity mit Triebwagen der Baureihe IC3 der DSB. Diese Züge halten in Roskilde, Vordingborg, Næstved, Nykøbing und Rødby Færge. Zusätzlich verkehren in den Taktlücken zwischen den Fernzügen Regionalzüge nach Nykøbing mit nur wenigen Unterwegshalten wie im Fernverkehr.
Neben den Fernzügen verkehren zwischen Nykøbing und Rødby noch sieben Regionalzugpaare. Der Betrieb zwischen Nykøbing und Gedser wurde im Dezember 2009 eingestellt.
Literatur
- Victor Freiher von Röll: Artikel Dänische Eisenbahnen, in: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 3. Berlin, Wien 1912, S. 213-220.
- Friedhelm Ernst: Die Vogelfluglinie. Freiburg 1999
Weblinks
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